Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Viele Pferde werden dicke Decken,
Kopfmaske etc. brauchen, um in Schweiss
zu gerathen, während Andere nur mit einer
dünnen Decke bekleidet, im kurzen Trabe
gefahren und darnach mit einer zweiten
bedeckt, im Schritt bewegt zu werden
brauchen, um gehörig in Transpiration zu
kommen.

Ganz sicher wird ein "sweat," der ohne
schweres Bedecken und Einhüllen des Pferdes
erzielt wurde, bessere Wirkung hervor-
bringen als ein solcher, bei dem dies nöthig
war, vorausgesetzt, dass das Pferd dabei
nicht mehr angestrengt wurde. Kann nach
geringer Arbeit und mässiger Bekleidung
während derselben eine ordentliche Portion
Schaum von dem Pferde heruntergeschabt
(scraped) werden, um so besser, wenn nicht,
so dürfte das Pferd in den meisten Fällen
dadurch zum Schwitzen gebracht werden,
dass man ihm einen Gerstentrank oder eine
Abkochung von Maismehl oder feinen Kleien
(1/2 Liter heiss abgebrüht in einer Portion
Wasser) zu saufen gibt.

Gewöhnlich jedoch wird es ganz leicht
sein, das Pferd zum Schwitzen zu bringen, viel
schwieriger jedoch, dasselbe nach dem sweat
ordentlich und langsam abzukühlen; dies

Viele Pferde werden dicke Decken,
Kopfmaske etc. brauchen, um in Schweiss
zu gerathen, während Andere nur mit einer
dünnen Decke bekleidet, im kurzen Trabe
gefahren und darnach mit einer zweiten
bedeckt, im Schritt bewegt zu werden
brauchen, um gehörig in Transpiration zu
kommen.

Ganz sicher wird ein „sweat,“ der ohne
schweres Bedecken und Einhüllen des Pferdes
erzielt wurde, bessere Wirkung hervor-
bringen als ein solcher, bei dem dies nöthig
war, vorausgesetzt, dass das Pferd dabei
nicht mehr angestrengt wurde. Kann nach
geringer Arbeit und mässiger Bekleidung
während derselben eine ordentliche Portion
Schaum von dem Pferde heruntergeschabt
(scraped) werden, um so besser, wenn nicht,
so dürfte das Pferd in den meisten Fällen
dadurch zum Schwitzen gebracht werden,
dass man ihm einen Gerstentrank oder eine
Abkochung von Maismehl oder feinen Kleien
(½ Liter heiss abgebrüht in einer Portion
Wasser) zu saufen gibt.

Gewöhnlich jedoch wird es ganz leicht
sein, das Pferd zum Schwitzen zu bringen, viel
schwieriger jedoch, dasselbe nach dem sweat
ordentlich und langsam abzukühlen; dies

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0124" n="108"/>
        <p>Viele Pferde werden dicke Decken,<lb/>
Kopfmaske etc. brauchen, um in Schweiss<lb/>
zu gerathen, während Andere nur mit einer<lb/>
dünnen Decke bekleidet, im kurzen Trabe<lb/>
gefahren und darnach mit einer zweiten<lb/>
bedeckt, im Schritt bewegt zu werden<lb/>
brauchen, um gehörig in Transpiration zu<lb/>
kommen.</p><lb/>
        <p>Ganz sicher wird ein &#x201E;sweat,&#x201C; der ohne<lb/>
schweres Bedecken und Einhüllen des Pferdes<lb/>
erzielt wurde, bessere Wirkung hervor-<lb/>
bringen als ein solcher, bei dem dies nöthig<lb/>
war, vorausgesetzt, dass das Pferd dabei<lb/>
nicht mehr angestrengt wurde. Kann nach<lb/>
geringer Arbeit und mässiger Bekleidung<lb/>
während derselben eine ordentliche Portion<lb/>
Schaum von dem Pferde heruntergeschabt<lb/>
(scraped) werden, um so besser, wenn nicht,<lb/>
so dürfte das Pferd in den meisten Fällen<lb/>
dadurch zum Schwitzen gebracht werden,<lb/>
dass man ihm einen Gerstentrank oder eine<lb/>
Abkochung von Maismehl oder feinen Kleien<lb/>
(½ Liter heiss abgebrüht in einer Portion<lb/>
Wasser) zu saufen gibt.</p><lb/>
        <p>Gewöhnlich jedoch wird es ganz leicht<lb/>
sein, das Pferd zum Schwitzen zu bringen, viel<lb/>
schwieriger jedoch, dasselbe nach dem sweat<lb/>
ordentlich und langsam abzukühlen; dies<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0124] Viele Pferde werden dicke Decken, Kopfmaske etc. brauchen, um in Schweiss zu gerathen, während Andere nur mit einer dünnen Decke bekleidet, im kurzen Trabe gefahren und darnach mit einer zweiten bedeckt, im Schritt bewegt zu werden brauchen, um gehörig in Transpiration zu kommen. Ganz sicher wird ein „sweat,“ der ohne schweres Bedecken und Einhüllen des Pferdes erzielt wurde, bessere Wirkung hervor- bringen als ein solcher, bei dem dies nöthig war, vorausgesetzt, dass das Pferd dabei nicht mehr angestrengt wurde. Kann nach geringer Arbeit und mässiger Bekleidung während derselben eine ordentliche Portion Schaum von dem Pferde heruntergeschabt (scraped) werden, um so besser, wenn nicht, so dürfte das Pferd in den meisten Fällen dadurch zum Schwitzen gebracht werden, dass man ihm einen Gerstentrank oder eine Abkochung von Maismehl oder feinen Kleien (½ Liter heiss abgebrüht in einer Portion Wasser) zu saufen gibt. Gewöhnlich jedoch wird es ganz leicht sein, das Pferd zum Schwitzen zu bringen, viel schwieriger jedoch, dasselbe nach dem sweat ordentlich und langsam abzukühlen; dies

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/124
Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/124>, abgerufen am 27.04.2024.