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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
gen worden/ eine Schantz auf zu werffen/ und
mittels sehr scharffer Wacht vor ihnen sich zu
befreyen/ denn/ welchen sie zwischen ihre Schä-
ren bekamen/ der war um den Hals/ und folgend
verschlungen. Lindschotten Ost-Jndische
Reise.

23. Um die Gegend der Stadt Tyrus,
in Palaestina, in dem Mittelländischen Meer/
ward weyland/ und noch unter Zeiten die Pur-
pur-Schneckegefangen/ von welcher der aller
köstlichste Purpur genommen worden. Diese
Purpur ist ein hoch-gefärbter Safft/ den man in
des Fisches Mund findet/ welcher nachmals ge-
dörret/ und zu einer kostbaren Farbe bereitet
wird. Hiervon schreibt ein Autor, Alex. Achil-
les,
es stecke das veste Land um gedachte Stadt
Tyrus unter der Erden voller Zinober Ertz/ die-
ses erstrecke ausser Zweifel sich weit in das Meer
hinein. Dieses Ertz sey sehr hoch gefärbet/ und
anzusehen ob stünden Bluts-Tropffen darauf.
Wann nun dieses annoch im Safft liegendes
Ertz bevor es zur coagulation komme/ durch den
Terrae motum oder Refluxum, mit dem subtilen
Gewitter und Dampff zugleich heraus gestossen
werde/ sincke es seiner Schwere halber zu Bo-
den/ bleibe liegen/ und diene dem Purpur-Fisch
in seiner Schnecken zur Nahrung.

24. Jn China, und Japan, kurtz zuvor/
ehe die Christliche Religion/ in beeden diesen
mächtigen Reichen/ sonderlich in Japan ist ein-

ge-

Von der Natur.
gen worden/ eine Schantz auf zu werffen/ und
mittels ſehr ſcharffer Wacht vor ihnen ſich zu
befreyen/ denn/ welchen ſie zwiſchen ihre Schä-
ren bekamen/ der war um den Hals/ und folgend
verſchlungen. Lindſchotten Oſt-Jndiſche
Reiſe.

23. Um die Gegend der Stadt Tyrus,
in Palæſtina, in dem Mittelländiſchen Meer/
ward weyland/ und noch unter Zeiten die Pur-
pur-Schneckegefangen/ von welcher der aller
köſtlichſte Purpur genommen worden. Dieſe
Purpur iſt ein hoch-gefärbter Safft/ den man in
des Fiſches Mund findet/ welcher nachmals ge-
dörret/ und zu einer koſtbaren Farbe bereitet
wird. Hiervon ſchreibt ein Autor, Alex. Achil-
les,
es ſtecke das veſte Land um gedachte Stadt
Tyrus unter der Erden voller Zinober Ertz/ die-
ſes erſtrecke auſſer Zweifel ſich weit in das Meer
hinein. Dieſes Ertz ſey ſehr hoch gefärbet/ und
anzuſehen ob ſtünden Bluts-Tropffen darauf.
Wann nun dieſes annoch im Safft liegendes
Ertz bevor es zur coagulation komme/ durch den
Terræ motum oder Refluxum, mit dem ſubtilen
Gewitter und Dampff zugleich heraus geſtoſſen
werde/ ſincke es ſeiner Schwere halber zu Bo-
den/ bleibe liegen/ und diene dem Purpur-Fiſch
in ſeiner Schnecken zur Nahrung.

24. Jn China, und Japan, kurtz zuvor/
ehe die Chriſtliche Religion/ in beeden dieſen
mächtigen Reichen/ ſonderlich in Japan iſt ein-

ge-
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[575/0717] Von der Natur. gen worden/ eine Schantz auf zu werffen/ und mittels ſehr ſcharffer Wacht vor ihnen ſich zu befreyen/ denn/ welchen ſie zwiſchen ihre Schä- ren bekamen/ der war um den Hals/ und folgend verſchlungen. Lindſchotten Oſt-Jndiſche Reiſe. 23. Um die Gegend der Stadt Tyrus, in Palæſtina, in dem Mittelländiſchen Meer/ ward weyland/ und noch unter Zeiten die Pur- pur-Schneckegefangen/ von welcher der aller köſtlichſte Purpur genommen worden. Dieſe Purpur iſt ein hoch-gefärbter Safft/ den man in des Fiſches Mund findet/ welcher nachmals ge- dörret/ und zu einer koſtbaren Farbe bereitet wird. Hiervon ſchreibt ein Autor, Alex. Achil- les, es ſtecke das veſte Land um gedachte Stadt Tyrus unter der Erden voller Zinober Ertz/ die- ſes erſtrecke auſſer Zweifel ſich weit in das Meer hinein. Dieſes Ertz ſey ſehr hoch gefärbet/ und anzuſehen ob ſtünden Bluts-Tropffen darauf. Wann nun dieſes annoch im Safft liegendes Ertz bevor es zur coagulation komme/ durch den Terræ motum oder Refluxum, mit dem ſubtilen Gewitter und Dampff zugleich heraus geſtoſſen werde/ ſincke es ſeiner Schwere halber zu Bo- den/ bleibe liegen/ und diene dem Purpur-Fiſch in ſeiner Schnecken zur Nahrung. 24. Jn China, und Japan, kurtz zuvor/ ehe die Chriſtliche Religion/ in beeden dieſen mächtigen Reichen/ ſonderlich in Japan iſt ein- ge-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/717>, abgerufen am 02.06.2024.