Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.Die Ewige Peinen 55. Der Zorn muß aller Teuffel ZornAuff seinem Kopffe tragen; Und zu allm ihrem schnurrn und purrn Auch nicht ein Wörtlein sagen: Er brennt/ er flammt/ er schnaubt/ er gischt/ Bleibt ewiglich zerrüttet; Weil er hier alls mit Grimm vermischt Und ohn Vernunfft gewüttet. 56. Der Faule der nichts Guttes that/Noch iemals wolte bethen; Der wird gepeitscht mit scharffem Drat Und jämmerlich zertreten: Man kaufft ihm Lust mit einem Beil Mit Kolben und mit Prügeln; Man laust ihm für die lange Weil Mit allen Hölle Riegeln. 57. Die Bök' und Brömmer die allhierManch ehrlich Mensch verführten; Und manche Dirn zur Ungebühr Bekleideten und ziehrten: Die müssen unerhörte Pein Von
Die Ewige Peinen 55. Der Zorn muß aller Teuffel ZornAuff ſeinem Kopffe tragen; Und zu allm ihrem ſchnurrn und purrn Auch nicht ein Wörtlein ſagen: Er brennt/ er flammt/ er ſchnaubt/ er giſcht/ Bleibt ewiglich zerrüttet; Weil er hier alls mit Grimm vermiſcht Und ohn Vernunfft gewüttet. 56. Der Faule der nichts Guttes that/Noch iemals wolte bethen; Der wird gepeitſcht mit ſcharffem Drat Und jämmerlich zertreten: Man kaufft ihm Luſt mit einem Beil Mit Kolben und mit Prügeln; Man lauſt ihm für die lange Weil Mit allen Hölle Riegeln. 57. Die Bök’ und Brömmer die allhierManch ehrlich Menſch verführten; Und manche Dirn zur Ungebühr Bekleideten und ziehrten: Die müſſen unerhörte Pein Von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0068" n="54"/> <fw place="top" type="header">Die Ewige Peinen</fw><lb/> <lg n="55"> <head>55.</head><lb/> <l>Der Zorn muß aller Teuffel Zorn</l><lb/> <l>Auff ſeinem Kopffe tragen;</l><lb/> <l>Und zu allm ihrem ſchnurrn und purrn</l><lb/> <l>Auch nicht ein Wörtlein ſagen:</l><lb/> <l>Er brennt/ er flammt/ er ſchnaubt/ er giſcht/</l><lb/> <l>Bleibt ewiglich zerrüttet;</l><lb/> <l>Weil er hier alls mit Grimm vermiſcht</l><lb/> <l>Und ohn Vernunfft gewüttet.</l> </lg><lb/> <lg n="56"> <head>56.</head><lb/> <l>Der Faule der nichts Guttes that/</l><lb/> <l>Noch iemals wolte bethen;</l><lb/> <l>Der wird gepeitſcht mit ſcharffem Drat</l><lb/> <l>Und jämmerlich zertreten:</l><lb/> <l>Man kaufft ihm Luſt mit einem Beil</l><lb/> <l>Mit Kolben und mit Prügeln;</l><lb/> <l>Man lauſt ihm für die lange Weil</l><lb/> <l>Mit allen Hölle Riegeln.</l> </lg><lb/> <lg n="57"> <head>57.</head><lb/> <l>Die Bök’ und Brömmer die allhier</l><lb/> <l>Manch ehrlich Menſch verführten;</l><lb/> <l>Und manche Dirn zur Ungebühr</l><lb/> <l>Bekleideten und ziehrten:</l><lb/> <l>Die müſſen unerhörte Pein</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [54/0068]
Die Ewige Peinen
55.
Der Zorn muß aller Teuffel Zorn
Auff ſeinem Kopffe tragen;
Und zu allm ihrem ſchnurrn und purrn
Auch nicht ein Wörtlein ſagen:
Er brennt/ er flammt/ er ſchnaubt/ er giſcht/
Bleibt ewiglich zerrüttet;
Weil er hier alls mit Grimm vermiſcht
Und ohn Vernunfft gewüttet.
56.
Der Faule der nichts Guttes that/
Noch iemals wolte bethen;
Der wird gepeitſcht mit ſcharffem Drat
Und jämmerlich zertreten:
Man kaufft ihm Luſt mit einem Beil
Mit Kolben und mit Prügeln;
Man lauſt ihm für die lange Weil
Mit allen Hölle Riegeln.
57.
Die Bök’ und Brömmer die allhier
Manch ehrlich Menſch verführten;
Und manche Dirn zur Ungebühr
Bekleideten und ziehrten:
Die müſſen unerhörte Pein
Von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/68 |
Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/68>, abgerufen am 16.07.2024. |