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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli fünfftes Buch
253. Jedes ist in seinem Vrsprung am
besten.
Das Wasser in dem Brunn/ die Ros' auf jhrem stamm:
Am besten ist die Seel in Gott/ im Feur die Flamm.
254. Die Seel ohne Gott.
Ein Hirtenloses Schaf/ ein Cörper welcher Todt/
Ein Brunnen ohne qual/ diß ist die Seel ohn Gott.
255/ Auf wethun folgt wolthun.
Der Krieg gewinnt dir Frid/ mit Streit erlangstu
Freüd:
Verdamnuß deiner selbst bringt dir die Seeligkeit.
256. Zurükke sehn ist wieder Verlohren
werden.
Wenn du auß Sodom gehst/ und dem Gericht ent-
fliehest/
So steht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts siehest.
257. Das allersüsseste Leben.
Der Himmel auff der Welt/ das allersüsste Leben/
Jst der beschauligkeit auß Liebe seyn ergeben.
258. Gott und die Seeligkeit ist ein Ding.
Die Seeligkeit ist Gott/ und Gott die Seeligkeit:
Wär' eins das ander nicht/ ich lebte stäts in Leid.
259. Gott wird ich/ weil ich vor Er war.
Gott wird was ich itz bin/ nimmt meine Menscheit an:
Weil ich vor Er gewest/ drumb hat er es gethan.
260. Wie
Joh: Angeli fuͤnfftes Buch
253. Jedes iſt in ſeinem Vrſprung am
beſten.
Das Waſſer in dem Brunn/ die Roſ’ auf jhrem ſtam̄:
Am beſten iſt die Seel in Gott/ im Feur die Flamm.
254. Die Seel ohne Gott.
Ein Hirtenloſes Schaf/ ein Coͤrper welcher Todt/
Ein Brunnen ohne qual/ diß iſt die Seel ohn Gott.
255/ Auf wethun folgt wolthun.
Der Krieg gewinnt dir Frid/ mit Streit erlangſtu
Freuͤd:
Verdamnuß deiner ſelbſt bringt dir die Seeligkeit.
256. Zuruͤkke ſehn iſt wieder Verlohren
werden.
Wenn du auß Sodom gehſt/ und dem Gericht ent-
flieheſt/
So ſteht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts ſieheſt.
257. Das allerſuͤſſeſte Leben.
Der Himmel auff der Welt/ das allerſuͤſſte Leben/
Jſt der beſchauligkeit auß Liebe ſeyn ergeben.
258. Gott und die Seeligkeit iſt ein Ding.
Die Seeligkeit iſt Gott/ und Gott die Seeligkeit:
Waͤr’ eins das ander nicht/ ich lebte ſtaͤts in Leid.
259. Gott wird ich/ weil ich vor Er war.
Gott wird was ich itz bin/ nim̄t meine Menſcheit an:
Weil ich vor Er geweſt/ drumb hat er es gethan.
260. Wie
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[207[196]/0202] Joh: Angeli fuͤnfftes Buch 253. Jedes iſt in ſeinem Vrſprung am beſten. Das Waſſer in dem Brunn/ die Roſ’ auf jhrem ſtam̄: Am beſten iſt die Seel in Gott/ im Feur die Flamm. 254. Die Seel ohne Gott. Ein Hirtenloſes Schaf/ ein Coͤrper welcher Todt/ Ein Brunnen ohne qual/ diß iſt die Seel ohn Gott. 255/ Auf wethun folgt wolthun. Der Krieg gewinnt dir Frid/ mit Streit erlangſtu Freuͤd: Verdamnuß deiner ſelbſt bringt dir die Seeligkeit. 256. Zuruͤkke ſehn iſt wieder Verlohren werden. Wenn du auß Sodom gehſt/ und dem Gericht ent- flieheſt/ So ſteht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts ſieheſt. 257. Das allerſuͤſſeſte Leben. Der Himmel auff der Welt/ das allerſuͤſſte Leben/ Jſt der beſchauligkeit auß Liebe ſeyn ergeben. 258. Gott und die Seeligkeit iſt ein Ding. Die Seeligkeit iſt Gott/ und Gott die Seeligkeit: Waͤr’ eins das ander nicht/ ich lebte ſtaͤts in Leid. 259. Gott wird ich/ weil ich vor Er war. Gott wird was ich itz bin/ nim̄t meine Menſcheit an: Weil ich vor Er geweſt/ drumb hat er es gethan. 260. Wie

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 207[196]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/202>, abgerufen am 27.11.2024.