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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

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Noch muss hervorgehoben werden, dass
man denjenigen Pferden, welche im Freien
überwintern müssen, jeden Tag zwei tüch-
tige Hafer-Portionen geben muss. Da sie
allen Unbilden des Wetters ausgesetzt sind,
brauchen sie mehr Futter, um ihre Körper-
wärme aufrecht zu erhalten und im Körper
diejenigen Stoffe wieder zu ersetzen, welche
aufgebraucht wurden, um die nöthige Wärme
herzustellen. Es kommt aber nur zu häufig
vor, dass solche Pferde gar keinen Hafer
und nur schlechtes Heu bekommen; dies
ist dann zum Leben zu wenig und zum
Sterben zu viel und rächt sich immer durch
meist unwiederbringliche Verluste an Lebens-
kraft und Frische, sowie durch ein Heer
von Krankheiten, welches so misshandelte
Pferde heimsucht. Aus allen diesen Gründen,
welche noch zu jenen hinzukommen, die
schon früher dagegen angeführt wurden,
ist das Ueberwintern im Freien für Pferde,
welche an einen guten Stall, starkes Futter
und warme Decken gewöhnt waren, nicht
zu empfehlen und wird die beabsichtigte
Wirkung sicher nicht dadurch erzielt werden.

Es gibt demnach vier Arten der Ueber-
winterung für Traber-Pferde, welche em-
pfohlen werden können und unter denen

Noch muss hervorgehoben werden, dass
man denjenigen Pferden, welche im Freien
überwintern müssen, jeden Tag zwei tüch-
tige Hafer-Portionen geben muss. Da sie
allen Unbilden des Wetters ausgesetzt sind,
brauchen sie mehr Futter, um ihre Körper-
wärme aufrecht zu erhalten und im Körper
diejenigen Stoffe wieder zu ersetzen, welche
aufgebraucht wurden, um die nöthige Wärme
herzustellen. Es kommt aber nur zu häufig
vor, dass solche Pferde gar keinen Hafer
und nur schlechtes Heu bekommen; dies
ist dann zum Leben zu wenig und zum
Sterben zu viel und rächt sich immer durch
meist unwiederbringliche Verluste an Lebens-
kraft und Frische, sowie durch ein Heer
von Krankheiten, welches so misshandelte
Pferde heimsucht. Aus allen diesen Gründen,
welche noch zu jenen hinzukommen, die
schon früher dagegen angeführt wurden,
ist das Ueberwintern im Freien für Pferde,
welche an einen guten Stall, starkes Futter
und warme Decken gewöhnt waren, nicht
zu empfehlen und wird die beabsichtigte
Wirkung sicher nicht dadurch erzielt werden.

Es gibt demnach vier Arten der Ueber-
winterung für Traber-Pferde, welche em-
pfohlen werden können und unter denen

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[91/0107] Noch muss hervorgehoben werden, dass man denjenigen Pferden, welche im Freien überwintern müssen, jeden Tag zwei tüch- tige Hafer-Portionen geben muss. Da sie allen Unbilden des Wetters ausgesetzt sind, brauchen sie mehr Futter, um ihre Körper- wärme aufrecht zu erhalten und im Körper diejenigen Stoffe wieder zu ersetzen, welche aufgebraucht wurden, um die nöthige Wärme herzustellen. Es kommt aber nur zu häufig vor, dass solche Pferde gar keinen Hafer und nur schlechtes Heu bekommen; dies ist dann zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel und rächt sich immer durch meist unwiederbringliche Verluste an Lebens- kraft und Frische, sowie durch ein Heer von Krankheiten, welches so misshandelte Pferde heimsucht. Aus allen diesen Gründen, welche noch zu jenen hinzukommen, die schon früher dagegen angeführt wurden, ist das Ueberwintern im Freien für Pferde, welche an einen guten Stall, starkes Futter und warme Decken gewöhnt waren, nicht zu empfehlen und wird die beabsichtigte Wirkung sicher nicht dadurch erzielt werden. Es gibt demnach vier Arten der Ueber- winterung für Traber-Pferde, welche em- pfohlen werden können und unter denen

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Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/107>, abgerufen am 28.04.2024.