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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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nicht mehr anwendbar; denn Widerstandsrollen von so bedeu-
tender Verschiedenheit des Leitungswiderstandes, wie dann nöthig
wären, können ohne Nachtheil für die Genauigkeit nicht ange-
wendet werden, hauptsächlich deshalb, weil die dann erforderliche
grössere Batteriestärke die kürzeren Zweige beträchtlich erwär-
men und ihren Widerstand verändern würde, was erhebliche
Fehler im Resultate veranlassen würde.

Es war daher nöthig, zur Messung des Widerstandes der
isolirenden Schicht von kürzeren Kabelenden, etwa von 1 Knoten1)
Länge, ein anderes Verfahren anzuwenden. Wir benutzen für
solche Zwecke eine sehr empfindliche Sinusboussole, oder, wenn
die Localität es gestattet, ein Weber'sches Spiegelgalvanometer
mit 40,000 Umwindungen und magnetischem Spiegel. Mit Hülfe
eines regulirenden Magnets kann die Empfindlichkeit dieses In-
struments im Verhältnisse von 1 : 100 verändert werden.

Da die Astaticität der Nadeln des Sinusgalvanometers Ver-
änderungen unterworfen ist, so muss die Constante des Instru-
mentes während der Messungen zu wiederholten Malen bestimmt
werden.

Die Ablesungen des Instrumentes nach Graden führen wir
mittels der Formel
[Formel 1] auf Widerstandseinheiten zurück; darin ist R der zu messende
Isolationswiderstand, ph der abgelesene Nadelausschlag, sin ph' die
Constante des Instrumentes und n die Anzahl der zur Batterie
verwendeten Elemente. Die Herleitung dieser Formel findet man
im ersten Anhange.

Dies Verfahren ist jedoch nur zur Messung grosser Wider-
stände innerhalb gewisser enger Grenzen anwendbar. Beim
Fortschritt der Fabrication der Kabel nimmt aber, in dem Masse,
wie die Länge der Kabel wächst, der Isolationswiderstand fort-
während ab, und das Instrument würde bald zu empfindlich sein.

Hefte dieser Zeitschrift zusammenstellen, was über diese und andere zum
Ersatz der Guttapercha bei Unterseekabeln vorgeschlagenen Mischungen
bisher bekannt geworden.
1) Knoten am Logseile, Einheit bei der Bestimmung der Geschwin-
digkeit von Schiffen mittels des Log = 1/4 geogr. Meile.

nicht mehr anwendbar; denn Widerstandsrollen von so bedeu-
tender Verschiedenheit des Leitungswiderstandes, wie dann nöthig
wären, können ohne Nachtheil für die Genauigkeit nicht ange-
wendet werden, hauptsächlich deshalb, weil die dann erforderliche
grössere Batteriestärke die kürzeren Zweige beträchtlich erwär-
men und ihren Widerstand verändern würde, was erhebliche
Fehler im Resultate veranlassen würde.

Es war daher nöthig, zur Messung des Widerstandes der
isolirenden Schicht von kürzeren Kabelenden, etwa von 1 Knoten1)
Länge, ein anderes Verfahren anzuwenden. Wir benutzen für
solche Zwecke eine sehr empfindliche Sinusboussole, oder, wenn
die Localität es gestattet, ein Weber’sches Spiegelgalvanometer
mit 40,000 Umwindungen und magnetischem Spiegel. Mit Hülfe
eines regulirenden Magnets kann die Empfindlichkeit dieses In-
struments im Verhältnisse von 1 : 100 verändert werden.

Da die Astaticität der Nadeln des Sinusgalvanometers Ver-
änderungen unterworfen ist, so muss die Constante des Instru-
mentes während der Messungen zu wiederholten Malen bestimmt
werden.

Die Ablesungen des Instrumentes nach Graden führen wir
mittels der Formel
[Formel 1] auf Widerstandseinheiten zurück; darin ist R der zu messende
Isolationswiderstand, φ der abgelesene Nadelausschlag, sin φ' die
Constante des Instrumentes und n die Anzahl der zur Batterie
verwendeten Elemente. Die Herleitung dieser Formel findet man
im ersten Anhange.

Dies Verfahren ist jedoch nur zur Messung grosser Wider-
stände innerhalb gewisser enger Grenzen anwendbar. Beim
Fortschritt der Fabrication der Kabel nimmt aber, in dem Masse,
wie die Länge der Kabel wächst, der Isolationswiderstand fort-
während ab, und das Instrument würde bald zu empfindlich sein.

Hefte dieser Zeitschrift zusammenstellen, was über diese und andere zum
Ersatz der Guttapercha bei Unterseekabeln vorgeschlagenen Mischungen
bisher bekannt geworden.
1) Knoten am Logseile, Einheit bei der Bestimmung der Geschwin-
digkeit von Schiffen mittels des Log = ¼ geogr. Meile.
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[221/0239] nicht mehr anwendbar; denn Widerstandsrollen von so bedeu- tender Verschiedenheit des Leitungswiderstandes, wie dann nöthig wären, können ohne Nachtheil für die Genauigkeit nicht ange- wendet werden, hauptsächlich deshalb, weil die dann erforderliche grössere Batteriestärke die kürzeren Zweige beträchtlich erwär- men und ihren Widerstand verändern würde, was erhebliche Fehler im Resultate veranlassen würde. Es war daher nöthig, zur Messung des Widerstandes der isolirenden Schicht von kürzeren Kabelenden, etwa von 1 Knoten 1) Länge, ein anderes Verfahren anzuwenden. Wir benutzen für solche Zwecke eine sehr empfindliche Sinusboussole, oder, wenn die Localität es gestattet, ein Weber’sches Spiegelgalvanometer mit 40,000 Umwindungen und magnetischem Spiegel. Mit Hülfe eines regulirenden Magnets kann die Empfindlichkeit dieses In- struments im Verhältnisse von 1 : 100 verändert werden. Da die Astaticität der Nadeln des Sinusgalvanometers Ver- änderungen unterworfen ist, so muss die Constante des Instru- mentes während der Messungen zu wiederholten Malen bestimmt werden. Die Ablesungen des Instrumentes nach Graden führen wir mittels der Formel [FORMEL] auf Widerstandseinheiten zurück; darin ist R der zu messende Isolationswiderstand, φ der abgelesene Nadelausschlag, sin φ' die Constante des Instrumentes und n die Anzahl der zur Batterie verwendeten Elemente. Die Herleitung dieser Formel findet man im ersten Anhange. Dies Verfahren ist jedoch nur zur Messung grosser Wider- stände innerhalb gewisser enger Grenzen anwendbar. Beim Fortschritt der Fabrication der Kabel nimmt aber, in dem Masse, wie die Länge der Kabel wächst, der Isolationswiderstand fort- während ab, und das Instrument würde bald zu empfindlich sein. 1) 1) Knoten am Logseile, Einheit bei der Bestimmung der Geschwin- digkeit von Schiffen mittels des Log = ¼ geogr. Meile. 1) Hefte dieser Zeitschrift zusammenstellen, was über diese und andere zum Ersatz der Guttapercha bei Unterseekabeln vorgeschlagenen Mischungen bisher bekannt geworden.

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/239>, abgerufen am 24.11.2024.