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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Betrachtungen
das Geheimnus-volle Engel-Brod nicht nur
allein die Seel mit geistlichen Gnaden, sondern
macht auch den Leib glückseelig; den es von
allem Ubel befreyt, und mit allem Vergnügen
anfüllt. Zudeme, wie gar schön der heilige
Paschasius L. de Sacr. c. 19. anmerckt: Wei-
len der Mensch aus zweyerley Weesenheiten
bestehet/ dem Leib/ und der Seel/ deßwegen
werden beede durch dieses Fleisch/ und Blut
gleichsam gemäster. Es wird nicht nur al-
lein unsere Seel mit diesem Geheimnus ge-
speißt, sondern auch unser Leib zu einer Un-
verweesenheit erneuert;
durch dieses Geheim-
nus erhalten wir von dem himmlischen Vat-
ter, was wir nur immer wollen, auch in Sa-
chen, so den Leib betreffen; dann da wir ihme
auf dem Opfer-Tisch seinen Göttlichen Sohn
darbieten, als ein ohnblutiges Opfer, machen
wir ihme darmit eine Schanckung, so über
tausend Welt ist; und kommet dem himmli-
schen Vatter eine solche Ehr zu, so jene weit
übertrifft, welche die Opfer des alten Gesatzes
ihme gemacht. Dahero die Kirch in all ihren
Nöthen jenes gegen GOtt erneuert, was ein-
stens 1. Reg. 25. die kluge Abigail gethan, den
König David zu besänfftigen, als er wider Na-
bal
/ ihrem Ehemann zörnte; weilen er seinen
Soldaten keine Lebens-Mittel gereicht; und
ihme deßwegen wolte alles wegnehmen lassen.
Abigail machte sich nemlich auf, tratte dem
König entgegen, und anerbotte ihme viel

Brod.

Betrachtungen
das Geheimnus-volle Engel-Brod nicht nur
allein die Seel mit geiſtlichen Gnaden, ſondern
macht auch den Leib glückſeelig; den es von
allem Ubel befreyt, und mit allem Vergnügen
anfüllt. Zudeme, wie gar ſchön der heilige
Paſchaſius L. de Sacr. c. 19. anmerckt: Wei-
len der Menſch aus zweyerley Weeſenheiten
beſtehet/ dem Leib/ und der Seel/ deßwegen
werden beede durch dieſes Fleiſch/ und Blut
gleichſam gemäſter. Es wird nicht nur al-
lein unſere Seel mit dieſem Geheimnus ge-
ſpeißt, ſondern auch unſer Leib zu einer Un-
verweeſenheit erneuert;
durch dieſes Geheim-
nus erhalten wir von dem himmliſchen Vat-
ter, was wir nur immer wollen, auch in Sa-
chen, ſo den Leib betreffen; dann da wir ihme
auf dem Opfer-Tiſch ſeinen Göttlichen Sohn
darbieten, als ein ohnblutiges Opfer, machen
wir ihme darmit eine Schanckung, ſo über
tauſend Welt iſt; und kommet dem himmli-
ſchen Vatter eine ſolche Ehr zu, ſo jene weit
übertrifft, welche die Opfer des alten Geſatzes
ihme gemacht. Dahero die Kirch in all ihren
Nöthen jenes gegen GOtt erneuert, was ein-
ſtens 1. Reg. 25. die kluge Abigail gethan, den
König David zu beſänfftigen, als er wider Na-
bal
/ ihrem Ehemann zörnte; weilen er ſeinen
Soldaten keine Lebens-Mittel gereicht; und
ihme deßwegen wolte alles wegnehmen laſſen.
Abigail machte ſich nemlich auf, tratte dem
König entgegen, und anerbotte ihme viel

Brod.
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[116/0153] Betrachtungen das Geheimnus-volle Engel-Brod nicht nur allein die Seel mit geiſtlichen Gnaden, ſondern macht auch den Leib glückſeelig; den es von allem Ubel befreyt, und mit allem Vergnügen anfüllt. Zudeme, wie gar ſchön der heilige Paſchaſius L. de Sacr. c. 19. anmerckt: Wei- len der Menſch aus zweyerley Weeſenheiten beſtehet/ dem Leib/ und der Seel/ deßwegen werden beede durch dieſes Fleiſch/ und Blut gleichſam gemäſter. Es wird nicht nur al- lein unſere Seel mit dieſem Geheimnus ge- ſpeißt, ſondern auch unſer Leib zu einer Un- verweeſenheit erneuert; durch dieſes Geheim- nus erhalten wir von dem himmliſchen Vat- ter, was wir nur immer wollen, auch in Sa- chen, ſo den Leib betreffen; dann da wir ihme auf dem Opfer-Tiſch ſeinen Göttlichen Sohn darbieten, als ein ohnblutiges Opfer, machen wir ihme darmit eine Schanckung, ſo über tauſend Welt iſt; und kommet dem himmli- ſchen Vatter eine ſolche Ehr zu, ſo jene weit übertrifft, welche die Opfer des alten Geſatzes ihme gemacht. Dahero die Kirch in all ihren Nöthen jenes gegen GOtt erneuert, was ein- ſtens 1. Reg. 25. die kluge Abigail gethan, den König David zu beſänfftigen, als er wider Na- bal/ ihrem Ehemann zörnte; weilen er ſeinen Soldaten keine Lebens-Mittel gereicht; und ihme deßwegen wolte alles wegnehmen laſſen. Abigail machte ſich nemlich auf, tratte dem König entgegen, und anerbotte ihme viel Brod.

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/153>, abgerufen am 24.11.2024.