Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.Wären die inneren, durch Luft getrennten Glasflächen [Abbildung]
Fig. 25. Zwei Glasröhren aus möglichst dünnem Glase, von
denen die eine an einem Ende geschlossen und etwas enger ist, wie die andere, werden so in einander ge- setzt, dass der ringförmige Zwischenraum zwischen beiden Röhren überall gleich dick ist. Beide Röhren werden darauf an einem Ende zusammengeschmolzen und das äussere Rohr mit einem zum ringförmigen Raume führenden Ansatzrohr versehen. Das andere Ende des äusseren Rohres wird zu einem dünnen Rohre ausgezogen. Fig. 25 zeigt diesen Apparat in Auf- und Grundriss. Es wird hierdurch ein Glasrohr mit hohlen Wänden gebildet, deren Höhlungen durch zwei möglichst von einander entfernte Ansatzröhren in Verbindung mit der äusseren Luft stehen. Ist nun die äussere und innere Oberfläche des Glasrohrs mit einer metallischen Belegung versehen und werden die Draht- enden der secundären Spirale eines kräftigen Inductions- apparates mit Wagner'schem Hammer mit demselben leitend verbunden, so beginnt der Zwischenraum zwischen den Glasröhren zu leuchten und die in ihm befindliche Luft wird ozonisirt. Durch Hineinblasen in das eine An- satzrohr kann man die Luft leicht wechseln und auf diese Weise schnell grosse Mengen ozonisirter Luft erhalten. Wären die inneren, durch Luft getrennten Glasflächen [Abbildung]
Fig. 25. Zwei Glasröhren aus möglichst dünnem Glase, von
denen die eine an einem Ende geschlossen und etwas enger ist, wie die andere, werden so in einander ge- setzt, dass der ringförmige Zwischenraum zwischen beiden Röhren überall gleich dick ist. Beide Röhren werden darauf an einem Ende zusammengeschmolzen und das äussere Rohr mit einem zum ringförmigen Raume führenden Ansatzrohr versehen. Das andere Ende des äusseren Rohres wird zu einem dünnen Rohre ausgezogen. Fig. 25 zeigt diesen Apparat in Auf- und Grundriss. Es wird hierdurch ein Glasrohr mit hohlen Wänden gebildet, deren Höhlungen durch zwei möglichst von einander entfernte Ansatzröhren in Verbindung mit der äusseren Luft stehen. Ist nun die äussere und innere Oberfläche des Glasrohrs mit einer metallischen Belegung versehen und werden die Draht- enden der secundären Spirale eines kräftigen Inductions- apparates mit Wagner’schem Hammer mit demselben leitend verbunden, so beginnt der Zwischenraum zwischen den Glasröhren zu leuchten und die in ihm befindliche Luft wird ozonisirt. Durch Hineinblasen in das eine An- satzrohr kann man die Luft leicht wechseln und auf diese Weise schnell grosse Mengen ozonisirter Luft erhalten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0215" n="197"/> <p>Wären die inneren, durch Luft getrennten Glasflächen<lb/> leitend, so würde nur in dem Falle eine ganz gleiche, den ganzen<lb/> lufterfüllten Raum erfüllende Entladung zwischen denselben ein-<lb/> treten, wenn die Flächen absolut eben und parallel und die<lb/> Dichtigkeit der Luft überall vollkommen gleich wäre. Anderen-<lb/> falls würde die Entladung zuerst an den Stellen beginnen, die<lb/> einander am nächsten oder deren elektrische<lb/> Dichtigkeit am grössten wäre. Da durch die,<lb/> die Entladung begleitende Erwärmung die von<lb/> ihr ergriffene Luft verdünnt und ihr Vertheilungs-<lb/> maximum dadurch progressiv vermindert wird,<lb/> so muss sich jetzt die ganze Entladung da be-<lb/> werkstelligen, wo sie einmal begonnen hat; es<lb/> wird mithin anstatt einer allgemeinen Lichter-<lb/> scheinung eine auf einen kleinen Raum be-<lb/> schränkte — ein elektrischer Funke — auf-<lb/> treten.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 25.