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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
Prasseln herunter zufallen/ und auf dem Feld
bey dem Schlos Forst-Eck/ liegen zu bleiben.
Idem.

5. Jn dem Mittägigen Theil Schott-
Lands (Scotia Meridionalis,) bey der Stadt
Acra, liegt ein Stein bey 30. Elen dücke; und
12. Schuh hoch/ der wird der Taube genandt.
Wie groß und starck jemand auf dessen einen
Seiten ein Geschrey machen kan: Oder wenn
jemand ein geladen Rohr loß schiesset; so kan
jedoch der jenige/ welcher an des Steins anderer
Seiten stehet/ solches nicht hören. Je weiter
aber man davon ist/ je besser und deutlicher es zu
vernehmen. Majolus. Helmontius.

6. Auf dem Pireneischen Gebürge/ wel-
ches Spanienunnd Franckreich scheidet/ kömpt
einem zu Gesicht ein uhr-alter Altar mit ver-
scheidenen doch unkändlichen Caracteren bemer-
cket. Wann jemand bey demselben stehet/ mag
zwar er seines Gefallens reden; rühret er ihne
aber im wenigsten an/ welches den Land-Leuten
sehr scharff verboten; so entstehet an stund ein
grausames Ungewitter/ und mächtiger Platz-
Regen. Dafern auch ein solcher nicht so bal-
den von dem Gebürg hinab sich salviret/ wird
er/ durch die droben befindliche Hirten gesteini-
get. du Boaisteau.Simon Goulard.

7. Zu Cöln am Rheine/ zeiget den Fremb-
den man in dem Kasten darinnen die Hirnscha-
len der Heil. drey Könige verwahret sind/ einen

Onich-
G g v

Von der Natur.
Praſſeln herunter zufallen/ und auf dem Feld
bey dem Schlos Forſt-Eck/ liegen zu bleiben.
Idem.

5. Jn dem Mittägigen Theil Schott-
Lands (Scotia Meridionalis,) bey der Stadt
Acra, liegt ein Stein bey 30. Elen dücke; und
12. Schuh hoch/ der wird der Taube genandt.
Wie groß und ſtarck jemand auf deſſen einen
Seiten ein Geſchrey machen kan: Oder wenn
jemand ein geladen Rohr loß ſchieſſet; ſo kan
jedoch der jenige/ welcher an des Steins anderer
Seiten ſtehet/ ſolches nicht hören. Je weiter
aber man davon iſt/ je beſſer und deutlicher es zu
vernehmen. Majolus. Helmontius.

6. Auf dem Pireneiſchen Gebürge/ wel-
ches Spanienunnd Franckreich ſcheidet/ kömpt
einem zu Geſicht ein uhr-alter Altar mit ver-
ſcheidenen doch unkändlichen Caracteren bemer-
cket. Wann jemand bey demſelben ſtehet/ mag
zwar er ſeines Gefallens reden; rühret er ihne
aber im wenigſten an/ welches den Land-Leuten
ſehr ſcharff verboten; ſo entſtehet an ſtund ein
grauſames Ungewitter/ und mächtiger Platz-
Regen. Dafern auch ein ſolcher nicht ſo bal-
den von dem Gebürg hinab ſich ſalviret/ wird
er/ durch die droben befindliche Hirten geſteini-
get. du Boaiſteau.Simon Goulard.

7. Zu Cöln am Rheine/ zeiget den Fremb-
den man in dem Kaſten darinnen die Hirnſcha-
len der Heil. drey Könige verwahret ſind/ einen

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[473/0599] Von der Natur. Praſſeln herunter zufallen/ und auf dem Feld bey dem Schlos Forſt-Eck/ liegen zu bleiben. Idem. 5. Jn dem Mittägigen Theil Schott- Lands (Scotia Meridionalis,) bey der Stadt Acra, liegt ein Stein bey 30. Elen dücke; und 12. Schuh hoch/ der wird der Taube genandt. Wie groß und ſtarck jemand auf deſſen einen Seiten ein Geſchrey machen kan: Oder wenn jemand ein geladen Rohr loß ſchieſſet; ſo kan jedoch der jenige/ welcher an des Steins anderer Seiten ſtehet/ ſolches nicht hören. Je weiter aber man davon iſt/ je beſſer und deutlicher es zu vernehmen. Majolus. Helmontius. 6. Auf dem Pireneiſchen Gebürge/ wel- ches Spanienunnd Franckreich ſcheidet/ kömpt einem zu Geſicht ein uhr-alter Altar mit ver- ſcheidenen doch unkändlichen Caracteren bemer- cket. Wann jemand bey demſelben ſtehet/ mag zwar er ſeines Gefallens reden; rühret er ihne aber im wenigſten an/ welches den Land-Leuten ſehr ſcharff verboten; ſo entſtehet an ſtund ein grauſames Ungewitter/ und mächtiger Platz- Regen. Dafern auch ein ſolcher nicht ſo bal- den von dem Gebürg hinab ſich ſalviret/ wird er/ durch die droben befindliche Hirten geſteini- get. du Boaiſteau.Simon Goulard. 7. Zu Cöln am Rheine/ zeiget den Fremb- den man in dem Kaſten darinnen die Hirnſcha- len der Heil. drey Könige verwahret ſind/ einen Onich- G g v

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/599>, abgerufen am 22.11.2024.