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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Onich-Stein/ als eine Hand breit. Auf sol-
chem siehet man zwey erhabene Häupter eines
Jünglings gemahlet/ denen für der Stirn eine
schwartze Schlange sitzet/ und dero Häupter
gleichsam zusammen verbindet; unten aber bey
den Kinn-backen ist ein schwartzer Mohren-
Kopff mit einem langen Barte.Albert.
Magnus.

8. Von einem Persischen Gesandten
ward dem Römischen Käyser einsten unter an-
dern kostbaren Raritäten/ auch ein Agat-Stein
verehret/ welcher unten weis: oben aber grün
gewesen: Und in dessen Mitten ein schön Ma-
rien-Bild/ mit dem Kindlein JEsu/ von natür-
lichen Gewächs des Steines.Majolus.

9. Also auch schreibet man/ daß Käyser
Rudolph der andere/ einen grossen Bezoar-
Stein gehabt habe/ in dessen inwendigen Theile/
wol-riechende Kräuter gefunden worden.I-
dem.

10. Jn der Jnsul Corsica, den Genue-
sern zuständig/ findet man einen Stein Catochi-
tes
genandt. Dieser hat die Eigenschafft/ daß
wann man ihne in den Händen trägt/ er/ wie
Leim anklebet/ und mit Gewalt mus abgerissen
werden.Majolus.

11. Jn dem so genandten Lapide Phos-
poro,
ist noch unlängst diese seltzame Eigenschafft
beobachtet worden/ daß er gegen das Silber ge-

hal-

Das andere Buch.
Onich-Stein/ als eine Hand breit. Auf ſol-
chem ſiehet man zwey erhabene Häupter eines
Jünglings gemahlet/ denen für der Stirn eine
ſchwartze Schlange ſitzet/ und dero Häupter
gleichſam zuſammen verbindet; unten aber bey
den Kinn-backen iſt ein ſchwartzer Mohren-
Kopff mit einem langen Barte.Albert.
Magnus.

8. Von einem Perſiſchen Geſandten
ward dem Römiſchen Käyſer einſten unter an-
dern koſtbaren Raritäten/ auch ein Agat-Stein
verehret/ welcher unten weis: oben aber grün
geweſen: Und in deſſen Mitten ein ſchön Ma-
rien-Bild/ mit dem Kindlein JEſu/ von natür-
lichen Gewächs des Steines.Majolus.

9. Alſo auch ſchreibet man/ daß Käyſer
Rudolph der andere/ einen groſſen Bezoar-
Stein gehabt habe/ in deſſen inwendigen Theile/
wol-riechende Kräuter gefunden worden.I-
dem.

10. Jn der Jnſul Corſica, den Genue-
ſern zuſtändig/ findet man einen Stein Catochi-
tes
genandt. Dieſer hat die Eigenſchafft/ daß
wann man ihne in den Händen trägt/ er/ wie
Leim anklebet/ und mit Gewalt mus abgeriſſen
werden.Majolus.

11. Jn dem ſo genandten Lapide Phoſ-
poro,
iſt noch unlängſt dieſe ſeltzame Eigenſchafft
beobachtet worden/ daß er gegen das Silber ge-

hal-
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[474/0600] Das andere Buch. Onich-Stein/ als eine Hand breit. Auf ſol- chem ſiehet man zwey erhabene Häupter eines Jünglings gemahlet/ denen für der Stirn eine ſchwartze Schlange ſitzet/ und dero Häupter gleichſam zuſammen verbindet; unten aber bey den Kinn-backen iſt ein ſchwartzer Mohren- Kopff mit einem langen Barte.Albert. Magnus. 8. Von einem Perſiſchen Geſandten ward dem Römiſchen Käyſer einſten unter an- dern koſtbaren Raritäten/ auch ein Agat-Stein verehret/ welcher unten weis: oben aber grün geweſen: Und in deſſen Mitten ein ſchön Ma- rien-Bild/ mit dem Kindlein JEſu/ von natür- lichen Gewächs des Steines.Majolus. 9. Alſo auch ſchreibet man/ daß Käyſer Rudolph der andere/ einen groſſen Bezoar- Stein gehabt habe/ in deſſen inwendigen Theile/ wol-riechende Kräuter gefunden worden.I- dem. 10. Jn der Jnſul Corſica, den Genue- ſern zuſtändig/ findet man einen Stein Catochi- tes genandt. Dieſer hat die Eigenſchafft/ daß wann man ihne in den Händen trägt/ er/ wie Leim anklebet/ und mit Gewalt mus abgeriſſen werden.Majolus. 11. Jn dem ſo genandten Lapide Phoſ- poro, iſt noch unlängſt dieſe ſeltzame Eigenſchafft beobachtet worden/ daß er gegen das Silber ge- hal-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/600>, abgerufen am 22.11.2024.