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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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Die beobachteten Widerstände der Tabelle IV hätten eigent-
lich noch um die Grösse des Ausbreitungswiderstandes des
Stromes im Quecksilber der Glasgefässe oder des Uebergangs-
widerstandes vom Querschnitt des Rohrs zu den amalgamirten
Zuleitungsdrähten vermindert werden müssen. Man kann diesen
Widerstand ohne grossen Fehler als den Widerstand einer Halb-
kugelschale definiren, deren innerer Radius gleich r, dem inneren
Radius des Rohres und deren äusserer Radius gegen r sehr gross
und daher in die Rechnung als unendlich gross einzuführen ist.
Der Widerstand einer halben Kugelschale von der Dicke d x
und dem Radius x, wird ausgedrückt durch
[Formel 1] mithin
[Formel 2] .

Der Widerstand der Ausbreitung in beiden Quecksilber-
massen ist also gleich dem Widerstande eine Verlängerung des
Rohrs um die Hälfte seines Durchmessers. Wenn nun auch
dadurch, dass die Endflächen des Rohrinhaltes eben und nicht,
wie in der Rechnung angenommen, halbkugelförmig sind, noch
eine geringe Vergrösserung des Ausbreitungswiderstandes herbei-
geführt wird, so ist die Gesammtgrösse desselben doch so gering,
dass er füglich vernachlässigt werden konnte.

Die zu den bisherigen Versuchen benutzten geraden Glas-
röhren sind ziemlich unbequem als Etalons zu verwenden. Ich
liess mir daher von Hrn. Geissler in Berlin ähnliche Röhren in
Spiralform aufwinden und die aufwärts gebogenen geraden
Enden mit kleinen Glasgefässen zur Aufnahme der Zuleitungs-
drähte versehen. Diese Glasspiralen wurden, wie Fig. 35 zeigt,
am Holzdeckel eines weiteren mit Wasser gefüllten Gefässes be-
festigt. Die Temperatur des Wassers ward durch ein Thermo-
meter, welches durch eine Oeffnung im Holzdeckel eingeführt
werden konnte, beobachtet. Die blasenfreie Füllung der Glas-
spiralen mit Quecksilber liess sich leicht dadurch herstellen, dass
man mittels eines geeigneten Propfens die Mündung des Rohres
in einem der Glasgefässe verstopfte, darauf das andere Gefäss

Die beobachteten Widerstände der Tabelle IV hätten eigent-
lich noch um die Grösse des Ausbreitungswiderstandes des
Stromes im Quecksilber der Glasgefässe oder des Uebergangs-
widerstandes vom Querschnitt des Rohrs zu den amalgamirten
Zuleitungsdrähten vermindert werden müssen. Man kann diesen
Widerstand ohne grossen Fehler als den Widerstand einer Halb-
kugelschale definiren, deren innerer Radius gleich r, dem inneren
Radius des Rohres und deren äusserer Radius gegen r sehr gross
und daher in die Rechnung als unendlich gross einzuführen ist.
Der Widerstand einer halben Kugelschale von der Dicke d x
und dem Radius x, wird ausgedrückt durch
[Formel 1] mithin
[Formel 2] .

Der Widerstand der Ausbreitung in beiden Quecksilber-
massen ist also gleich dem Widerstande eine Verlängerung des
Rohrs um die Hälfte seines Durchmessers. Wenn nun auch
dadurch, dass die Endflächen des Rohrinhaltes eben und nicht,
wie in der Rechnung angenommen, halbkugelförmig sind, noch
eine geringe Vergrösserung des Ausbreitungswiderstandes herbei-
geführt wird, so ist die Gesammtgrösse desselben doch so gering,
dass er füglich vernachlässigt werden konnte.

Die zu den bisherigen Versuchen benutzten geraden Glas-
röhren sind ziemlich unbequem als Etalons zu verwenden. Ich
liess mir daher von Hrn. Geissler in Berlin ähnliche Röhren in
Spiralform aufwinden und die aufwärts gebogenen geraden
Enden mit kleinen Glasgefässen zur Aufnahme der Zuleitungs-
drähte versehen. Diese Glasspiralen wurden, wie Fig. 35 zeigt,
am Holzdeckel eines weiteren mit Wasser gefüllten Gefässes be-
festigt. Die Temperatur des Wassers ward durch ein Thermo-
meter, welches durch eine Oeffnung im Holzdeckel eingeführt
werden konnte, beobachtet. Die blasenfreie Füllung der Glas-
spiralen mit Quecksilber liess sich leicht dadurch herstellen, dass
man mittels eines geeigneten Propfens die Mündung des Rohres
in einem der Glasgefässe verstopfte, darauf das andere Gefäss

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[242/0260] Die beobachteten Widerstände der Tabelle IV hätten eigent- lich noch um die Grösse des Ausbreitungswiderstandes des Stromes im Quecksilber der Glasgefässe oder des Uebergangs- widerstandes vom Querschnitt des Rohrs zu den amalgamirten Zuleitungsdrähten vermindert werden müssen. Man kann diesen Widerstand ohne grossen Fehler als den Widerstand einer Halb- kugelschale definiren, deren innerer Radius gleich r, dem inneren Radius des Rohres und deren äusserer Radius gegen r sehr gross und daher in die Rechnung als unendlich gross einzuführen ist. Der Widerstand einer halben Kugelschale von der Dicke d x und dem Radius x, wird ausgedrückt durch [FORMEL] mithin [FORMEL]. Der Widerstand der Ausbreitung in beiden Quecksilber- massen ist also gleich dem Widerstande eine Verlängerung des Rohrs um die Hälfte seines Durchmessers. Wenn nun auch dadurch, dass die Endflächen des Rohrinhaltes eben und nicht, wie in der Rechnung angenommen, halbkugelförmig sind, noch eine geringe Vergrösserung des Ausbreitungswiderstandes herbei- geführt wird, so ist die Gesammtgrösse desselben doch so gering, dass er füglich vernachlässigt werden konnte. Die zu den bisherigen Versuchen benutzten geraden Glas- röhren sind ziemlich unbequem als Etalons zu verwenden. Ich liess mir daher von Hrn. Geissler in Berlin ähnliche Röhren in Spiralform aufwinden und die aufwärts gebogenen geraden Enden mit kleinen Glasgefässen zur Aufnahme der Zuleitungs- drähte versehen. Diese Glasspiralen wurden, wie Fig. 35 zeigt, am Holzdeckel eines weiteren mit Wasser gefüllten Gefässes be- festigt. Die Temperatur des Wassers ward durch ein Thermo- meter, welches durch eine Oeffnung im Holzdeckel eingeführt werden konnte, beobachtet. Die blasenfreie Füllung der Glas- spiralen mit Quecksilber liess sich leicht dadurch herstellen, dass man mittels eines geeigneten Propfens die Mündung des Rohres in einem der Glasgefässe verstopfte, darauf das andere Gefäss

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/260>, abgerufen am 25.11.2024.