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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
aus einer Blume Tunchon genandt/ empfähet;
und solcher nach/ auch Tunchon fung heisset.
So lange jetzt-gedachte Blume blühet und tau-
ret: So lang erstrecket sich auch dieses Vöge-
leins leben. So bald aber selbige verwelcket/
und abfället/ so stirbt diß schöne Vögelein auch.
Es ist von der Natur mit so herrlich auserlesenen
Farben gezieret/ daß man es nicht sattsam be-
trachten kan. Und wann solches mit ausge-
spanten Flügeln die Lufft durchstreichet; thut es
gar zierlich die Gestalt und Farben der Blätter/
an dieser Blume/ daraus es entsprossen/ reprae-
sentir
en. Kirch. Sina Illustrata.

31. Jetzt-gedachten Königreichs/ in der
Landschafft Quansi, findet man eine Art Hün-
ner/ die aus ihren Schnäbeln lange Federn/ der
Baumwolle gleichend/ aus welchen sehr zarte
Tuch gemacht werden/ spinnen/ und aushen-
cken; müssen aber an stund ihnen abgenommen
werden/ dann sonsten sie solche wider verschlu-
cken. Idem.

32. Deßgleichen in der Provintz Suchuen,
und Xensi, giebt es ein besonder Geschlecht
Hünner/ die an statt der Federn/ Wolle tragen/
welche allerdings der Schafe-Wollen gleichet/
und mit solcher überein kompt. Es sind diese
Hünner zwar nicht sonders groß/ aber doch
kühn und muthig/ haben kurtze Füsse; und wer-
den in den Häusern/ wie andere zahme Hünner
erzogen. Idem.

33. A-

Das andere Buch.
aus einer Blume Tunchon genandt/ empfähet;
und ſolcher nach/ auch Tunchon fung heiſſet.
So lange jetzt-gedachte Blume blühet und tau-
ret: So lang erſtrecket ſich auch dieſes Vöge-
leins leben. So bald aber ſelbige verwelcket/
und abfället/ ſo ſtirbt diß ſchöne Vögelein auch.
Es iſt von der Natur mit ſo herꝛlich auserleſenen
Farben gezieret/ daß man es nicht ſattſam be-
trachten kan. Und wann ſolches mit ausge-
ſpanten Flügeln die Lufft durchſtreichet; thut es
gar zierlich die Geſtalt und Farben der Blätter/
an dieſer Blume/ daraus es entſproſſen/ repræ-
ſentir
en. Kirch. Sina Illuſtrata.

31. Jetzt-gedachten Königreichs/ in der
Landſchafft Quanſi, findet man eine Art Hün-
ner/ die aus ihren Schnäbeln lange Federn/ der
Baumwolle gleichend/ aus welchen ſehr zarte
Tuch gemacht werden/ ſpinnen/ und aushen-
cken; müſſen aber an ſtund ihnen abgenommen
werden/ dann ſonſten ſie ſolche wider verſchlu-
cken. Idem.

32. Deßgleichen in der Provintz Suchuen,
und Xenſi, giebt es ein beſonder Geſchlecht
Hünner/ die an ſtatt der Federn/ Wolle tragen/
welche allerdings der Schafe-Wollen gleichet/
und mit ſolcher überein kompt. Es ſind dieſe
Hünner zwar nicht ſonders groß/ aber doch
kühn und muthig/ haben kurtze Füſſe; und wer-
den in den Häuſern/ wie andere zahme Hünner
erzogen. Idem.

33. A-
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[636/0798] Das andere Buch. aus einer Blume Tunchon genandt/ empfähet; und ſolcher nach/ auch Tunchon fung heiſſet. So lange jetzt-gedachte Blume blühet und tau- ret: So lang erſtrecket ſich auch dieſes Vöge- leins leben. So bald aber ſelbige verwelcket/ und abfället/ ſo ſtirbt diß ſchöne Vögelein auch. Es iſt von der Natur mit ſo herꝛlich auserleſenen Farben gezieret/ daß man es nicht ſattſam be- trachten kan. Und wann ſolches mit ausge- ſpanten Flügeln die Lufft durchſtreichet; thut es gar zierlich die Geſtalt und Farben der Blätter/ an dieſer Blume/ daraus es entſproſſen/ repræ- ſentiren. Kirch. Sina Illuſtrata. 31. Jetzt-gedachten Königreichs/ in der Landſchafft Quanſi, findet man eine Art Hün- ner/ die aus ihren Schnäbeln lange Federn/ der Baumwolle gleichend/ aus welchen ſehr zarte Tuch gemacht werden/ ſpinnen/ und aushen- cken; müſſen aber an ſtund ihnen abgenommen werden/ dann ſonſten ſie ſolche wider verſchlu- cken. Idem. 32. Deßgleichen in der Provintz Suchuen, und Xenſi, giebt es ein beſonder Geſchlecht Hünner/ die an ſtatt der Federn/ Wolle tragen/ welche allerdings der Schafe-Wollen gleichet/ und mit ſolcher überein kompt. Es ſind dieſe Hünner zwar nicht ſonders groß/ aber doch kühn und muthig/ haben kurtze Füſſe; und wer- den in den Häuſern/ wie andere zahme Hünner erzogen. Idem. 33. A-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 636. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/798>, abgerufen am 19.05.2024.