wohl zu wollen: meine Seele ward lebendiger als gewöhnlich.
Ich eilte fort, und Nachtigallen schlugen Mir links und rechts in einem Zauberchor Den Vorgeschmack des Himmels vor, Und laue leise Weste trugen Mich im Genuss für Aug' und Ohr Durch Gras wie Korn und Korn wie Rohr. Balsamisch schickte jede Blume Mir üppig ihren Wohlgeruch, Der Göttin um uns her zum Ruhme, Aus Florens grossem Heiligthume; Und rund umher las ich das schöne Buch Der Schöpfung, jauchzend, Spruch vor Spruch. Die goldnen Hesperiden schwollen Am Wege hin in freundlicher Magie, Und Mandeln, Wein und Feigen quollen Am Lebenstrahl des Segen vollen In stillversteckter Eurhythmie; Und Klee wie Wald begränzte sie. Ich eilte fort, hochglühend ward die Sonne, Und fühlte schon voraus die Wonne, Mit Pästums Rosen in der Hand, An eines Tempels hohen Stufen, Wo Maro einst begeistert stand, Die Muse Maros anzurufen. Die Tempel stiegen, gross und hehr, Mir aus der ferne schon entgegen,
wohl zu wollen: meine Seele ward lebendiger als gewöhnlich.
Ich eilte fort, und Nachtigallen schlugen Mir links und rechts in einem Zauberchor Den Vorgeschmack des Himmels vor, Und laue leise Weste trugen Mich im Genuſs für Aug' und Ohr Durch Gras wie Korn und Korn wie Rohr. Balsamisch schickte jede Blume Mir üppig ihren Wohlgeruch, Der Göttin um uns her zum Ruhme, Aus Florens groſsem Heiligthume; Und rund umher las ich das schöne Buch Der Schöpfung, jauchzend, Spruch vor Spruch. Die goldnen Hesperiden schwollen Am Wege hin in freundlicher Magie, Und Mandeln, Wein und Feigen quollen Am Lebenstrahl des Segen vollen In stillversteckter Eurhythmie; Und Klee wie Wald begränzte sie. Ich eilte fort, hochglühend ward die Sonne, Und fühlte schon voraus die Wonne, Mit Pästums Rosen in der Hand, An eines Tempels hohen Stufen, Wo Maro einst begeistert stand, Die Muse Maros anzurufen. Die Tempel stiegen, groſs und hehr, Mir aus der ferne schon entgegen,
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wohl zu wollen: meine Seele ward lebendiger als
gewöhnlich.
Ich eilte fort, und Nachtigallen schlugen
Mir links und rechts in einem Zauberchor
Den Vorgeschmack des Himmels vor,
Und laue leise Weste trugen
Mich im Genuſs für Aug' und Ohr
Durch Gras wie Korn und Korn wie Rohr.
Balsamisch schickte jede Blume
Mir üppig ihren Wohlgeruch,
Der Göttin um uns her zum Ruhme,
Aus Florens groſsem Heiligthume;
Und rund umher las ich das schöne Buch
Der Schöpfung, jauchzend, Spruch vor Spruch.
Die goldnen Hesperiden schwollen
Am Wege hin in freundlicher Magie,
Und Mandeln, Wein und Feigen quollen
Am Lebenstrahl des Segen vollen
In stillversteckter Eurhythmie;
Und Klee wie Wald begränzte sie.
Ich eilte fort, hochglühend ward die Sonne,
Und fühlte schon voraus die Wonne,
Mit Pästums Rosen in der Hand,
An eines Tempels hohen Stufen,
Wo Maro einst begeistert stand,
Die Muse Maros anzurufen.
Die Tempel stiegen, groſs und hehr,
Mir aus der ferne schon entgegen,
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Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seume_syrakus_1803/371>, abgerufen am 28.07.2024.
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