Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.An den Leser. schen solche Betrachtungen fastgäntzlich bey seite setzen/ und in den Wind schlagen/ und die künf- tige Dinge gleichsam für einen Traum halten. Weil ich dann allzeit im Brauch gehabt mei- nen mühseligen Stand mit gut- ten Gedancken zu verzukkern/ und die wenige Zeit welche mir bißweilen übrig blieben/ nicht gerne ohne Zoll fürüber streichen lassen: Als habe ich in Beobach- tung der grossen Unachtsamkeit/ welche die Welt in so wichtigen Sachen spüren lässet/ weiland unter anderm nicht übel zu thun vermeint/ wenn ich deroselbten die besagte vier letzte Dinge in deut- A ij
An den Leſer. ſchen ſolche Betrachtungen faſtgäntzlich bey ſeite ſetzen/ und in den Wind ſchlagen/ und die künf- tige Dinge gleichſam für einen Traum halten. Weil ich dann allzeit im Brauch gehabt mei- nen mühſeligen Stand mit gut- ten Gedancken zu verzukkern/ und die wenige Zeit welche mir bißweilen übrig blieben/ nicht gerne ohne Zoll fürüber ſtreichen laſſen: Als habe ich in Beobach- tung der groſſen Unachtſamkeit/ welche die Welt in ſo wichtigen Sachen ſpüren läſſet/ weiland unter anderm nicht übel zu thun vermeint/ wenn ich deroſelbten die beſagte vier letzte Dinge in deut- A ij
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0007"/><fw place="top" type="header">An den Leſer.</fw><lb/> ſchen ſolche Betrachtungen faſt<lb/> gäntzlich bey ſeite ſetzen/ und in<lb/> den Wind ſchlagen/ und die künf-<lb/> tige Dinge gleichſam für einen<lb/> Traum halten. Weil ich dann<lb/> allzeit im Brauch gehabt mei-<lb/> nen mühſeligen Stand mit gut-<lb/> ten Gedancken zu verzukkern/<lb/> und die wenige Zeit welche mir<lb/> bißweilen übrig blieben/ nicht<lb/> gerne ohne Zoll fürüber ſtreichen<lb/> laſſen: Als habe ich in Beobach-<lb/> tung der groſſen Unachtſamkeit/<lb/> welche die Welt in ſo wichtigen<lb/> Sachen ſpüren läſſet/ weiland<lb/> unter anderm nicht übel zu thun<lb/> vermeint/ wenn ich deroſelbten<lb/> die beſagte vier letzte Dinge in<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A ij</fw><fw place="bottom" type="catch">deut-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0007]
An den Leſer.
ſchen ſolche Betrachtungen faſt
gäntzlich bey ſeite ſetzen/ und in
den Wind ſchlagen/ und die künf-
tige Dinge gleichſam für einen
Traum halten. Weil ich dann
allzeit im Brauch gehabt mei-
nen mühſeligen Stand mit gut-
ten Gedancken zu verzukkern/
und die wenige Zeit welche mir
bißweilen übrig blieben/ nicht
gerne ohne Zoll fürüber ſtreichen
laſſen: Als habe ich in Beobach-
tung der groſſen Unachtſamkeit/
welche die Welt in ſo wichtigen
Sachen ſpüren läſſet/ weiland
unter anderm nicht übel zu thun
vermeint/ wenn ich deroſelbten
die beſagte vier letzte Dinge in
deut-
A ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/7 |
Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/7>, abgerufen am 22.07.2024. |