Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. gedachten Gebürge ein mehrers zu melden; dievorgesetzte Kürtze aber verbietet solches/ bleibt also an seinen Ort gestellet; und wird hier/ nur noch mit gar wenigen beygefüget/ was ein Gott- förchtender hochgelehrter Mann seinen vor- trefflichen und tieffsinnigen Schrifften einver- leibt/ da er in einem besondern Tractätlein dieses und anderer hoher Gebürg in der Welt geden- cket/ und folgendes Jnhalts sich vernehmen läs- set: Mit Verwunderung ist zu lesen/ was der Königliche Prophet David in seinem fünfze- henden Psalm fraget; und durch den Geist Gottes antwortet. HErr (spricht er) wer wird woh- nen in deiner Hütten? wer wird bleiben auf dei- nem heiligen Berge? hier auf stehet die Antwort: Wer ohne Wandel einher gehe/ und recht thue/ und rede die Warheit von Hertzen. Wer mit seiner Zungen nicht verleumbde/ und seinem Nächsten kein arges thue/ und ihn nicht schmä- he. Wer die Gottlosen nicht achte; die Gotts- förchtigen aber ehre: Und seinem Nächsten schwere und es auch halte. Endlich/ wer sein Geld nicht auf Wucher gebe/ und nicht Ge- schenck nehme über den Unschuldigen. Wer diesem gelebe/ es erfolge und thue/ ein solcher werde in der Hütten des HErrn wohnen/ und auf dessen heiligen Berge wol bleiben. Hier möchte man nun einwenden/ daß diese des heili- gen Davids Frage/ und durch den Geist des HErrn darauf gestellte Antwort/ wäre locutio typica D d
Von der Natur. gedachten Gebürge ein mehrers zu melden; dievorgeſetzte Kürtze aber verbietet ſolches/ bleibt alſo an ſeinen Ort geſtellet; und wird hier/ nur noch mit gar wenigen beygefüget/ was ein Gott- förchtender hochgelehrter Mann ſeinen vor- trefflichen und tieffſinnigen Schrifften einver- leibt/ da er in einem beſondern Tractätlein dieſes und anderer hoher Gebürg in der Welt geden- cket/ und folgendes Jnhalts ſich vernehmen läſ- ſet: Mit Verwunderung iſt zu leſen/ was der Königliche Prophet David in ſeinem fünfze- hendẽ Pſalm fraget; und durch den Geiſt Gottes antwortet. HErꝛ (ſpricht er) wer wird woh- nen in deiner Hütten? wer wird bleiben auf dei- nem heiligen Berge? hier auf ſtehet die Antwort: Wer ohne Wandel einher gehe/ und recht thue/ und rede die Warheit von Hertzen. Wer mit ſeiner Zungen nicht verleumbde/ und ſeinem Nächſten kein arges thue/ und ihn nicht ſchmä- he. Wer die Gottloſen nicht achte; die Gotts- förchtigen aber ehre: Und ſeinem Nächſten ſchwere und es auch halte. Endlich/ wer ſein Geld nicht auf Wucher gebe/ und nicht Ge- ſchenck nehme über den Unſchuldigen. Wer dieſem gelebe/ es erfolge und thue/ ein ſolcher werde in der Hütten des HErꝛn wohnen/ und auf deſſen heiligen Berge wol bleiben. Hier möchte man nun einwenden/ daß dieſe des heili- gen Davids Frage/ und durch den Geiſt des HErꝛn darauf geſtellte Antwort/ wäre locutio typica D d
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Von der Natur.
gedachten Gebürge ein mehrers zu melden; die
vorgeſetzte Kürtze aber verbietet ſolches/ bleibt
alſo an ſeinen Ort geſtellet; und wird hier/ nur
noch mit gar wenigen beygefüget/ was ein Gott-
förchtender hochgelehrter Mann ſeinen vor-
trefflichen und tieffſinnigen Schrifften einver-
leibt/ da er in einem beſondern Tractätlein dieſes
und anderer hoher Gebürg in der Welt geden-
cket/ und folgendes Jnhalts ſich vernehmen läſ-
ſet: Mit Verwunderung iſt zu leſen/ was der
Königliche Prophet David in ſeinem fünfze-
hendẽ Pſalm fraget; und durch den Geiſt Gottes
antwortet. HErꝛ (ſpricht er) wer wird woh-
nen in deiner Hütten? wer wird bleiben auf dei-
nem heiligen Berge? hier auf ſtehet die Antwort:
Wer ohne Wandel einher gehe/ und recht thue/
und rede die Warheit von Hertzen. Wer mit
ſeiner Zungen nicht verleumbde/ und ſeinem
Nächſten kein arges thue/ und ihn nicht ſchmä-
he. Wer die Gottloſen nicht achte; die Gotts-
förchtigen aber ehre: Und ſeinem Nächſten
ſchwere und es auch halte. Endlich/ wer ſein
Geld nicht auf Wucher gebe/ und nicht Ge-
ſchenck nehme über den Unſchuldigen. Wer
dieſem gelebe/ es erfolge und thue/ ein ſolcher
werde in der Hütten des HErꝛn wohnen/ und
auf deſſen heiligen Berge wol bleiben. Hier
möchte man nun einwenden/ daß dieſe des heili-
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Zitationshilfe: | Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/531>, abgerufen am 16.07.2024. |