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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
vidia Diaboli, & hominum carnalium nimia
insolentia & securitas, quod nobis perierint:
unde diabolus suam nobis syderalem & locho-
machicam substituit, quod ita perficere non
potuisset, si Salomonis saltem radii in his per-
mansissent integri.
Jn dieser Furcht Gottes
haben sie nach Anweisung des Apostels Jaeo-
bi/ da er sagt: So jemand Weisheit mangelt/
der bitte sie von GOtt/ dann alle Weisheit
kommt von oben herab/ vom Vatter der
Liechter/ der giebt solche einfältig/ und ruckt es
niemand auf; Er gibt sie aber einem jeden/ der
solche im Glauben erbittet: Die Weisheit ge-
suchet/ darum gebeten/ und auch nach gewisser
Maas/ und eines jeden Talents erlanget/ dann/
wie abermal ein vortrefflicher hochberühmter
Naturkündiger schliesset; so ist der Mensch als
ein Mensch/ rasa & inanis tabula, debetque
aliunde & a Magistro unico, suam acquirere
doctrinam. De quo dicitur, quod nun quam
discipulus illum Magistrum supera verit, quia
tantum unicus Pater, & unicus Magister, qui
in coelis habitat. A quo omne bonum, omnis
lux, & intellectaus claritas.
Diese Weisheit
nun hat ihnen zu Gemüth gestellet/ daß es wahr
sey/ was dorten Paulus sagt: daß gleichwie nie-
mand wisse/ was GOtt sey/ ohne den Geist Got-
tes; also und gleicher Gestalt wisse niemand
was im Menschen lige/ oder der Mensch sey/
ohne der Geist des Menschens/ der in ihm ist:

Hier-

Das erſte Buch.
vidia Diaboli, & hominum carnalium nimia
inſolentia & ſecuritas, quòd nobis perierint:
unde diabolus ſuam nobis ſyderalem & locho-
machicam ſubſtituit, quod ita perficere non
potuiſſet, ſi Salomonis ſaltem radii in his per-
manſiſſent integri.
Jn dieſer Furcht Gottes
haben ſie nach Anweiſung des Apoſtels Jaeo-
bi/ da er ſagt: So jemand Weisheit mangelt/
der bitte ſie von GOtt/ dann alle Weisheit
kommt von oben herab/ vom Vatter der
Liechter/ der giebt ſolche einfältig/ und ruckt es
niemand auf; Er gibt ſie aber einem jeden/ der
ſolche im Glauben erbittet: Die Weisheit ge-
ſuchet/ darum gebeten/ und auch nach gewiſſer
Maas/ und eines jeden Talents erlanget/ dann/
wie abermal ein vortrefflicher hochberühmter
Naturkündiger ſchlieſſet; ſo iſt der Menſch als
ein Menſch/ raſa & inanis tabula, debètque
aliunde & à Magiſtro unico, ſuam acquirere
doctrinam. De quo dicitur, quòd nun quam
diſcipulus illum Magiſtrum ſupera verit, quia
tantùm unicus Pater, & unicus Magiſter, qui
in cœlis habitat. A quo omne bonum, omnis
lux, & intellectûs claritas.
Dieſe Weisheit
nun hat ihnen zu Gemüth geſtellet/ daß es wahr
ſey/ was dorten Paulus ſagt: daß gleichwie nie-
mand wiſſe/ was GOtt ſey/ ohne den Geiſt Got-
tes; alſo und gleicher Geſtalt wiſſe niemand
was im Menſchen lige/ oder der Menſch ſey/
ohne der Geiſt des Menſchens/ der in ihm iſt:

Hier-
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[10/0100] Das erſte Buch. vidia Diaboli, & hominum carnalium nimia inſolentia & ſecuritas, quòd nobis perierint: unde diabolus ſuam nobis ſyderalem & locho- machicam ſubſtituit, quod ita perficere non potuiſſet, ſi Salomonis ſaltem radii in his per- manſiſſent integri. Jn dieſer Furcht Gottes haben ſie nach Anweiſung des Apoſtels Jaeo- bi/ da er ſagt: So jemand Weisheit mangelt/ der bitte ſie von GOtt/ dann alle Weisheit kommt von oben herab/ vom Vatter der Liechter/ der giebt ſolche einfältig/ und ruckt es niemand auf; Er gibt ſie aber einem jeden/ der ſolche im Glauben erbittet: Die Weisheit ge- ſuchet/ darum gebeten/ und auch nach gewiſſer Maas/ und eines jeden Talents erlanget/ dann/ wie abermal ein vortrefflicher hochberühmter Naturkündiger ſchlieſſet; ſo iſt der Menſch als ein Menſch/ raſa & inanis tabula, debètque aliunde & à Magiſtro unico, ſuam acquirere doctrinam. De quo dicitur, quòd nun quam diſcipulus illum Magiſtrum ſupera verit, quia tantùm unicus Pater, & unicus Magiſter, qui in cœlis habitat. A quo omne bonum, omnis lux, & intellectûs claritas. Dieſe Weisheit nun hat ihnen zu Gemüth geſtellet/ daß es wahr ſey/ was dorten Paulus ſagt: daß gleichwie nie- mand wiſſe/ was GOtt ſey/ ohne den Geiſt Got- tes; alſo und gleicher Geſtalt wiſſe niemand was im Menſchen lige/ oder der Menſch ſey/ ohne der Geiſt des Menſchens/ der in ihm iſt: Hier-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/100>, abgerufen am 23.11.2024.