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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Felde/ im Land-Gericht Sultzbach/ in der O-
bern-Pfaltz/ aus welchen unter Zeiten dermassen
grausame Sturm-Winde hervor brechen/ daß
sie starcke Gebäu/ Bäume/ und was ihnen vor-
kompt/ zu Boden werffen; dergleichen inson-
derheit im Jahr 1656. am Tage Laurentii ent-
standen/ davon die Zeichen noch vorhanden.
Diese Höle und das Loch/ werden von dem Land-
Mann Löcher genandt.

38. Jn dem Pfleg-Ampt Velln der
Stadt Nürnberg gehörig/ ist auch eine gerau-
mige grosse Höle in gemein das Geis-Loch ge-
nandt. Hierinnen siehet unter andern man
auch drey absonderliche See/ nebenst vielen Sei-
ten-Gängen/ die theils ziemlich niedrig: Etliche
aber gar hoch gewölbet sind; deren End und
Ausgang jedoch noch meistes unbekandt bleibet.
Man gräbet darinnen verscheidene Gattung
Erden/ welche der Schlesischen Terrae Sigillatae
wenig bevor giebt; und in der Artzney nutzlich
zu brauchen ist. Etlicher Orten findet man
auch in solcher eine besondere Art unbekandter
Thiere-Knochen/ welche die Land-Leute in man-
cherley Kranckheiten gebrauchen/ und jederwei-
len glückliche curen dadurch verrichten.

39. Vor etlichen Jahren entstunde ein-
sten ein Geschrey/ ob wären in einer/ an den
Grentzen erst-genandten Land-Gerichts Sultz-
bach gelegenen tieffen Höle/ gleicher Gestalt
gantze Staturen/ welche die Natur aus dem zu

Stein

Das andere Buch.
Felde/ im Land-Gericht Sultzbach/ in der O-
bern-Pfaltz/ aus welchen unter Zeiten dermaſſen
grauſame Sturm-Winde hervor brechen/ daß
ſie ſtarcke Gebäu/ Bäume/ und was ihnen vor-
kompt/ zu Boden werffen; dergleichen inſon-
derheit im Jahr 1656. am Tage Laurentii ent-
ſtanden/ davon die Zeichen noch vorhanden.
Dieſe Höle und das Loch/ werden von dem Land-
Mann Löcher genandt.

38. Jn dem Pfleg-Ampt Velln der
Stadt Nürnberg gehörig/ iſt auch eine gerau-
mige groſſe Höle in gemein das Geis-Loch ge-
nandt. Hierinnen ſiehet unter andern man
auch drey abſonderliche See/ nebenſt vielen Sei-
ten-Gängen/ die theils ziemlich niedrig: Etliche
aber gar hoch gewölbet ſind; deren End und
Ausgang jedoch noch meiſtes unbekandt bleibet.
Man gräbet darinnen verſcheidene Gattung
Erden/ welche der Schleſiſchen Terræ Sigillatæ
wenig bevor giebt; und in der Artzney nutzlich
zu brauchen iſt. Etlicher Orten findet man
auch in ſolcher eine beſondere Art unbekandter
Thiere-Knochen/ welche die Land-Leute in man-
cherley Kranckheiten gebrauchen/ und jederwei-
len glückliche curen dadurch verrichten.

39. Vor etlichen Jahren entſtunde ein-
ſten ein Geſchrey/ ob wären in einer/ an den
Grentzen erſt-genandten Land-Gerichts Sultz-
bach gelegenen tieffen Höle/ gleicher Geſtalt
gantze Staturen/ welche die Natur aus dem zu

Stein
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[506/0634] Das andere Buch. Felde/ im Land-Gericht Sultzbach/ in der O- bern-Pfaltz/ aus welchen unter Zeiten dermaſſen grauſame Sturm-Winde hervor brechen/ daß ſie ſtarcke Gebäu/ Bäume/ und was ihnen vor- kompt/ zu Boden werffen; dergleichen inſon- derheit im Jahr 1656. am Tage Laurentii ent- ſtanden/ davon die Zeichen noch vorhanden. Dieſe Höle und das Loch/ werden von dem Land- Mann Löcher genandt. 38. Jn dem Pfleg-Ampt Velln der Stadt Nürnberg gehörig/ iſt auch eine gerau- mige groſſe Höle in gemein das Geis-Loch ge- nandt. Hierinnen ſiehet unter andern man auch drey abſonderliche See/ nebenſt vielen Sei- ten-Gängen/ die theils ziemlich niedrig: Etliche aber gar hoch gewölbet ſind; deren End und Ausgang jedoch noch meiſtes unbekandt bleibet. Man gräbet darinnen verſcheidene Gattung Erden/ welche der Schleſiſchen Terræ Sigillatæ wenig bevor giebt; und in der Artzney nutzlich zu brauchen iſt. Etlicher Orten findet man auch in ſolcher eine beſondere Art unbekandter Thiere-Knochen/ welche die Land-Leute in man- cherley Kranckheiten gebrauchen/ und jederwei- len glückliche curen dadurch verrichten. 39. Vor etlichen Jahren entſtunde ein- ſten ein Geſchrey/ ob wären in einer/ an den Grentzen erſt-genandten Land-Gerichts Sultz- bach gelegenen tieffen Höle/ gleicher Geſtalt gantze Staturen/ welche die Natur aus dem zu Stein

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/634>, abgerufen am 16.07.2024.