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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.

8. Jenseit jetztgedachten Wolga-Strom
bey erstgenandter Stadt Astracan, ist eine sehr
grosse Ebene und dürre Heyde/ die sich nach We-
sten und dem Ponto Euxino auf siebentzig/
gegen Süden aber längst der Caspischen See
in achtzig Meilen sich erstrecket. Jn dieser Hey-
de gibt es das herrlichste Saltz/ welches man in
unterschiedlichen Gruben/ Pfützen und stehen-
den Seen antrifft; die drey vornehmste Quel-
len sind auf zwo/ drey und sechs Meilen von
schon gemeldter Stadt Astracan. Es wird
dieses Saltz durch der Sonnen Hitze gewircket/
klar als Christallen/ Fingers dück/ wie die Eis-
schollen auf einander geschoben/ hat einen lieb-
lichen Violen-Geruch. Jederman/ wem es
beliebt/ mag das Genügen holen/ man gibt von
achtzig Pfunden einen eintzigen Schilling Zoll.
Es wird fast gantz Moßcovien damit versehen.
Dieses mag nicht ohne Verwunderung bey die-
sen Saltz-Quellen beobachtet werden/ daß je
mehr der Saltz-Schrollen abgenommen wer-
den/ je mehr sich wieder empor begeben/ und oben-
auf setzen; und diese Quellen mögen etwa die
vorbeschriebene zween Saltz-Berge Busin ge-
nandt/ seyn/ weilen von denenselben dieser Ge-
gend keine Anzeig gefunden wird. Olearius.
Persianische Reise.

In
Das andere Buch.

8. Jenſeit jetztgedachten Wolga-Strom
bey erſtgenandter Stadt Aſtracan, iſt eine ſehr
groſſe Ebene und dürre Heyde/ die ſich nach We-
ſten und dem Ponto Euxino auf ſiebentzig/
gegen Süden aber längſt der Caſpiſchen See
in achtzig Meilen ſich erſtrecket. Jn dieſer Hey-
de gibt es das herꝛlichſte Saltz/ welches man in
unterſchiedlichen Gruben/ Pfützen und ſtehen-
den Seen antrifft; die drey vornehmſte Quel-
len ſind auf zwo/ drey und ſechs Meilen von
ſchon gemeldter Stadt Aſtracan. Es wird
dieſes Saltz durch der Sonnen Hitze gewircket/
klar als Chriſtallen/ Fingers dück/ wie die Eis-
ſchollen auf einander geſchoben/ hat einen lieb-
lichen Violen-Geruch. Jederman/ wem es
beliebt/ mag das Genügen holen/ man gibt von
achtzig Pfunden einen eintzigen Schilling Zoll.
Es wird faſt gantz Moßcovien damit verſehen.
Dieſes mag nicht ohne Verwunderung bey die-
ſen Saltz-Quellen beobachtet werden/ daß je
mehr der Saltz-Schrollen abgenommen wer-
den/ je mehr ſich wieder empor begeben/ und oben-
auf ſetzen; und dieſe Quellen mögen etwa die
vorbeſchriebene zween Saltz-Berge Buſin ge-
nandt/ ſeyn/ weilen von denenſelben dieſer Ge-
gend keine Anzeig gefunden wird. Olearius.
Perſianiſche Reiſe.

In
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[324/0426] Das andere Buch. 8. Jenſeit jetztgedachten Wolga-Strom bey erſtgenandter Stadt Aſtracan, iſt eine ſehr groſſe Ebene und dürre Heyde/ die ſich nach We- ſten und dem Ponto Euxino auf ſiebentzig/ gegen Süden aber längſt der Caſpiſchen See in achtzig Meilen ſich erſtrecket. Jn dieſer Hey- de gibt es das herꝛlichſte Saltz/ welches man in unterſchiedlichen Gruben/ Pfützen und ſtehen- den Seen antrifft; die drey vornehmſte Quel- len ſind auf zwo/ drey und ſechs Meilen von ſchon gemeldter Stadt Aſtracan. Es wird dieſes Saltz durch der Sonnen Hitze gewircket/ klar als Chriſtallen/ Fingers dück/ wie die Eis- ſchollen auf einander geſchoben/ hat einen lieb- lichen Violen-Geruch. Jederman/ wem es beliebt/ mag das Genügen holen/ man gibt von achtzig Pfunden einen eintzigen Schilling Zoll. Es wird faſt gantz Moßcovien damit verſehen. Dieſes mag nicht ohne Verwunderung bey die- ſen Saltz-Quellen beobachtet werden/ daß je mehr der Saltz-Schrollen abgenommen wer- den/ je mehr ſich wieder empor begeben/ und oben- auf ſetzen; und dieſe Quellen mögen etwa die vorbeſchriebene zween Saltz-Berge Buſin ge- nandt/ ſeyn/ weilen von denenſelben dieſer Ge- gend keine Anzeig gefunden wird. Olearius. Perſianiſche Reiſe. In

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/426>, abgerufen am 22.11.2024.