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Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].

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Geistlicher Hirten-Lieder
2.
Schaut wie man hat den zarten Knaben
So gar zerschmissen und zerwundt!
Wie man jhm Händ' und Füss' durchgraben
Wie man belohnt den hulden Mund;
Wie ist die ewge Freundligkeit
Beworffen und bespeyt.
3.
Der Leib ist voller Beuln und Schrunden/
Voll Angst und Schmertzen ist sein Geist;
Das Fleisch und Mark ist alls verschwunden/
Das Blut vergossen allermeist:
Wie muß das lieblich' Aeugelein
Ein solcher Scheusal seyn?
4.
Er hat vom Himmel auff die Erden
Auß lauter Liebe sich gesenkt/
Daß wir erledigt sollen werden/
Von allem Ubel das uns kränkt:
Und sih' er stekket selbst in Noth
Der treue Liebes-Gott!
5.
Wer ist nu der jhm bey kan springen/
Wer wil jhm seine Treu bezahln?
Wer Oele seinen Wunden bringen?
Wer stillet seine Pein und Qualn?
Wer
Geiſtlicher Hirten-Lieder
2.
Schaut wie man hat den zarten Knaben
So gar zerſchmiſſen und zerwundt!
Wie man jhm Haͤnd’ und Fuͤſſ’ durchgraben
Wie man belohnt den hulden Mund;
Wie iſt die ewge Freundligkeit
Beworffen und beſpeyt.
3.
Der Leib iſt voller Beuln und Schrunden/
Voll Angſt und Schmertzen iſt ſein Geiſt;
Das Fleiſch und Mark iſt alls verſchwunden/
Das Blut vergoſſen allermeiſt:
Wie muß das lieblich’ Aeugelein
Ein ſolcher Scheuſal ſeyn?
4.
Er hat vom Himmel auff die Erden
Auß lauter Liebe ſich geſenkt/
Daß wir erledigt ſollen werden/
Von allem Ubel das uns kraͤnkt:
Und ſih’ er ſtekket ſelbſt in Noth
Der treue Liebes-Gott!
5.
Wer iſt nu der jhm bey kan ſpringen/
Wer wil jhm ſeine Treu bezahln?
Wer Oele ſeinen Wunden bringen?
Wer ſtillet ſeine Pein und Qualn?
Wer
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[66/0074] Geiſtlicher Hirten-Lieder 2.Schaut wie man hat den zarten Knaben So gar zerſchmiſſen und zerwundt! Wie man jhm Haͤnd’ und Fuͤſſ’ durchgraben Wie man belohnt den hulden Mund; Wie iſt die ewge Freundligkeit Beworffen und beſpeyt. 3.Der Leib iſt voller Beuln und Schrunden/ Voll Angſt und Schmertzen iſt ſein Geiſt; Das Fleiſch und Mark iſt alls verſchwunden/ Das Blut vergoſſen allermeiſt: Wie muß das lieblich’ Aeugelein Ein ſolcher Scheuſal ſeyn? 4.Er hat vom Himmel auff die Erden Auß lauter Liebe ſich geſenkt/ Daß wir erledigt ſollen werden/ Von allem Ubel das uns kraͤnkt: Und ſih’ er ſtekket ſelbſt in Noth Der treue Liebes-Gott! 5.Wer iſt nu der jhm bey kan ſpringen/ Wer wil jhm ſeine Treu bezahln? Wer Oele ſeinen Wunden bringen? Wer ſtillet ſeine Pein und Qualn? Wer

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657], S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_hirten04_1657/74>, abgerufen am 24.11.2024.