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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

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der Präparation für Rennen auf grössere
Distanz die Spurts nicht ganz vernachlässigen
und der Mitteltrab darf nicht in so ausge-
dehntem Masse gefahren werden, dass dem
Pferde die Lust und Neigung für diese
Spurts genommen wird. Das Ziel des Trainings
besteht darin, das Pferd in eine Condition
zu bringen, in der es mit seiner höchsten
Schnelligkeit möglichst viel Ausdauer ver-
einigt; ein Pferd so vorzubereiten, dass es
wohl über eine grosse Distanz, aber weit unter
der ihm erreichbaren Schnelligkeit trabt, ist
keine Kunst, ebensowenig wie einem Pferde
Schnelligkeit für kurze Distanzen beizu-
bringen, ohne die Fähigkeit, dieselbe über
jene Distanz beizubehalten, für welche es
seine Ausdauer befähigen würde.

Zu einem Rennen über drei Meilen
gehört natürlich eine längere Zeit der Vor-
bereitung, als für ein Meilen-Rennen in
Heats, und muss ein Pferd, wenn es für
ein Rennen über die lange Distanz zum
Start gebracht wird, in möglichst voll-
kommener Condition sein. Ungefähr drei
Wochen vor dem Rennen macht man das
erste Trial, und zwar diesmal gleich über
eine ganze Meile (1609 Meter). Die Trials
über die halbe Meile fallen jetzt am besten

der Präparation für Rennen auf grössere
Distanz die Spurts nicht ganz vernachlässigen
und der Mitteltrab darf nicht in so ausge-
dehntem Masse gefahren werden, dass dem
Pferde die Lust und Neigung für diese
Spurts genommen wird. Das Ziel des Trainings
besteht darin, das Pferd in eine Condition
zu bringen, in der es mit seiner höchsten
Schnelligkeit möglichst viel Ausdauer ver-
einigt; ein Pferd so vorzubereiten, dass es
wohl über eine grosse Distanz, aber weit unter
der ihm erreichbaren Schnelligkeit trabt, ist
keine Kunst, ebensowenig wie einem Pferde
Schnelligkeit für kurze Distanzen beizu-
bringen, ohne die Fähigkeit, dieselbe über
jene Distanz beizubehalten, für welche es
seine Ausdauer befähigen würde.

Zu einem Rennen über drei Meilen
gehört natürlich eine längere Zeit der Vor-
bereitung, als für ein Meilen-Rennen in
Heats, und muss ein Pferd, wenn es für
ein Rennen über die lange Distanz zum
Start gebracht wird, in möglichst voll-
kommener Condition sein. Ungefähr drei
Wochen vor dem Rennen macht man das
erste Trial, und zwar diesmal gleich über
eine ganze Meile (1609 Meter). Die Trials
über die halbe Meile fallen jetzt am besten

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[123/0139] der Präparation für Rennen auf grössere Distanz die Spurts nicht ganz vernachlässigen und der Mitteltrab darf nicht in so ausge- dehntem Masse gefahren werden, dass dem Pferde die Lust und Neigung für diese Spurts genommen wird. Das Ziel des Trainings besteht darin, das Pferd in eine Condition zu bringen, in der es mit seiner höchsten Schnelligkeit möglichst viel Ausdauer ver- einigt; ein Pferd so vorzubereiten, dass es wohl über eine grosse Distanz, aber weit unter der ihm erreichbaren Schnelligkeit trabt, ist keine Kunst, ebensowenig wie einem Pferde Schnelligkeit für kurze Distanzen beizu- bringen, ohne die Fähigkeit, dieselbe über jene Distanz beizubehalten, für welche es seine Ausdauer befähigen würde. Zu einem Rennen über drei Meilen gehört natürlich eine längere Zeit der Vor- bereitung, als für ein Meilen-Rennen in Heats, und muss ein Pferd, wenn es für ein Rennen über die lange Distanz zum Start gebracht wird, in möglichst voll- kommener Condition sein. Ungefähr drei Wochen vor dem Rennen macht man das erste Trial, und zwar diesmal gleich über eine ganze Meile (1609 Meter). Die Trials über die halbe Meile fallen jetzt am besten

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Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/139>, abgerufen am 28.04.2024.