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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
245. GOtt hat keinen eignern Nahmen
als Liebe.
Kein Nahm ist welcher Gott recht eigen wär'/ allein
Die Liebe heist man Jhn: so werth ist sie und fein.
246. Gott wil was Er ist.
Gott ist die Liebe selbst/ und thut auch nichts als lieben.
Drumb wil er auch daß wir die Liebe stäts solln üben.
247. Gott kan nichts hassen.
Mensch rede recht von Gott; Er hasst nicht seyn Ge-
schöpffe:
(Unmöglich ist es jhm/) auch nicht die Teuffels Köpffe.
248. Dreyerley Schlaff.
Der Schlaff ist dreyerley; Der Sünder schläfft im Tod/
Der müd' in der Natur/ und der verliebt' in Gott.
249. Die dreyerley Geburt.
Maria die gebiehrt den Sohn Gottes äusserlich/
Jch jnner mir im Geist/ Gott Vatter ewiglich.
250 Die geistliche und Ewge geburt sind eines
Die geistliche Geburt/ die sich in mir eräugt/
Jst eins mit der durch die den Sohn Gott Vatter zeugt.
251. Die Geburt Gottes wehret jmmer.
Gott zeuget seinen Sohn/ und weil es ausser Zeit/
So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit.
252. Der Sohn GOttes wird in dir ge-
bohren.
Mensch schikstu dich darzu/ so zeugt Gott seinen Sohn/
All' Augenblik in dir/ gleich wie in seinem Thron.
253
J 3
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
245. GOtt hat keinen eignern Nahmen
als Liebe.
Kein Nahm iſt welcher Gott recht eigen waͤr’/ allein
Die Liebe heiſt man Jhn: ſo werth iſt ſie und fein.
246. Gott wil was Er iſt.
Gott iſt die Liebe ſelbſt/ und thut auch nichts als lieben.
Drumb wil er auch daß wir die Liebe ſtaͤts ſolln uͤben.
247. Gott kan nichts haſſen.
Menſch rede recht von Gott; Er haſſt nicht ſeyn Ge-
ſchoͤpffe:
(Unmoͤglich iſt es jhm/) auch nicht die Teuffels Koͤpffe.
248. Dreyerley Schlaff.
Der Schlaff iſt dreyerley; Der Suͤnder ſchlaͤfft im Tod/
Der muͤd’ in der Natur/ und der verliebt’ in Gott.
249. Die dreyerley Geburt.
Maria die gebiehrt den Sohn Gottes aͤuſſerlich/
Jch jnner mir im Geiſt/ Gott Vatter ewiglich.
250 Die geiſtliche un̄ Ewge geburt ſind eines
Die geiſtliche Geburt/ die ſich in mir eraͤugt/
Jſt eins mit der durch die den Sohn Gott Vatter zeugt.
251. Die Geburt Gottes wehret jmmer.
Gott zeuget ſeinen Sohn/ und weil es auſſer Zeit/
So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit.
252. Der Sohn GOttes wird in dir ge-
bohren.
Menſch ſchikſtu dich darzu/ ſo zeugt Gott ſeinen Sohn/
All’ Augenblik in dir/ gleich wie in ſeinem Thron.
253
J 3
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[210[195]/0201] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 245. GOtt hat keinen eignern Nahmen als Liebe. Kein Nahm iſt welcher Gott recht eigen waͤr’/ allein Die Liebe heiſt man Jhn: ſo werth iſt ſie und fein. 246. Gott wil was Er iſt. Gott iſt die Liebe ſelbſt/ und thut auch nichts als lieben. Drumb wil er auch daß wir die Liebe ſtaͤts ſolln uͤben. 247. Gott kan nichts haſſen. Menſch rede recht von Gott; Er haſſt nicht ſeyn Ge- ſchoͤpffe: (Unmoͤglich iſt es jhm/) auch nicht die Teuffels Koͤpffe. 248. Dreyerley Schlaff. Der Schlaff iſt dreyerley; Der Suͤnder ſchlaͤfft im Tod/ Der muͤd’ in der Natur/ und der verliebt’ in Gott. 249. Die dreyerley Geburt. Maria die gebiehrt den Sohn Gottes aͤuſſerlich/ Jch jnner mir im Geiſt/ Gott Vatter ewiglich. 250 Die geiſtliche un̄ Ewge geburt ſind eines Die geiſtliche Geburt/ die ſich in mir eraͤugt/ Jſt eins mit der durch die den Sohn Gott Vatter zeugt. 251. Die Geburt Gottes wehret jmmer. Gott zeuget ſeinen Sohn/ und weil es auſſer Zeit/ So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit. 252. Der Sohn GOttes wird in dir ge- bohren. Menſch ſchikſtu dich darzu/ ſo zeugt Gott ſeinen Sohn/ All’ Augenblik in dir/ gleich wie in ſeinem Thron. 253 J 3

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 210[195]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/201>, abgerufen am 23.11.2024.