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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

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System verfolgt werden, mit jenen Abstufun-
gen, welche für die Constitution und die An-
lagen des Thieres passend scheinen.

Das Futter muss nun natürlich vermehrt
werden, entsprechend der Grösse und dem
Appetit des Pferdes, sowie der Arbeit,
welche es thut. Man kann 8--10, in ausser-
ordentlichen Fällen sogar 12 Quarts (9--13
Liter) Hafer im Tage geben; zu Zeiten kann
man auch etwas Mais füttern, doch ist dies
durchaus nicht nöthig und höchstens in dem
Falle zu empfehlen, wenn sich ein Pferd
sehr schlecht nährt. Ganz sicher aber ist
Hafer das beste Futter für ein Pferd, indem
er am meisten Muskel bildet, während in
Folge der Mais-Fütterung mehr Fett ange-
setzt wird. Viele behaupten, dass der Mais
zur Fütterung für junge Pferde sehr geeignet
sei wegen der grossen Menge von Silicium,
die er enthält, welches für den Aufbau der
Knochen von grosser Bedeutung ist; es
dürfte jedoch auch genug davon im Heu,
im Spelz des Hafers und im Wasser ge-
funden werden. Vom Heu gebe man dem
Pferde jetzt noch immer so viel, als es rein
auffrisst. Sein Gesundheitszustand und seine
natürlichen Verrichtungen sind genau zu
beobachten und soll man von Zeit zu Zeit

System verfolgt werden, mit jenen Abstufun-
gen, welche für die Constitution und die An-
lagen des Thieres passend scheinen.

Das Futter muss nun natürlich vermehrt
werden, entsprechend der Grösse und dem
Appetit des Pferdes, sowie der Arbeit,
welche es thut. Man kann 8—10, in ausser-
ordentlichen Fällen sogar 12 Quarts (9—13
Liter) Hafer im Tage geben; zu Zeiten kann
man auch etwas Mais füttern, doch ist dies
durchaus nicht nöthig und höchstens in dem
Falle zu empfehlen, wenn sich ein Pferd
sehr schlecht nährt. Ganz sicher aber ist
Hafer das beste Futter für ein Pferd, indem
er am meisten Muskel bildet, während in
Folge der Mais-Fütterung mehr Fett ange-
setzt wird. Viele behaupten, dass der Mais
zur Fütterung für junge Pferde sehr geeignet
sei wegen der grossen Menge von Silicium,
die er enthält, welches für den Aufbau der
Knochen von grosser Bedeutung ist; es
dürfte jedoch auch genug davon im Heu,
im Spelz des Hafers und im Wasser ge-
funden werden. Vom Heu gebe man dem
Pferde jetzt noch immer so viel, als es rein
auffrisst. Sein Gesundheitszustand und seine
natürlichen Verrichtungen sind genau zu
beobachten und soll man von Zeit zu Zeit

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[66/0082] System verfolgt werden, mit jenen Abstufun- gen, welche für die Constitution und die An- lagen des Thieres passend scheinen. Das Futter muss nun natürlich vermehrt werden, entsprechend der Grösse und dem Appetit des Pferdes, sowie der Arbeit, welche es thut. Man kann 8—10, in ausser- ordentlichen Fällen sogar 12 Quarts (9—13 Liter) Hafer im Tage geben; zu Zeiten kann man auch etwas Mais füttern, doch ist dies durchaus nicht nöthig und höchstens in dem Falle zu empfehlen, wenn sich ein Pferd sehr schlecht nährt. Ganz sicher aber ist Hafer das beste Futter für ein Pferd, indem er am meisten Muskel bildet, während in Folge der Mais-Fütterung mehr Fett ange- setzt wird. Viele behaupten, dass der Mais zur Fütterung für junge Pferde sehr geeignet sei wegen der grossen Menge von Silicium, die er enthält, welches für den Aufbau der Knochen von grosser Bedeutung ist; es dürfte jedoch auch genug davon im Heu, im Spelz des Hafers und im Wasser ge- funden werden. Vom Heu gebe man dem Pferde jetzt noch immer so viel, als es rein auffrisst. Sein Gesundheitszustand und seine natürlichen Verrichtungen sind genau zu beobachten und soll man von Zeit zu Zeit

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Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/82>, abgerufen am 28.04.2024.