Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. ret. Unter dem Nabel hat es auch eine Blasevoller gestockten Geblüts/ oder eines andern sehr wolriechenden humoris, die wird auch weg ge- than. Darnach erst ziehen sie die Haut herun- ter/ und zertheilen das Thier in viel Theile. Wann nun Bisam soll gemacht werden/ der per- fect, und seine Vollkommenheit haben solle: So nimmt man die Helffte des Thiers unterhalb der Lenden/ zerstösset/ und zerquetschet es in einem stei- nern Mörsel/ oder Trog/ giesset so viel Bluts darzu/ daß es wie eine Pasta, oder Teig werde. Diese Massa wird an der Lufft etwas/ doch gar Lind getrücknet/ in kleine Säcklein aus des Thie- res eigenen Haut eingefüllet/ und so dann ver- kaufft. Soll dann der Bisam etwas geringer/ doch aber gerecht/ und unverfälscht seyn; so nimmt man von allen Theilen des Leibs/ und wird/ wie gedacht/ mit dem Geblüt gemischet/ und damit also verfahren. Noch eine dritte Art Bisam wird gemachet/ der zwar für geringer/ doch auch gut/ und gerecht gehalten wird. Hier zu aber kommen nur die obere Theile des Leibs dieses Thieres. Alles ist nützlich am gantzen Thier; nichts wird weg geworffen. Kirche- rus. 13. Jn Ost-Jndien/ am Gestad von ein P p ij
Von der Natur. ret. Unter dem Nabel hat es auch eine Blaſevoller geſtockten Geblüts/ oder eines andern ſehr wolriechenden humoris, die wird auch weg ge- than. Darnach erſt ziehen ſie die Haut herun- ter/ und zertheilen das Thier in viel Theile. Wann nun Biſam ſoll gemacht werden/ der per- fect, und ſeine Vollkommenheit haben ſolle: So nimmt man die Helffte des Thiers unterhalb der Lenden/ zerſtöſſet/ und zerquetſchet es in einem ſtei- nern Mörſel/ oder Trog/ gieſſet ſo viel Bluts darzu/ daß es wie eine Paſta, oder Teig werde. Dieſe Maſſa wird an der Lufft etwas/ doch gar Lind getrücknet/ in kleine Säcklein aus des Thie- res eigenen Haut eingefüllet/ und ſo dann ver- kaufft. Soll dann der Biſam etwas geringer/ doch aber gerecht/ und unverfälſcht ſeyn; ſo nimmt man von allen Theilen des Leibs/ und wird/ wie gedacht/ mit dem Geblüt gemiſchet/ und damit alſo verfahren. Noch eine dritte Art Biſam wird gemachet/ der zwar für geringer/ doch auch gut/ und gerecht gehalten wird. Hier zu aber kommen nur die obere Theile des Leibs dieſes Thieres. Alles iſt nützlich am gantzen Thier; nichts wird weg geworffen. Kirche- rus. 13. Jn Oſt-Jndien/ am Geſtad von ein P p ij
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Von der Natur.
ret. Unter dem Nabel hat es auch eine Blaſe
voller geſtockten Geblüts/ oder eines andern ſehr
wolriechenden humoris, die wird auch weg ge-
than. Darnach erſt ziehen ſie die Haut herun-
ter/ und zertheilen das Thier in viel Theile.
Wann nun Biſam ſoll gemacht werden/ der per-
fect, und ſeine Vollkommenheit haben ſolle: So
nimmt man die Helffte des Thiers unterhalb der
Lenden/ zerſtöſſet/ und zerquetſchet es in einem ſtei-
nern Mörſel/ oder Trog/ gieſſet ſo viel Bluts
darzu/ daß es wie eine Paſta, oder Teig werde.
Dieſe Maſſa wird an der Lufft etwas/ doch gar
Lind getrücknet/ in kleine Säcklein aus des Thie-
res eigenen Haut eingefüllet/ und ſo dann ver-
kaufft. Soll dann der Biſam etwas geringer/
doch aber gerecht/ und unverfälſcht ſeyn; ſo
nimmt man von allen Theilen des Leibs/ und
wird/ wie gedacht/ mit dem Geblüt gemiſchet/
und damit alſo verfahren. Noch eine dritte Art
Biſam wird gemachet/ der zwar für geringer/
doch auch gut/ und gerecht gehalten wird. Hier
zu aber kommen nur die obere Theile des Leibs
dieſes Thieres. Alles iſt nützlich am gantzen
Thier; nichts wird weg geworffen. Kirche-
rus.
13. Jn Oſt-Jndien/ am Geſtad von
Coromandel, um die Gegend der Portugeſi-
ſchen Stadt S. Thomæ: Und Holländiſchen
Veſtung Paliacatte, Landwerts zwiſchen zwey-
en Dörffern Serravaron und Oudecut, hat es
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