Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Verdammpten.
Und ihr verfluchtes Angesicht
Stäts suchen zu bedekken:
Der Teuffel ist nicht greulicher
Noch seine Sieß-Gesellen;
Kein Wurm und Krott' abscheulicher
Jm Pfuhl der gantzen Höllen.

37.
Zu diesem allem komt auch noch/
Daß sie nicht Friede hegen;
Und ihnen selber erst das Joch
Deß Widerwillns anlegen:
Sie quäln einander ewiglich
Mit fluchen und verdammen/
Sie schlagen/ kratzen beissen sich
Ohn Unterlaß zusammen.
38.
Diß ist der Abgrunds Eigenschafft!
Diß ist deß Teuffels Friede
Mit solcher Liebe seynd behafft
Die ewgen Höllen Riede!
Weh euch/ die ihr Krieg/ Zank/ und Streit/
Haß/ Hader/ Zwietracht/ liebet!
Jhr müsset drauff in Ewigkeit
Mit Zwietracht seyn betrübet.
Erschrök-
C v

Der Verdammpten.
Und ihr verfluchtes Angeſicht
Stäts ſuchen zu bedekken:
Der Teuffel iſt nicht greulicher
Noch ſeine Sieß-Geſellen;
Kein Wurm und Krott’ abſcheulicher
Jm Pfuhl der gantzen Höllen.

37.
Zu dieſem allem komt auch noch/
Daß ſie nicht Friede hegen;
Und ihnen ſelber erſt das Joch
Deß Widerwillns anlegen:
Sie quäln einander ewiglich
Mit fluchen und verdammen/
Sie ſchlagen/ kratzen beiſſen ſich
Ohn Unterlaß zuſammen.
38.
Diß iſt der Abgrunds Eigenſchafft!
Diß iſt deß Teuffels Friede
Mit ſolcher Liebe ſeynd behafft
Die ewgen Höllen Riede!
Weh euch/ die ihr Krieg/ Zank/ und Streit/
Haß/ Hader/ Zwietracht/ liebet!
Jhr müſſet drauff in Ewigkeit
Mit Zwietracht ſeyn betrübet.
Erſchrök-
C v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="36">
            <pb facs="#f0061" n="47"/>
            <fw place="top" type="header">Der Verdammpten.</fw><lb/>
            <l>Und ihr verfluchtes Ange&#x017F;icht</l><lb/>
            <l>Stäts &#x017F;uchen zu bedekken:</l><lb/>
            <l>Der Teuffel i&#x017F;t nicht greulicher</l><lb/>
            <l>Noch &#x017F;eine Sieß-Ge&#x017F;ellen;</l><lb/>
            <l>Kein Wurm und Krott&#x2019; ab&#x017F;cheulicher</l><lb/>
            <l>Jm Pfuhl der gantzen Höllen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="37">
            <head>37.</head><lb/>
            <l>Zu die&#x017F;em allem komt auch noch/</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie nicht Friede hegen;</l><lb/>
            <l>Und ihnen &#x017F;elber er&#x017F;t das Joch</l><lb/>
            <l>Deß Widerwillns anlegen:</l><lb/>
            <l>Sie quäln einander ewiglich</l><lb/>
            <l>Mit fluchen und verdammen/</l><lb/>
            <l>Sie &#x017F;chlagen/ kratzen bei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich</l><lb/>
            <l>Ohn Unterlaß zu&#x017F;ammen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="38">
            <head>38.</head><lb/>
            <l>Diß i&#x017F;t der Abgrunds Eigen&#x017F;chafft!</l><lb/>
            <l>Diß i&#x017F;t deß Teuffels Friede</l><lb/>
            <l>Mit &#x017F;olcher Liebe &#x017F;eynd behafft</l><lb/>
            <l>Die ewgen Höllen Riede!</l><lb/>
            <l>Weh euch/ die ihr Krieg/ Zank/ und Streit/</l><lb/>
            <l>Haß/ Hader/ Zwietracht/ liebet!</l><lb/>
            <l>Jhr mü&#x017F;&#x017F;et drauff in Ewigkeit</l><lb/>
            <l>Mit Zwietracht &#x017F;eyn betrübet.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C v</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Er&#x017F;chrök-</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0061] Der Verdammpten. Und ihr verfluchtes Angeſicht Stäts ſuchen zu bedekken: Der Teuffel iſt nicht greulicher Noch ſeine Sieß-Geſellen; Kein Wurm und Krott’ abſcheulicher Jm Pfuhl der gantzen Höllen. 37. Zu dieſem allem komt auch noch/ Daß ſie nicht Friede hegen; Und ihnen ſelber erſt das Joch Deß Widerwillns anlegen: Sie quäln einander ewiglich Mit fluchen und verdammen/ Sie ſchlagen/ kratzen beiſſen ſich Ohn Unterlaß zuſammen. 38. Diß iſt der Abgrunds Eigenſchafft! Diß iſt deß Teuffels Friede Mit ſolcher Liebe ſeynd behafft Die ewgen Höllen Riede! Weh euch/ die ihr Krieg/ Zank/ und Streit/ Haß/ Hader/ Zwietracht/ liebet! Jhr müſſet drauff in Ewigkeit Mit Zwietracht ſeyn betrübet. Erſchrök- C v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/61
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/61>, abgerufen am 25.11.2024.