Indeme die heilige Hostien helle Strahlen von sich wirfft, bekehrt sich ein Türckischer Printz; ja wird gar zuletzt ein Blut - Zeug Christi.
Ein Türckischer Fürst, mit Nahmen Abda- la Aseripho, von Mahomet abstam- mend, erkauffte einstens von einem Meer- Räuber eine ansehnliche Zahl Christlicher Leib- eigener, die er in einem Americanischen Schiff gefangen bekommen. Unter diesen ware ein Mägdlein von kostbarer Schönheit, und be- sonderer Tugend. Deßwegen verliebte sich Abdala in selbe, und hatte sie ihme gar bald zu seiner Braut auserkiessen. Erstens schmeichelte er ihr, und bittete sie; Endlichen wolte er sie gar mit Gewalt auf seinen Irr- thum bringen. Allein sie zeigt sich standhafft. Der Gewalt des Barbars drange endlichen vor; und sie schickte sich äusserlich an, als wol- te sie sich zu seiner Irr-Lehr bekennen, wien oh- len sie selbe im Hertzen immer verfluchte.
Indessen verordnete GOtt, daß sie ihren Vatter in dem Wittib-Stand sehen mußte; ja, er liesse sich nachmahls gar zu einem Prie- ster weyhen. Da tragte es sich dann zu, daß auch er von einem Tripolitanischen Meer- Räuber gefangen; nacher Aleppo, mit an- dern Sclaven abgeführt worden. Allda, o höchst verborgene Anschläg der Göttlichen
Vorsich-
Betrachtungen.
Exempel.
Indeme die heilige Hoſtien helle Strahlen von ſich wirfft, bekehrt ſich ein Türckiſcher Printz; ja wird gar zuletzt ein Blut – Zeug Chriſti.
Ein Türckiſcher Fürſt, mit Nahmen Abda- la Aſeripho, von Mahomet abſtam- mend, erkauffte einſtens von einem Meer- Räuber eine anſehnliche Zahl Chriſtlicher Leib- eigener, die er in einem Americaniſchen Schiff gefangen bekommen. Unter dieſen ware ein Mägdlein von koſtbarer Schönheit, und be- ſonderer Tugend. Deßwegen verliebte ſich Abdala in ſelbe, und hatte ſie ihme gar bald zu ſeiner Braut auserkieſſen. Erſtens ſchmeichelte er ihr, und bittete ſie; Endlichen wolte er ſie gar mit Gewalt auf ſeinen Irr- thum bringen. Allein ſie zeigt ſich ſtandhafft. Der Gewalt des Barbars drange endlichen vor; und ſie ſchickte ſich äuſſerlich an, als wol- te ſie ſich zu ſeiner Irr-Lehr bekennen, wien oh- len ſie ſelbe im Hertzen immer verfluchte.
Indeſſen verordnete GOtt, daß ſie ihren Vatter in dem Wittib-Stand ſehen mußte; ja, er lieſſe ſich nachmahls gar zu einem Prie- ſter weyhen. Da tragte es ſich dann zu, daß auch er von einem Tripolitaniſchen Meer- Räuber gefangen; nacher Aleppo, mit an- dern Sclaven abgeführt worden. Allda, o höchſt verborgene Anſchläg der Göttlichen
Vorſich-
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Betrachtungen.
Exempel.
Indeme die heilige Hoſtien helle
Strahlen von ſich wirfft, bekehrt ſich
ein Türckiſcher Printz; ja wird gar zuletzt
ein Blut – Zeug Chriſti.
Ein Türckiſcher Fürſt, mit Nahmen Abda-
la Aſeripho, von Mahomet abſtam-
mend, erkauffte einſtens von einem Meer-
Räuber eine anſehnliche Zahl Chriſtlicher Leib-
eigener, die er in einem Americaniſchen Schiff
gefangen bekommen. Unter dieſen ware ein
Mägdlein von koſtbarer Schönheit, und be-
ſonderer Tugend. Deßwegen verliebte ſich
Abdala in ſelbe, und hatte ſie ihme gar
bald zu ſeiner Braut auserkieſſen. Erſtens
ſchmeichelte er ihr, und bittete ſie; Endlichen
wolte er ſie gar mit Gewalt auf ſeinen Irr-
thum bringen. Allein ſie zeigt ſich ſtandhafft.
Der Gewalt des Barbars drange endlichen
vor; und ſie ſchickte ſich äuſſerlich an, als wol-
te ſie ſich zu ſeiner Irr-Lehr bekennen, wien oh-
len ſie ſelbe im Hertzen immer verfluchte.
Indeſſen verordnete GOtt, daß ſie ihren
Vatter in dem Wittib-Stand ſehen mußte;
ja, er lieſſe ſich nachmahls gar zu einem Prie-
ſter weyhen. Da tragte es ſich dann zu, daß
auch er von einem Tripolitaniſchen Meer-
Räuber gefangen; nacher Aleppo, mit an-
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höchſt verborgene Anſchläg der Göttlichen
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/123>, abgerufen am 24.11.2024.
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