fernere Trials zu vermeiden. Der Weg, der in diesem Falle einzuschlagen ist, hängt in erster Linie von der Condition und dem Tempera- mente des Pferdes ab, sowie von dem Zu- stande, in dem sich dessen Beine befinden. Ist dem Trainer das Pferd als sehr zähe und hart bekannt und sind dessen Beine vollkommen intakt geblieben, so mag vor einem Zwei Meilen-Rennen noch ein Trial über eine Meile angestellt werden, doch wird man in den meisten Fällen besser daran thun, auf diesen zweiten Versuch zu ver- zichten, wenn das Pferd nur beim ersten Male Schnelligkeit und vorgeschrittene Con- dition gezeigt hat.
Kennt der Trainer das Pferd, um das es sich handelt, bereits von früheren Rennen her, so wird ihm dies viele Anhaltspunkte bieten, welche ein sicheres Vorgehen ge- statten; kennt er es nicht, so muss er sich zum grössten Theile auf sein eigenes Urtheil verlassen; weiss man nicht positiv, dass das Pferd zähe ist und harte Arbeit erträgt, so liegt die Gefahr sehr nahe, ihm in den Trials zu viel zuzumuthen. Um eine Ueberarbei- tung des Pferdes bei der Vorbereitung für Rennen über längere Distanzen hintan- zuhalten, kann man sich die Regel zur
fernere Trials zu vermeiden. Der Weg, der in diesem Falle einzuschlagen ist, hängt in erster Linie von der Condition und dem Tempera- mente des Pferdes ab, sowie von dem Zu- stande, in dem sich dessen Beine befinden. Ist dem Trainer das Pferd als sehr zähe und hart bekannt und sind dessen Beine vollkommen intakt geblieben, so mag vor einem Zwei Meilen-Rennen noch ein Trial über eine Meile angestellt werden, doch wird man in den meisten Fällen besser daran thun, auf diesen zweiten Versuch zu ver- zichten, wenn das Pferd nur beim ersten Male Schnelligkeit und vorgeschrittene Con- dition gezeigt hat.
Kennt der Trainer das Pferd, um das es sich handelt, bereits von früheren Rennen her, so wird ihm dies viele Anhaltspunkte bieten, welche ein sicheres Vorgehen ge- statten; kennt er es nicht, so muss er sich zum grössten Theile auf sein eigenes Urtheil verlassen; weiss man nicht positiv, dass das Pferd zähe ist und harte Arbeit erträgt, so liegt die Gefahr sehr nahe, ihm in den Trials zu viel zuzumuthen. Um eine Ueberarbei- tung des Pferdes bei der Vorbereitung für Rennen über längere Distanzen hintan- zuhalten, kann man sich die Regel zur
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0133"n="117"/>
fernere Trials zu vermeiden. Der Weg, der in<lb/>
diesem Falle einzuschlagen ist, hängt in erster<lb/>
Linie von der Condition und dem Tempera-<lb/>
mente des Pferdes ab, sowie von dem Zu-<lb/>
stande, in dem sich dessen Beine befinden.<lb/>
Ist dem Trainer das Pferd als sehr zähe<lb/>
und hart bekannt und sind dessen Beine<lb/>
vollkommen intakt geblieben, so mag vor<lb/>
einem Zwei Meilen-Rennen noch ein Trial<lb/>
über eine Meile angestellt werden, doch<lb/>
wird man in den meisten Fällen besser daran<lb/>
thun, auf diesen zweiten Versuch zu ver-<lb/>
zichten, wenn das Pferd nur beim ersten<lb/>
Male Schnelligkeit und vorgeschrittene Con-<lb/>
dition gezeigt hat.</p><lb/><p>Kennt der Trainer das Pferd, um das<lb/>
es sich handelt, bereits von früheren Rennen<lb/>
her, so wird ihm dies viele Anhaltspunkte<lb/>
bieten, welche ein sicheres Vorgehen ge-<lb/>
statten; kennt er es nicht, so muss er sich<lb/>
zum grössten Theile auf sein eigenes Urtheil<lb/>
verlassen; weiss man nicht positiv, dass das<lb/>
Pferd zähe ist und harte Arbeit erträgt, so<lb/>
liegt die Gefahr sehr nahe, ihm in den Trials<lb/>
zu viel zuzumuthen. Um eine Ueberarbei-<lb/>
tung des Pferdes bei der Vorbereitung für<lb/>
Rennen über längere Distanzen hintan-<lb/>
zuhalten, kann man sich die Regel zur<lb/></p></div></body></text></TEI>
[117/0133]
fernere Trials zu vermeiden. Der Weg, der in
diesem Falle einzuschlagen ist, hängt in erster
Linie von der Condition und dem Tempera-
mente des Pferdes ab, sowie von dem Zu-
stande, in dem sich dessen Beine befinden.
Ist dem Trainer das Pferd als sehr zähe
und hart bekannt und sind dessen Beine
vollkommen intakt geblieben, so mag vor
einem Zwei Meilen-Rennen noch ein Trial
über eine Meile angestellt werden, doch
wird man in den meisten Fällen besser daran
thun, auf diesen zweiten Versuch zu ver-
zichten, wenn das Pferd nur beim ersten
Male Schnelligkeit und vorgeschrittene Con-
dition gezeigt hat.
Kennt der Trainer das Pferd, um das
es sich handelt, bereits von früheren Rennen
her, so wird ihm dies viele Anhaltspunkte
bieten, welche ein sicheres Vorgehen ge-
statten; kennt er es nicht, so muss er sich
zum grössten Theile auf sein eigenes Urtheil
verlassen; weiss man nicht positiv, dass das
Pferd zähe ist und harte Arbeit erträgt, so
liegt die Gefahr sehr nahe, ihm in den Trials
zu viel zuzumuthen. Um eine Ueberarbei-
tung des Pferdes bei der Vorbereitung für
Rennen über längere Distanzen hintan-
zuhalten, kann man sich die Regel zur
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/133>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.