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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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migen, einzeln getrennten Wochensäle enthalten nur 6 Betten,
mit diesen Sälen und ihren Betten wird beständig gewechselt,
selbst ganze Flügel des grossen Gebäudes werden oft längere
Zeit freigelassen, abgesperrt, sowie denn der ganze Flügel. alle
Betten u. s. w. vollständig gereiniget und einer allgemeinen
Lüftung unterzogen werden.

Ueberhaupt ist nicht nur mit der äussersten Sorgfalt und
Wachsamkeit, sondern selbst mit der mühevollsten Aengstlich-
keit jede nur immer mögliche Erzeugungsursache der Krank-
heit in den baulichen und inneren Organisationen des Hauses
ebenso, wie bei dem Dienste des Personals, dann auch bei jeder
einzelnen Verpflegten, Tag und Nacht aufgesucht, überwacht
und angekämpft worden. Auch sind fast alle Kranken jeder
Art alsbald in das Krankenhaus gebracht worden, nur jene
wenigen, die nicht mehr überschickt werden konnten, hat man
im Hause behandelt.

Leichen wurden schon nach wenigen Stunden aus der An-
stalt entfernt. Die Leidenden sind in den bestbestellten sepa-
rirten Krankenzimmern unter besonderer Pflege behandelt
worden. Das Dienstpersonal der Kranken war nur für diese
bestimmt, und durfte kein Local der Gesunden betreten, mit
dem übrigen Hauspersonale nicht zusammen leben. Die Kran-
kenwäsche ist gesondert, gereiniget und für Kranke erst nach
sorgfältiger Reinigung und Lüftung gebraucht worden. Klystir-
spritzen, Katheter u. s. w. sind nur für die Krankenzimmer
und in diesen benützt, stets sorgfältig gereinigt und gesondert
aufbewahrt worden. Auch die eine Kranke besuchenden Aerzte
hatten sich bei dem Austritte aus dem Krankenzimmer stets
mit Chlorwasser die Hände zu reinigen, sowie in Lebensord-
nung, Reinlichkeit und Diät u. s. w. alle Pfleglinge des ganzen
Hauses einer emsigen Aufsicht Tag und Nacht unterzogen, und
in dieser stündig überwacht worden sind.

Aerzte des In- und Auslandes, die während der Dauer der
Epidemie die Anstalt besucht, und alle diese Einrichtungen,
Ordnungen und Ueberwachungen erfahren, wollten es kaum

migen, einzeln getrennten Wochensäle enthalten nur 6 Betten,
mit diesen Sälen und ihren Betten wird beständig gewechselt,
selbst ganze Flügel des grossen Gebäudes werden oft längere
Zeit freigelassen, abgesperrt, sowie denn der ganze Flügel. alle
Betten u. s. w. vollständig gereiniget und einer allgemeinen
Lüftung unterzogen werden.

Ueberhaupt ist nicht nur mit der äussersten Sorgfalt und
Wachsamkeit, sondern selbst mit der mühevollsten Aengstlich-
keit jede nur immer mögliche Erzeugungsursache der Krank-
heit in den baulichen und inneren Organisationen des Hauses
ebenso, wie bei dem Dienste des Personals, dann auch bei jeder
einzelnen Verpflegten, Tag und Nacht aufgesucht, überwacht
und angekämpft worden. Auch sind fast alle Kranken jeder
Art alsbald in das Krankenhaus gebracht worden, nur jene
wenigen, die nicht mehr überschickt werden konnten, hat man
im Hause behandelt.

Leichen wurden schon nach wenigen Stunden aus der An-
stalt entfernt. Die Leidenden sind in den bestbestellten sepa-
rirten Krankenzimmern unter besonderer Pflege behandelt
worden. Das Dienstpersonal der Kranken war nur für diese
bestimmt, und durfte kein Local der Gesunden betreten, mit
dem übrigen Hauspersonale nicht zusammen leben. Die Kran-
kenwäsche ist gesondert, gereiniget und für Kranke erst nach
sorgfältiger Reinigung und Lüftung gebraucht worden. Klystir-
spritzen, Katheter u. s. w. sind nur für die Krankenzimmer
und in diesen benützt, stets sorgfältig gereinigt und gesondert
aufbewahrt worden. Auch die eine Kranke besuchenden Aerzte
hatten sich bei dem Austritte aus dem Krankenzimmer stets
mit Chlorwasser die Hände zu reinigen, sowie in Lebensord-
nung, Reinlichkeit und Diät u. s. w. alle Pfleglinge des ganzen
Hauses einer emsigen Aufsicht Tag und Nacht unterzogen, und
in dieser stündig überwacht worden sind.

Aerzte des In- und Auslandes, die während der Dauer der
Epidemie die Anstalt besucht, und alle diese Einrichtungen,
Ordnungen und Ueberwachungen erfahren, wollten es kaum

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[479/0491] migen, einzeln getrennten Wochensäle enthalten nur 6 Betten, mit diesen Sälen und ihren Betten wird beständig gewechselt, selbst ganze Flügel des grossen Gebäudes werden oft längere Zeit freigelassen, abgesperrt, sowie denn der ganze Flügel. alle Betten u. s. w. vollständig gereiniget und einer allgemeinen Lüftung unterzogen werden. Ueberhaupt ist nicht nur mit der äussersten Sorgfalt und Wachsamkeit, sondern selbst mit der mühevollsten Aengstlich- keit jede nur immer mögliche Erzeugungsursache der Krank- heit in den baulichen und inneren Organisationen des Hauses ebenso, wie bei dem Dienste des Personals, dann auch bei jeder einzelnen Verpflegten, Tag und Nacht aufgesucht, überwacht und angekämpft worden. Auch sind fast alle Kranken jeder Art alsbald in das Krankenhaus gebracht worden, nur jene wenigen, die nicht mehr überschickt werden konnten, hat man im Hause behandelt. Leichen wurden schon nach wenigen Stunden aus der An- stalt entfernt. Die Leidenden sind in den bestbestellten sepa- rirten Krankenzimmern unter besonderer Pflege behandelt worden. Das Dienstpersonal der Kranken war nur für diese bestimmt, und durfte kein Local der Gesunden betreten, mit dem übrigen Hauspersonale nicht zusammen leben. Die Kran- kenwäsche ist gesondert, gereiniget und für Kranke erst nach sorgfältiger Reinigung und Lüftung gebraucht worden. Klystir- spritzen, Katheter u. s. w. sind nur für die Krankenzimmer und in diesen benützt, stets sorgfältig gereinigt und gesondert aufbewahrt worden. Auch die eine Kranke besuchenden Aerzte hatten sich bei dem Austritte aus dem Krankenzimmer stets mit Chlorwasser die Hände zu reinigen, sowie in Lebensord- nung, Reinlichkeit und Diät u. s. w. alle Pfleglinge des ganzen Hauses einer emsigen Aufsicht Tag und Nacht unterzogen, und in dieser stündig überwacht worden sind. Aerzte des In- und Auslandes, die während der Dauer der Epidemie die Anstalt besucht, und alle diese Einrichtungen, Ordnungen und Ueberwachungen erfahren, wollten es kaum

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/491>, abgerufen am 22.11.2024.