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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
63. An die H. Clara.
Wer dich genennet hat/ hat dir den Nahmen geben/
Den du mit Wahrheit hast/ hier und in jenem Leben.
64. An S. Augustin.
Die weil dein Hertz nach GOtt so lodert Augustin,
Nennt man dich billicher hinführo Seraphin.
65. Von Maria Magdalena.
Die Thränen welche du bey unsers HErren Füssen
Die nasse Magdalen so heuffig sihst vergissen/
Seind jhr zerschmoltznes Hertz: diß kränket sie allein/
Daß nicht jhr Seel und Leib gantz sollen Thränen seyn.
66. Von der Allerseeligsten Jungfrauen.
Der Jungfräuliche Leib/ der unser Himmelbrodt/
Jn sich beschlossen hilt/ ist warlich nicht mehr Todt.
Es fault kein Cederbaum: so wär' es auch nicht fein/
Wann ausserm Tempel GOtts sein' Arche solte seyn.
67. An Sanct Bernhard.
Bernhard weil mit dem Mund dein Hertz stimmt überein/
So kan es anders nichts als lauter JEsus seyn.
68. Die Seeligkeit.
Was ist die Seeligkeit? Ein zufluß aller Freuden;
Ein stätes anschaun Gotts; Ein lieben ohn Verdruß;
Ein Leben ohne Tod; Ein süsser JEsus-Kuß:
Nicht einen Augenblik vom Bräutigam seyn gescheiden.
69. Deß heiligen Reichthumb.
Sey arm/ der Heylige hat nichts in dieser Zeit/
Als was er ungern hat/ den Leib der Sterblichkeit.
70. GOtt
E 6
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
63. An die H. Clara.
Wer dich genennet hat/ hat dir den Nahmen geben/
Den du mit Wahrheit haſt/ hier und in jenem Leben.
64. An S. Auguſtin.
Die weil dein Hertz nach GOtt ſo lodert Auguſtin,
Nennt man dich billicher hinfuͤhro Seraphin.
65. Von Maria Magdalena.
Die Thraͤnen welche du bey unſers HErren Fuͤſſen
Die naſſe Magdalen ſo heuffig ſihſt vergiſſen/
Seind jhr zerſchmoltznes Hertz: diß kraͤnket ſie allein/
Daß nicht jhr Seel und Leib gantz ſollen Thraͤnen ſeyn.
66. Von der Allerſeeligſten Jungfrauen.
Der Jungfraͤuliche Leib/ der unſer Himmelbrodt/
Jn ſich beſchloſſen hilt/ iſt warlich nicht mehr Todt.
Es fault kein Cederbaum: ſo waͤr’ es auch nicht fein/
Wann auſſerm Tempel GOtts ſein’ Arche ſolte ſeyn.
67. An Sanct Bernhard.
Bernhard weil mit dem Mund dein Hertz ſtim̄t uͤberein/
So kan es anders nichts als lauter JEſus ſeyn.
68. Die Seeligkeit.
Was iſt die Seeligkeit? Ein zufluß aller Freuden;
Ein ſtaͤtes anſchaun Gotts; Ein lieben ohn Verdruß;
Ein Leben ohne Tod; Ein ſuͤſſer JEſus-Kuß:
Nicht einen Augenblik vom Braͤutigam ſeyn geſcheiden.
69. Deß heiligen Reichthumb.
Sey arm/ der Heylige hat nichts in dieſer Zeit/
Als was er ungern hat/ den Leib der Sterblichkeit.
70. GOtt
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[104[105]/0111] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 63. An die H. Clara. Wer dich genennet hat/ hat dir den Nahmen geben/ Den du mit Wahrheit haſt/ hier und in jenem Leben. 64. An S. Auguſtin. Die weil dein Hertz nach GOtt ſo lodert Auguſtin, Nennt man dich billicher hinfuͤhro Seraphin. 65. Von Maria Magdalena. Die Thraͤnen welche du bey unſers HErren Fuͤſſen Die naſſe Magdalen ſo heuffig ſihſt vergiſſen/ Seind jhr zerſchmoltznes Hertz: diß kraͤnket ſie allein/ Daß nicht jhr Seel und Leib gantz ſollen Thraͤnen ſeyn. 66. Von der Allerſeeligſten Jungfrauen. Der Jungfraͤuliche Leib/ der unſer Himmelbrodt/ Jn ſich beſchloſſen hilt/ iſt warlich nicht mehr Todt. Es fault kein Cederbaum: ſo waͤr’ es auch nicht fein/ Wann auſſerm Tempel GOtts ſein’ Arche ſolte ſeyn. 67. An Sanct Bernhard. Bernhard weil mit dem Mund dein Hertz ſtim̄t uͤberein/ So kan es anders nichts als lauter JEſus ſeyn. 68. Die Seeligkeit. Was iſt die Seeligkeit? Ein zufluß aller Freuden; Ein ſtaͤtes anſchaun Gotts; Ein lieben ohn Verdruß; Ein Leben ohne Tod; Ein ſuͤſſer JEſus-Kuß: Nicht einen Augenblik vom Braͤutigam ſeyn geſcheiden. 69. Deß heiligen Reichthumb. Sey arm/ der Heylige hat nichts in dieſer Zeit/ Als was er ungern hat/ den Leib der Sterblichkeit. 70. GOtt E 6

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 104[105]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/111>, abgerufen am 23.11.2024.