Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. IV. Mineralischer Innhalt rum Meynung nicht aus dem Wasser verfliegeoder wegdünste, sondern im Gegentheil im Wasser, ie länger ie fester werde; nehmlich daß 4) Dieser Spiritus sich nach u. nach mit der subtilen süssen Alcalischen Erde (welche in allen mineralischen Wassern gefunden wird) vereini- ge, und also ein Sal Neutrum wie ein Tartarus vitriolatus, Sal polychrestum, oder noch näher wie ein Sal mirabile Glauberi draus mache. 5) Daß durch diese Vereinigung des säuer- lichen Spiritus mit dem Alcali, derselbe das auf- gelößte und angenommene Eisen fallen, und al- so das Wasser alle vitriolische Qualitäten ver- liehren müsse. 6) Daß die subtile, süsse, Alcalische Erde in dem Wasser den säuerlichen Spiritum an Men- ge weit übertreffe, und also der Brunn in sei- ner Würckung mehr alcalisch als sauer sey. 7) Daß sich noch über diese angeführte Ma- terien eine reine durchsichtige crystallinische un- geschmackte Substanz, wie ein Lapis Selenites oder solvirter Berg-Crystall in dem Wasser finde. §. 7. Diese Sätze so viel deutlicher zu erwei- tion * Phaenomena bey Untersuchung des Wassers.
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt rum Meynung nicht aus dem Waſſer verfliegeoder wegduͤnſte, ſondern im Gegentheil im Waſſer, ie laͤnger ie feſter werde; nehmlich daß 4) Dieſer Spiritus ſich nach u. nach mit der ſubtilen ſuͤſſen Alcaliſchen Erde (welche in allen mineraliſchen Waſſern gefunden wird) vereini- ge, und alſo ein Sal Neutrum wie ein Tartarus vitriolatus, Sal polychreſtum, oder noch naͤher wie ein Sal mirabile Glauberi draus mache. 5) Daß durch dieſe Vereinigung des ſaͤuer- lichen Spiritus mit dem Alcali, derſelbe das auf- geloͤßte und angenommene Eiſen fallen, und al- ſo das Waſſer alle vitrioliſche Qualitaͤten ver- liehren muͤſſe. 6) Daß die ſubtile, ſuͤſſe, Alcaliſche Erde in dem Waſſer den ſaͤuerlichen Spiritum an Men- ge weit uͤbertreffe, und alſo der Brunn in ſei- ner Wuͤrckung mehr alcaliſch als ſauer ſey. 7) Daß ſich noch uͤber dieſe angefuͤhrte Ma- terien eine reine durchſichtige cryſtalliniſche un- geſchmackte Subſtanz, wie ein Lapis Selenites oder ſolvirter Berg-Cryſtall in dem Waſſer finde. §. 7. Dieſe Saͤtze ſo viel deutlicher zu erwei- tion * Phænomena bey Unterſuchung des Waſſers.
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
rum Meynung nicht aus dem Waſſer verfliege
oder wegduͤnſte, ſondern im Gegentheil im
Waſſer, ie laͤnger ie feſter werde; nehmlich
daß
4) Dieſer Spiritus ſich nach u. nach mit der
ſubtilen ſuͤſſen Alcaliſchen Erde (welche in allen
mineraliſchen Waſſern gefunden wird) vereini-
ge, und alſo ein Sal Neutrum wie ein Tartarus
vitriolatus, Sal polychreſtum, oder noch naͤher
wie ein Sal mirabile Glauberi draus mache.
5) Daß durch dieſe Vereinigung des ſaͤuer-
lichen Spiritus mit dem Alcali, derſelbe das auf-
geloͤßte und angenommene Eiſen fallen, und al-
ſo das Waſſer alle vitrioliſche Qualitaͤten ver-
liehren muͤſſe.
6) Daß die ſubtile, ſuͤſſe, Alcaliſche Erde in
dem Waſſer den ſaͤuerlichen Spiritum an Men-
ge weit uͤbertreffe, und alſo der Brunn in ſei-
ner Wuͤrckung mehr alcaliſch als ſauer ſey.
7) Daß ſich noch uͤber dieſe angefuͤhrte Ma-
terien eine reine durchſichtige cryſtalliniſche un-
geſchmackte Subſtanz, wie ein Lapis Selenites
oder ſolvirter Berg-Cryſtall in dem Waſſer
finde.
§. 7. Dieſe Saͤtze ſo viel deutlicher zu erwei-
ſen, wollen wir zuerſt die Veraͤnderungen und
Scheidungen der Materien, welche ſich in dem
Waſſer * ohne die Vermiſchung mit andern
Sachen in freyer Lufft und unter der Deſtilla-
tion
* Phænomena bey Unterſuchung des Waſſers.
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