Hebel d befestigten Feder g und der Schraube h, welche ihr gegen- übersteht, zu erwähnen. Sie dienen zur Beschleunigung der Oscillationen. Die Schraube wird so gestellt, dass die Feder sie trifft, wenn der der Anziehung der Magnetpole folgende Anker etwa 2/3 seines Weges zurückgelegt hat. Die Feder muss sich daher biegen und verstärkt hierdurch die der Anziehung des Magnetpols entgegenwirkende Kraft der Spiralfeder q. Richtiger würde es sein, statt der beiden Federn g und q eine einzige Feder anzuwenden, welche so kurz wäre, dass ihre Kraft pro- portional mit der Anziehung des Magnetes zunähme -- was sich aber nicht ausführen lässt. -- Das Rad f ist mit 60 Zähnen ver- sehen, die Zahl seiner Umdrehungen in der Minute giebt daher die Zahl der doppelten Oscillationen in der Secunde. Der Schie- ber k und die Contactschraube m bilden Theile der Stromleitung der Batterie, welche den Apparat in Bewegung setzt. Sie be- steht aus 3 bis 4 Daniell'schen Zellen. Sind die Federn g und q richtig eingestellt, so erfolgen die Oscillationen sehr schnell und durchaus gleichförmig, wie aus der nachfolgenden Versuchs- reihe sich ergiebt. Der Schieber k' sowohl wie seine Contact- anschläge sind durch gehärteten Kautschuck vollkommen isolirt. Sie bilden zusammen eine einfache, schnell und gleichmässig functionirende Wippe.
Zur Prüfung des Apparates setzte ich denselben mit drei Daniell'schen Elementen in Gang. Dies liess sich vermittels eines Contacthebels genau in dem Momente ausführen, in welchem eine im Zimmer befindliche magnetoelektrische Uhr um eine Minute vorrückte. Mit dem Schlage der zweiten Minute ward der Contacthebel wieder geöffnet, und am Zähler und Zeiger die Zahl der gemachten Oscillationen abgelesen. Der Apparat ward darauf wieder in Gang gesetzt und jedes Mal nach Verlauf einer Stunde der Versuch wiederholt. Ich erhielt hierdurch folgende Zahlen:
[Tabelle]
Hebel d befestigten Feder g und der Schraube h, welche ihr gegen- übersteht, zu erwähnen. Sie dienen zur Beschleunigung der Oscillationen. Die Schraube wird so gestellt, dass die Feder sie trifft, wenn der der Anziehung der Magnetpole folgende Anker etwa ⅔ seines Weges zurückgelegt hat. Die Feder muss sich daher biegen und verstärkt hierdurch die der Anziehung des Magnetpols entgegenwirkende Kraft der Spiralfeder q. Richtiger würde es sein, statt der beiden Federn g und q eine einzige Feder anzuwenden, welche so kurz wäre, dass ihre Kraft pro- portional mit der Anziehung des Magnetes zunähme — was sich aber nicht ausführen lässt. — Das Rad f ist mit 60 Zähnen ver- sehen, die Zahl seiner Umdrehungen in der Minute giebt daher die Zahl der doppelten Oscillationen in der Secunde. Der Schie- ber k und die Contactschraube m bilden Theile der Stromleitung der Batterie, welche den Apparat in Bewegung setzt. Sie be- steht aus 3 bis 4 Daniell’schen Zellen. Sind die Federn g und q richtig eingestellt, so erfolgen die Oscillationen sehr schnell und durchaus gleichförmig, wie aus der nachfolgenden Versuchs- reihe sich ergiebt. Der Schieber k' sowohl wie seine Contact- anschläge sind durch gehärteten Kautschuck vollkommen isolirt. Sie bilden zusammen eine einfache, schnell und gleichmässig functionirende Wippe.
Zur Prüfung des Apparates setzte ich denselben mit drei Daniell’schen Elementen in Gang. Dies liess sich vermittels eines Contacthebels genau in dem Momente ausführen, in welchem eine im Zimmer befindliche magnetoelektrische Uhr um eine Minute vorrückte. Mit dem Schlage der zweiten Minute ward der Contacthebel wieder geöffnet, und am Zähler und Zeiger die Zahl der gemachten Oscillationen abgelesen. Der Apparat ward darauf wieder in Gang gesetzt und jedes Mal nach Verlauf einer Stunde der Versuch wiederholt. Ich erhielt hierdurch folgende Zahlen:
[Tabelle]
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Hebel d befestigten Feder g und der Schraube h, welche ihr gegen-
übersteht, zu erwähnen. Sie dienen zur Beschleunigung der
Oscillationen. Die Schraube wird so gestellt, dass die Feder
sie trifft, wenn der der Anziehung der Magnetpole folgende Anker
etwa ⅔ seines Weges zurückgelegt hat. Die Feder muss sich
daher biegen und verstärkt hierdurch die der Anziehung des
Magnetpols entgegenwirkende Kraft der Spiralfeder q. Richtiger
würde es sein, statt der beiden Federn g und q eine einzige
Feder anzuwenden, welche so kurz wäre, dass ihre Kraft pro-
portional mit der Anziehung des Magnetes zunähme — was sich
aber nicht ausführen lässt. — Das Rad f ist mit 60 Zähnen ver-
sehen, die Zahl seiner Umdrehungen in der Minute giebt daher
die Zahl der doppelten Oscillationen in der Secunde. Der Schie-
ber k und die Contactschraube m bilden Theile der Stromleitung
der Batterie, welche den Apparat in Bewegung setzt. Sie be-
steht aus 3 bis 4 Daniell’schen Zellen. Sind die Federn g und
q richtig eingestellt, so erfolgen die Oscillationen sehr schnell
und durchaus gleichförmig, wie aus der nachfolgenden Versuchs-
reihe sich ergiebt. Der Schieber k' sowohl wie seine Contact-
anschläge sind durch gehärteten Kautschuck vollkommen isolirt.
Sie bilden zusammen eine einfache, schnell und gleichmässig
functionirende Wippe.
Zur Prüfung des Apparates setzte ich denselben mit drei
Daniell’schen Elementen in Gang. Dies liess sich vermittels
eines Contacthebels genau in dem Momente ausführen, in welchem
eine im Zimmer befindliche magnetoelektrische Uhr um eine
Minute vorrückte. Mit dem Schlage der zweiten Minute ward
der Contacthebel wieder geöffnet, und am Zähler und Zeiger die
Zahl der gemachten Oscillationen abgelesen. Der Apparat ward
darauf wieder in Gang gesetzt und jedes Mal nach Verlauf einer
Stunde der Versuch wiederholt. Ich erhielt hierdurch folgende
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/171>, abgerufen am 26.11.2024.
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