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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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also auch
2) [Formel 1] .
Die Gleichung 2 durch die Gleichung 1 dividirt giebt
[Formel 2] , wodurch die Lage der Beschädigung bestimmt ist.

Es ist kaum nöthig zu erwähnen, dass die eben entwickelten
Formeln zur Bestimmung der Lage beschädigter Stellen der
Leitung nur dann anwendbar sind, wenn nur Eine solche Stelle
zwischen den Punkten, von denen die Messung ausgeht, vor-
handen ist.

Ob dies der Fall sei oder nicht, kann man leicht durch
Wiederholung der Messungen bei Einschaltung eines bekannten
Widerstandes an einem Ende der Leitung erkennen, da die
Rechnung in diesem Falle nur dann dieselbe Lage der Be-
schädigung ergeben kann, wenn nur Eine Nebenschliessung vor-
handen ist. Auf dem angedeuteten Wege, nämlich durch Ein-
schaltung bekannter Widerstände und jedesmalige Messung der
gleichzeitigen Stromstärken an den beiden Enden der Draht-
leitung, erhält man nun zwar die nöthigen Data zur gleichzeitigen
Bestimmung der Lage zweier oder mehrerer vorhandener Neben-
schliessungen und zur Controle ihrer Richtigkeit; doch werden
die Formeln für die praktische Anwendung zu schwerfällig und
ihre Angaben ungenau. Es ist daher in der Regel zweckmässiger,
in dem Falle, wo die Controle auf das Vorhandensein mehrerer
Beschädigungen schliessen lässt, entweder dieselbe Bestimmung
für beliebige Abtheilungen der Leitung vorzunehmen, oder gleich
auf die unten beschriebene Weise durch fortgesetzte Theilung
die Beschädigungen aufzusuchen.

Hinsichtlich der mit m und n bezeichneten Constanten ist
noch zu erwähnen, dass dieselben bei der hier hauptsächlich in
Betracht kommenden annähernden Bestimmung der Lage einer
Beschädigung einer ausgedehnten telegraphischen Leitung ohne
grosse Beeinträchtigung der Genauigkeit derselben ganz ver-
nachlässigt werden können, wenn man grosse, in freiem Wasser
liegende Endplatten und Säulen und Galvanometer von geringem

also auch
2) [Formel 1] .
Die Gleichung 2 durch die Gleichung 1 dividirt giebt
[Formel 2] , wodurch die Lage der Beschädigung bestimmt ist.

Es ist kaum nöthig zu erwähnen, dass die eben entwickelten
Formeln zur Bestimmung der Lage beschädigter Stellen der
Leitung nur dann anwendbar sind, wenn nur Eine solche Stelle
zwischen den Punkten, von denen die Messung ausgeht, vor-
handen ist.

Ob dies der Fall sei oder nicht, kann man leicht durch
Wiederholung der Messungen bei Einschaltung eines bekannten
Widerstandes an einem Ende der Leitung erkennen, da die
Rechnung in diesem Falle nur dann dieselbe Lage der Be-
schädigung ergeben kann, wenn nur Eine Nebenschliessung vor-
handen ist. Auf dem angedeuteten Wege, nämlich durch Ein-
schaltung bekannter Widerstände und jedesmalige Messung der
gleichzeitigen Stromstärken an den beiden Enden der Draht-
leitung, erhält man nun zwar die nöthigen Data zur gleichzeitigen
Bestimmung der Lage zweier oder mehrerer vorhandener Neben-
schliessungen und zur Controle ihrer Richtigkeit; doch werden
die Formeln für die praktische Anwendung zu schwerfällig und
ihre Angaben ungenau. Es ist daher in der Regel zweckmässiger,
in dem Falle, wo die Controle auf das Vorhandensein mehrerer
Beschädigungen schliessen lässt, entweder dieselbe Bestimmung
für beliebige Abtheilungen der Leitung vorzunehmen, oder gleich
auf die unten beschriebene Weise durch fortgesetzte Theilung
die Beschädigungen aufzusuchen.

Hinsichtlich der mit m und n bezeichneten Constanten ist
noch zu erwähnen, dass dieselben bei der hier hauptsächlich in
Betracht kommenden annähernden Bestimmung der Lage einer
Beschädigung einer ausgedehnten telegraphischen Leitung ohne
grosse Beeinträchtigung der Genauigkeit derselben ganz ver-
nachlässigt werden können, wenn man grosse, in freiem Wasser
liegende Endplatten und Säulen und Galvanometer von geringem

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[45/0063] also auch 2) [FORMEL]. Die Gleichung 2 durch die Gleichung 1 dividirt giebt [FORMEL], wodurch die Lage der Beschädigung bestimmt ist. Es ist kaum nöthig zu erwähnen, dass die eben entwickelten Formeln zur Bestimmung der Lage beschädigter Stellen der Leitung nur dann anwendbar sind, wenn nur Eine solche Stelle zwischen den Punkten, von denen die Messung ausgeht, vor- handen ist. Ob dies der Fall sei oder nicht, kann man leicht durch Wiederholung der Messungen bei Einschaltung eines bekannten Widerstandes an einem Ende der Leitung erkennen, da die Rechnung in diesem Falle nur dann dieselbe Lage der Be- schädigung ergeben kann, wenn nur Eine Nebenschliessung vor- handen ist. Auf dem angedeuteten Wege, nämlich durch Ein- schaltung bekannter Widerstände und jedesmalige Messung der gleichzeitigen Stromstärken an den beiden Enden der Draht- leitung, erhält man nun zwar die nöthigen Data zur gleichzeitigen Bestimmung der Lage zweier oder mehrerer vorhandener Neben- schliessungen und zur Controle ihrer Richtigkeit; doch werden die Formeln für die praktische Anwendung zu schwerfällig und ihre Angaben ungenau. Es ist daher in der Regel zweckmässiger, in dem Falle, wo die Controle auf das Vorhandensein mehrerer Beschädigungen schliessen lässt, entweder dieselbe Bestimmung für beliebige Abtheilungen der Leitung vorzunehmen, oder gleich auf die unten beschriebene Weise durch fortgesetzte Theilung die Beschädigungen aufzusuchen. Hinsichtlich der mit m und n bezeichneten Constanten ist noch zu erwähnen, dass dieselben bei der hier hauptsächlich in Betracht kommenden annähernden Bestimmung der Lage einer Beschädigung einer ausgedehnten telegraphischen Leitung ohne grosse Beeinträchtigung der Genauigkeit derselben ganz ver- nachlässigt werden können, wenn man grosse, in freiem Wasser liegende Endplatten und Säulen und Galvanometer von geringem

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/63>, abgerufen am 28.04.2024.