Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
Von der Natur.

Diese des Monds Mackel oder Flecken
werden wiederum von denen Stern-Weisen/
in die alte und neuere ab- und eingetheilet. Die
Alte Flecken werden genandt/ die jenige Grössere/
welche von männiglich ohne Beyhülffe eines
Fern-Glases in der Monds-Kugel können beau-
get werden. Diese sind auch schon in den alten
Zeiten beobachtet worden. Heut diß Tags
aber/ wann solche durch das Fern-Glas
geschauet werden/ scheinen sie/ wie grosse
Meer/ und Seen. Die Neuere aber sind
die kleinere/ welche ohne Hülff des Stern-Rohrs
nicht mögen gesehen werden; und dannenhero
den Alten unbekand geblieben. Diese sind man-
cherley/ in Grösse/ Gestalt/ Farb/ Sitz/ Ab-
wechselung des Liechts und Schattens/ und
andern Eigenschafften unterschieden. Die
Zahl der Flecken/ fället unterschiedlich: Einige
zählen dero 270. Andere 550. Eine Parthey
kompt bis auf 600. Theils zählen noch höhere
Summ/ sintemal das gantze Angesicht des
Monds/ wie im Voll-Mond erscheinet/ mit
kleinen Flecklein gleich wie mit Kugeln und
Steinen/ bestreuet ist; die grössern Mackeln unge-
rechnet/ welche verstandener Massen/ wie Meer/
Meer-Busen/ Seen/ Pfützen/ Meer-Strudel/
See-Klippen/ Flüß oder Bäche/ gantze und halbe
Eyländer oder auch wie Fuß-veste Landschafften
erscheinen.

An diesen kleinern Mond-Flecken/ haben

fleissige
J ij
Von der Natur.

Dieſe des Monds Mackel oder Flecken
werden wiederum von denen Stern-Weiſen/
in die alte und neuere ab- und eingetheilet. Die
Alte Flecken werden genandt/ die jenige Gröſſere/
welche von männiglich ohne Beyhülffe eines
Fern-Glaſes in der Monds-Kugel können beau-
get werden. Dieſe ſind auch ſchon in den alten
Zeiten beobachtet worden. Heut diß Tags
aber/ wann ſolche durch das Fern-Glas
geſchauet werden/ ſcheinen ſie/ wie groſſe
Meer/ und Seen. Die Neuere aber ſind
die kleinere/ welche ohne Hülff des Stern-Rohrs
nicht mögen geſehen werden; und dannenhero
den Alten unbekand geblieben. Dieſe ſind man-
cherley/ in Gröſſe/ Geſtalt/ Farb/ Sitz/ Ab-
wechſelung des Liechts und Schattens/ und
andern Eigenſchafften unterſchieden. Die
Zahl der Flecken/ fället unterſchiedlich: Einige
zählen dero 270. Andere 550. Eine Parthey
kompt bis auf 600. Theils zählen noch höhere
Summ/ ſintemal das gantze Angeſicht des
Monds/ wie im Voll-Mond erſcheinet/ mit
kleinen Flecklein gleich wie mit Kugeln und
Steinen/ beſtreuet iſt; die gröſſern Mackeln unge-
rechnet/ welche verſtandener Maſſen/ wie Meer/
Meer-Buſen/ Seen/ Pfützen/ Meer-Strudel/
See-Klippen/ Flüß oder Bäche/ gantze und halbe
Eyländer oder auch wie Fuß-veſte Landſchafften
erſcheinen.

