Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. Die Figur/ dieser der kleinern oder neueren/ gesehen J iij
Von der Natur. Die Figur/ dieſer der kleinern oder neueren/ geſehen J iij
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Von der Natur.
Die Figur/ dieſer der kleinern oder neueren/
denen Alten unbekandten Flecken/ fället gemei-
niglich in die Rundung/ oder doch/ länglicht-
rund; verändert ſich aber öffters: Und ſolches
geſchicht entweder von der libration der Mond-
Kugel um ihre Spindel/ welcher wegen ſie/ in
deme ſie zu denen Ränden der Mond-Scheiben
ſich nahen/ dem Anſehen nach/ in die Enge ge-
trieben/ oder zuſammen gedrungen; hingegen/
wann ſie davon zu ruck weichen/ ausgebreitet
werden: Oder/ von der unterſchiedlichen Illu-
mination, das iſt/ unterſchiedlich einfallendem
Sonnen-Liecht in die Kugel des Monds/ welches
urſachet/ daß man die Rände der Mond-Tafel
bißweilen unzer gäntzt; unterweilen auch zerriſ-
ſen oder geſtümmelt/ erblicket. Woher es nun
komme/ ſo verändern ſich gedachte kleine Flecken
von Tag zu Tag/ und faſt ſtündlich/ in dem ſie
nicht allein tunckler oder liechter/ gröſſer oder
kleiner/ und endlich gantz hell werden; ſondern
auch der finſtere Theil/ nemlich der Schatten/
ſtets in die Runde herum getrieben wird/ nach
der Sonnen-Lauff hinſchauet/ und auf die Ge-
gen-ſeite deſſelben fället/ wie des Schattens aus
der aufgehenden Sonne Natur mit ſich bringet.
Der Locus, oder Sitz dieſer Flecken/ verſtellet
ſich eben wol öffters in Krafft der libration, oder
Hin- und Herbewegung/ geſtalten bald dieſe/
bald andere in einer geraden Lini erſcheinen;
und doch bald hernach/ auſſerhalb ſolcher Lini
geſehen
J iij
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