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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

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man nach Prüfung der Umstände eine Wahl
treffen muss. Die eine besteht darin, dass
man das Pferd hält wie ein anderes Ge-
brauchspferd und es behufs mässiger Be-
wegung in den Wagen spannt; diese eignet
sich für Pferde, welche die Saison gut über-
standen haben und im kommenden Frühjahr
nicht sehr zeitlich in Training genommen
werden sollen. Die zweite Art besteht darin,
dass man das Perd ziemlich in Condition
zu erhalten trachtet und es an der Hand
oder unter dem Sattel bewegt; diese em-
pfiehlt sich für solche Pferde, welche eben-
falls vollkommen gesund sind, jedoch sehr
zeitlich im Frühjahre in Arbeit genommen
werden müssen, weil sie für Rennen engagirt
sind. Die dritte Methode ist für jene Pferde,
welche nach der Saison etwas angegriffen
sind, sowohl in ihrem allgemeinen Befinden,
wie auch in ihren Beinen; diese werden am
besten in einen Box gebracht, der mit einem
Auslaufe in Verbindung steht, so dass sie
nach ihrer Wahl im Freien oder unter Dach
sein können. Die vierte Art der Ueber-
winterung endlich ist für jene Pferde, deren
Füsse die Anwendung des Feuers oder des
Blisters verlangen; diese fällt eigentlich mit
der zuletzt erwähnten zusammen und er-

man nach Prüfung der Umstände eine Wahl
treffen muss. Die eine besteht darin, dass
man das Pferd hält wie ein anderes Ge-
brauchspferd und es behufs mässiger Be-
wegung in den Wagen spannt; diese eignet
sich für Pferde, welche die Saison gut über-
standen haben und im kommenden Frühjahr
nicht sehr zeitlich in Training genommen
werden sollen. Die zweite Art besteht darin,
dass man das Perd ziemlich in Condition
zu erhalten trachtet und es an der Hand
oder unter dem Sattel bewegt; diese em-
pfiehlt sich für solche Pferde, welche eben-
falls vollkommen gesund sind, jedoch sehr
zeitlich im Frühjahre in Arbeit genommen
werden müssen, weil sie für Rennen engagirt
sind. Die dritte Methode ist für jene Pferde,
welche nach der Saison etwas angegriffen
sind, sowohl in ihrem allgemeinen Befinden,
wie auch in ihren Beinen; diese werden am
besten in einen Box gebracht, der mit einem
Auslaufe in Verbindung steht, so dass sie
nach ihrer Wahl im Freien oder unter Dach
sein können. Die vierte Art der Ueber-
winterung endlich ist für jene Pferde, deren
Füsse die Anwendung des Feuers oder des
Blisters verlangen; diese fällt eigentlich mit
der zuletzt erwähnten zusammen und er-

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[92/0108] man nach Prüfung der Umstände eine Wahl treffen muss. Die eine besteht darin, dass man das Pferd hält wie ein anderes Ge- brauchspferd und es behufs mässiger Be- wegung in den Wagen spannt; diese eignet sich für Pferde, welche die Saison gut über- standen haben und im kommenden Frühjahr nicht sehr zeitlich in Training genommen werden sollen. Die zweite Art besteht darin, dass man das Perd ziemlich in Condition zu erhalten trachtet und es an der Hand oder unter dem Sattel bewegt; diese em- pfiehlt sich für solche Pferde, welche eben- falls vollkommen gesund sind, jedoch sehr zeitlich im Frühjahre in Arbeit genommen werden müssen, weil sie für Rennen engagirt sind. Die dritte Methode ist für jene Pferde, welche nach der Saison etwas angegriffen sind, sowohl in ihrem allgemeinen Befinden, wie auch in ihren Beinen; diese werden am besten in einen Box gebracht, der mit einem Auslaufe in Verbindung steht, so dass sie nach ihrer Wahl im Freien oder unter Dach sein können. Die vierte Art der Ueber- winterung endlich ist für jene Pferde, deren Füsse die Anwendung des Feuers oder des Blisters verlangen; diese fällt eigentlich mit der zuletzt erwähnten zusammen und er-

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Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/108>, abgerufen am 28.04.2024.