</head> </figure><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_3_2" prev="#seg2pn_3_1" place="foot" n="1)">Zwei Glasröhren aus möglichst dünnem Glase, von<lb/> denen die eine an einem Ende geschlossen und etwas<lb/> enger ist, wie die andere, werden so in einander ge-<lb/> setzt, dass der ringförmige Zwischenraum zwischen<lb/> beiden Röhren überall gleich dick ist. Beide Röhren<lb/> werden darauf an einem Ende zusammengeschmolzen<lb/> und das äussere Rohr mit einem zum ringförmigen<lb/> Raume führenden Ansatzrohr versehen. Das andere<lb/> Ende des äusseren Rohres wird zu einem dünnen<lb/> Rohre ausgezogen. Fig. 25 zeigt diesen Apparat in<lb/> Auf- und Grundriss. Es wird hierdurch ein Glasrohr<lb/> mit hohlen Wänden gebildet, deren Höhlungen durch<lb/> zwei möglichst von einander entfernte Ansatzröhren in<lb/> Verbindung mit der äusseren Luft stehen. Ist nun die<lb/> äussere und <choice><sic>innnere</sic><corr>innere</corr></choice> Oberfläche des Glasrohrs mit einer<lb/> metallischen Belegung versehen und werden die Draht-<lb/> enden der secundären Spirale eines kräftigen Inductions-<lb/> apparates mit Wagner’schem Hammer mit demselben<lb/> leitend verbunden, so beginnt der Zwischenraum zwischen<lb/> den Glasröhren zu leuchten und die in ihm befindliche<lb/> Luft wird ozonisirt. Durch Hineinblasen in das eine An-<lb/> satzrohr kann man die Luft leicht wechseln und auf diese Weise schnell<lb/> grosse Mengen ozonisirter Luft erhalten.</note> </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [197/0215]
Wären die inneren, durch Luft getrennten Glasflächen
leitend, so würde nur in dem Falle eine ganz gleiche, den ganzen
lufterfüllten Raum erfüllende Entladung zwischen denselben ein-
treten, wenn die Flächen absolut eben und parallel und die
Dichtigkeit der Luft überall vollkommen gleich wäre. Anderen-
falls würde die Entladung zuerst an den Stellen beginnen, die
einander am nächsten oder deren elektrische
Dichtigkeit am grössten wäre. Da durch die,
die Entladung begleitende Erwärmung die von
ihr ergriffene Luft verdünnt und ihr Vertheilungs-
maximum dadurch progressiv vermindert wird,
so muss sich jetzt die ganze Entladung da be-
werkstelligen, wo sie einmal begonnen hat; es
wird mithin anstatt einer allgemeinen Lichter-
scheinung eine auf einen kleinen Raum be-
schränkte — ein elektrischer Funke — auf-
treten.
[Abbildung Fig. 25. ]
1)
1) Zwei Glasröhren aus möglichst dünnem Glase, von
denen die eine an einem Ende geschlossen und etwas
enger ist, wie die andere, werden so in einander ge-
setzt, dass der ringförmige Zwischenraum zwischen
beiden Röhren überall gleich dick ist. Beide Röhren
werden darauf an einem Ende zusammengeschmolzen
und das äussere Rohr mit einem zum ringförmigen
Raume führenden Ansatzrohr versehen. Das andere
Ende des äusseren Rohres wird zu einem dünnen
Rohre ausgezogen. Fig. 25 zeigt diesen Apparat in
Auf- und Grundriss. Es wird hierdurch ein Glasrohr
mit hohlen Wänden gebildet, deren Höhlungen durch
zwei möglichst von einander entfernte Ansatzröhren in
Verbindung mit der äusseren Luft stehen. Ist nun die
äussere und innere Oberfläche des Glasrohrs mit einer
metallischen Belegung versehen und werden die Draht-
enden der secundären Spirale eines kräftigen Inductions-
apparates mit Wagner’schem Hammer mit demselben
leitend verbunden, so beginnt der Zwischenraum zwischen
den Glasröhren zu leuchten und die in ihm befindliche
Luft wird ozonisirt. Durch Hineinblasen in das eine An-
satzrohr kann man die Luft leicht wechseln und auf diese Weise schnell
grosse Mengen ozonisirter Luft erhalten.
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