An dieſen kleinern Mond-Flecken/ haben

fleiſſige
J ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0231" n="131"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von der Natur.</hi> </fw><lb/>
              <p>Die&#x017F;e des Monds Mackel oder Flecken<lb/>
werden wiederum von denen Stern-Wei&#x017F;en/<lb/>
in die alte und neuere ab- und eingetheilet. Die<lb/>
Alte Flecken werden genandt/ die jenige Grö&#x017F;&#x017F;ere/<lb/>
welche von männiglich ohne Beyhülffe eines<lb/>
Fern-Gla&#x017F;es in der Monds-Kugel können beau-<lb/>
get werden. Die&#x017F;e &#x017F;ind auch &#x017F;chon in den alten<lb/>
Zeiten beobachtet worden. Heut diß Tags<lb/>
aber/ wann &#x017F;olche durch das Fern-Glas<lb/>
ge&#x017F;chauet werden/ &#x017F;cheinen &#x017F;ie/ wie gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Meer/ und Seen. Die Neuere aber &#x017F;ind<lb/>
die kleinere/ welche ohne Hülff des Stern-Rohrs<lb/>
nicht mögen ge&#x017F;ehen werden; und dannenhero<lb/>
den Alten unbekand geblieben. Die&#x017F;e &#x017F;ind man-<lb/>
cherley/ in Grö&#x017F;&#x017F;e/ Ge&#x017F;talt/ Farb/ Sitz/ Ab-<lb/>
wech&#x017F;elung des Liechts und Schattens/ und<lb/>
andern Eigen&#x017F;chafften unter&#x017F;chieden. Die<lb/>
Zahl der Flecken/ fället unter&#x017F;chiedlich: Einige<lb/>
zählen dero 270. Andere 550. Eine Parthey<lb/>
kompt bis auf 600. Theils zählen noch höhere<lb/>
Summ/ &#x017F;intemal das gantze Ange&#x017F;icht des<lb/>
Monds/ wie im Voll-Mond er&#x017F;cheinet/ mit<lb/>
kleinen Flecklein gleich wie mit Kugeln und<lb/>
Steinen/ be&#x017F;treuet i&#x017F;t; die grö&#x017F;&#x017F;ern Mackeln unge-<lb/>
rechnet/ welche ver&#x017F;tandener Ma&#x017F;&#x017F;en/ wie Meer/<lb/>
Meer-Bu&#x017F;en/ Seen/ Pfützen/ Meer-Strudel/<lb/>
See-Klippen/ Flüß oder Bäche/ gantze und halbe<lb/>
Eyländer oder auch wie Fuß-ve&#x017F;te Land&#x017F;chafften<lb/>
er&#x017F;cheinen.</p><lb/>
              <p>An die&#x017F;en kleinern Mond-Flecken/ haben<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J ij</fw><fw place="bottom" type="catch">flei&#x017F;&#x017F;ige</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0231] Von der Natur. Dieſe des Monds Mackel oder Flecken werden wiederum von denen Stern-Weiſen/ in die alte und neuere ab- und eingetheilet. Die Alte Flecken werden genandt/ die jenige Gröſſere/ welche von männiglich ohne Beyhülffe eines Fern-Glaſes in der Monds-Kugel können beau- get werden. Dieſe ſind auch ſchon in den alten Zeiten beobachtet worden. Heut diß Tags aber/ wann ſolche durch das Fern-Glas geſchauet werden/ ſcheinen ſie/ wie groſſe Meer/ und Seen. Die Neuere aber ſind die kleinere/ welche ohne Hülff des Stern-Rohrs nicht mögen geſehen werden; und dannenhero den Alten unbekand geblieben. Dieſe ſind man- cherley/ in Gröſſe/ Geſtalt/ Farb/ Sitz/ Ab- wechſelung des Liechts und Schattens/ und andern Eigenſchafften unterſchieden. Die Zahl der Flecken/ fället unterſchiedlich: Einige zählen dero 270. Andere 550. Eine Parthey kompt bis auf 600. Theils zählen noch höhere Summ/ ſintemal das gantze Angeſicht des Monds/ wie im Voll-Mond erſcheinet/ mit kleinen Flecklein gleich wie mit Kugeln und Steinen/ beſtreuet iſt; die gröſſern Mackeln unge- rechnet/ welche verſtandener Maſſen/ wie Meer/ Meer-Buſen/ Seen/ Pfützen/ Meer-Strudel/ See-Klippen/ Flüß oder Bäche/ gantze und halbe Eyländer oder auch wie Fuß-veſte Landſchafften erſcheinen. An dieſen kleinern Mond-Flecken/ haben fleiſſige J ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/231
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/231>, abgerufen am 05.05.2024.