Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
dung hinwiderum vergehet/ und der Patient zu
voriger Gesundheit gelanget. Idem.

19. Jn dem Tartarischen Königreich
Taniu, an steinichten Orten grünet eine Pflan-
tze/ welche unverbrennlich. Dann ob schon im
Feuer es sich entzündet und roth wird/ so er lan-
get es jedoch/ so bald es erkaltet/ seine vorige
Gestalt. Jm Wasser aber verfaulet es. Nieu-
hof.

20. Jn dem schon vielfältig genandten
Reiche China, und dessen Provintz Xensi, hat
man das Kraut Quei genannt. Dieses ver-
treibt die Melancholey/ erwecket Freude/ und
lachen/ wann man davon isset. Idem.

21. Desgleichen in dem Reichs-Strich
Quantung bey der Stadt Chincheu, wissen die
Schiff-Leute aus den Knoten am Kraut Chi-
fung
die bevorstehende Ungewitter zu erkündi-
gen. Dann je weniger Knoten/ je weniger Un-
gewitter; auch kan beyläufig aus der Distantz/
wie weit nemlich solche Knoten von der Wurtzel
an/ voneinander stehen/ berechnet werden/ wann
die Ungewitter einfallen/ und sich ereignen möch-
ten. Idem.

22. Jn dem Land-Strich Cincheu,
wächset in Menge ein Pflantze/ davon eine Art
sehr rein und zarter Tücher gemacht/ und höher
als Seiden geachtet/ auch gar theuer verkauffet
werden. Idem.

23. Jn der Europaeischen Tartarey zwi-

schen

Von der Natur.
dung hinwiderum vergehet/ und der Patient zu
voriger Geſundheit gelanget. Idem.

19. Jn dem Tartariſchen Königreich
Taniu, an ſteinichten Orten grünet eine Pflan-
tze/ welche unverbrennlich. Dann ob ſchon im
Feuer es ſich entzündet und roth wird/ ſo er lan-
get es jedoch/ ſo bald es erkaltet/ ſeine vorige
Geſtalt. Jm Waſſer aber verfaulet es. Nieu-
hof.

20. Jn dem ſchon vielfältig genandten
Reiche China, und deſſen Provintz Xenſi, hat
man das Kraut Quei genannt. Dieſes ver-
treibt die Melancholey/ erwecket Freude/ und
lachen/ wann man davon iſſet. Idem.

21. Desgleichen in dem Reichs-Strich
Quantung bey der Stadt Chincheu, wiſſen die
Schiff-Leute aus den Knoten am Kraut Chi-
fung
die bevorſtehende Ungewitter zu erkündi-
gen. Dann je weniger Knoten/ je weniger Un-
gewitter; auch kan beyläufig aus der Diſtantz/
wie weit nemlich ſolche Knoten von der Wurtzel
an/ voneinander ſtehen/ berechnet werden/ wann
die Ungewitter einfallen/ und ſich ereignen möch-
ten. Idem.

22. Jn dem Land-Strich Cincheu,
wächſet in Menge ein Pflantze/ davon eine Art
ſehr rein und zarter Tücher gemacht/ und höher
als Seiden geachtet/ auch gar theuer verkauffet
werden. Idem.

23. Jn der Europæiſchen Tartarey zwi-

ſchen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0917" n="731"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
dung hinwiderum vergehet/ und der Patient zu<lb/>
voriger Ge&#x017F;undheit gelanget. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>19. Jn dem Tartari&#x017F;chen Königreich<lb/><hi rendition="#aq">Taniu,</hi> an &#x017F;teinichten Orten grünet eine Pflan-<lb/>
tze/ welche unverbrennlich. Dann ob &#x017F;chon im<lb/>
Feuer es &#x017F;ich entzündet und roth wird/ &#x017F;o er lan-<lb/>
get es jedoch/ &#x017F;o bald es erkaltet/ &#x017F;eine vorige<lb/>
Ge&#x017F;talt. Jm Wa&#x017F;&#x017F;er aber verfaulet es. Nieu-<lb/>
hof.</p><lb/>
            <p>20. Jn dem &#x017F;chon vielfältig genandten<lb/>
Reiche <hi rendition="#aq">China,</hi> und de&#x017F;&#x017F;en Provintz <hi rendition="#aq">Xen&#x017F;i,</hi> hat<lb/>
man das Kraut <hi rendition="#aq">Quei</hi> genannt. Die&#x017F;es ver-<lb/>
treibt die Melancholey/ erwecket Freude/ und<lb/>
lachen/ wann man davon i&#x017F;&#x017F;et. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>21. Desgleichen in dem Reichs-Strich<lb/><hi rendition="#aq">Quantung</hi> bey der Stadt <hi rendition="#aq">Chincheu,</hi> wi&#x017F;&#x017F;en die<lb/>
Schiff-Leute aus den Knoten am Kraut <hi rendition="#aq">Chi-<lb/>
fung</hi> die bevor&#x017F;tehende Ungewitter zu erkündi-<lb/>
gen. Dann je weniger Knoten/ je weniger Un-<lb/>
gewitter; auch kan beyläufig aus der <hi rendition="#aq">Di&#x017F;tan</hi>tz/<lb/>
wie weit nemlich &#x017F;olche Knoten von der Wurtzel<lb/>
an/ voneinander &#x017F;tehen/ berechnet werden/ wann<lb/>
die Ungewitter einfallen/ und &#x017F;ich ereignen möch-<lb/>
ten. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>22. Jn dem Land-Strich <hi rendition="#aq">Cincheu,</hi><lb/>
wäch&#x017F;et in Menge ein Pflantze/ davon eine Art<lb/>
&#x017F;ehr rein und zarter Tücher gemacht/ und höher<lb/>
als Seiden geachtet/ auch gar theuer verkauffet<lb/>
werden. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>23. Jn der <hi rendition="#aq">Europæi</hi>&#x017F;chen Tartarey zwi-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[731/0917] Von der Natur. dung hinwiderum vergehet/ und der Patient zu voriger Geſundheit gelanget. Idem. 19. Jn dem Tartariſchen Königreich Taniu, an ſteinichten Orten grünet eine Pflan- tze/ welche unverbrennlich. Dann ob ſchon im Feuer es ſich entzündet und roth wird/ ſo er lan- get es jedoch/ ſo bald es erkaltet/ ſeine vorige Geſtalt. Jm Waſſer aber verfaulet es. Nieu- hof. 20. Jn dem ſchon vielfältig genandten Reiche China, und deſſen Provintz Xenſi, hat man das Kraut Quei genannt. Dieſes ver- treibt die Melancholey/ erwecket Freude/ und lachen/ wann man davon iſſet. Idem. 21. Desgleichen in dem Reichs-Strich Quantung bey der Stadt Chincheu, wiſſen die Schiff-Leute aus den Knoten am Kraut Chi- fung die bevorſtehende Ungewitter zu erkündi- gen. Dann je weniger Knoten/ je weniger Un- gewitter; auch kan beyläufig aus der Diſtantz/ wie weit nemlich ſolche Knoten von der Wurtzel an/ voneinander ſtehen/ berechnet werden/ wann die Ungewitter einfallen/ und ſich ereignen möch- ten. Idem. 22. Jn dem Land-Strich Cincheu, wächſet in Menge ein Pflantze/ davon eine Art ſehr rein und zarter Tücher gemacht/ und höher als Seiden geachtet/ auch gar theuer verkauffet werden. Idem. 23. Jn der Europæiſchen Tartarey zwi- ſchen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/917
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/917>, abgerufen am 22.11.2024.