Silesius, Angelus: Johannis Angeli und Georgii Josephi Vierdter Theil Der Geistlichen Hirten-Lieder. [Viertes Buch]. Breslau, [1657].Geistlicher Hirten-Lieder Drumb so du mit jhm wilt seelig nisten/Schwenk dich in die ungeschaffne Wüsten. 3. Tödt' in dir all eitele verlangen/Und was sonsten dich noch hält gefangen: Halt dein Hertz und deine Kräfft' und Sinnen Ledig und mit wahrer Andacht innen. 4. Steig hinauff mit Englischen Geberden/Und vergieß der Dinge die auff Erden; Halte dich dem eingen abgescheiden/ Der dich ewig trösten kan und weiden. 5. Also wird der König dich begehren/Und sein gnädges Antlitz dir gewehren: Also wird der Bräutigam dich küssen/ Und du seiner wonniglich geniessen. 6. Drumb fleug auff mein Täublein meineSeele/ Schwing dich auß dem Schranken deiner Höle: Fleug
Geiſtlicher Hirten-Lieder Drumb ſo du mit jhm wilt ſeelig niſten/Schwenk dich in die ungeſchaffne Wuͤſten. 3. Toͤdt’ in dir all eitele verlangen/Und was ſonſten dich noch haͤlt gefangen: Halt dein Hertz und deine Kraͤfft’ und Sinnen Ledig und mit wahrer Andacht innen. 4. Steig hinauff mit Engliſchen Geberden/Und vergieß der Dinge die auff Erden; Halte dich dem eingen abgeſcheiden/ Der dich ewig troͤſten kan und weiden. 5. Alſo wird der Koͤnig dich begehren/Und ſein gnaͤdges Antlitz dir gewehren: Alſo wird der Braͤutigam dich kuͤſſen/ Und du ſeiner wonniglich genieſſen. 6. Drumb fleug auff mein Taͤublein meineSeele/ Schwing dich auß dem Schranken deiner Hoͤle: Fleug
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Geiſtlicher Hirten-Lieder
Drumb ſo du mit jhm wilt ſeelig niſten/
Schwenk dich in die ungeſchaffne Wuͤſten.
3.Toͤdt’ in dir all eitele verlangen/
Und was ſonſten dich noch haͤlt gefangen:
Halt dein Hertz und deine Kraͤfft’ und Sinnen
Ledig und mit wahrer Andacht innen.
4.Steig hinauff mit Engliſchen Geberden/
Und vergieß der Dinge die auff Erden;
Halte dich dem eingen abgeſcheiden/
Der dich ewig troͤſten kan und weiden.
5.Alſo wird der Koͤnig dich begehren/
Und ſein gnaͤdges Antlitz dir gewehren:
Alſo wird der Braͤutigam dich kuͤſſen/
Und du ſeiner wonniglich genieſſen.
6.Drumb fleug auff mein Taͤublein meine
Seele/
Schwing dich auß dem Schranken deiner Hoͤle:
Fleug
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