Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

Lehrer, Herr Jesu Christe! deine Gebote halten, dei-
ne Erlößten lieben und dich vor allen Menschen zu
verherrlichen suchen. Deiner Leitung will ich folgen
o du Geist des Vaters und Sohnes; dir mit bösen
Lüsten nie mehr wiederstreben, die, von dir, mir ver-
liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau-
chen und in deiner Gemeinschaft bis an mein Ende
verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, dieses
theure Gelübde zu halten. Amen!



XL. Am Geburtstage.

Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh-
lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit
an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget hast. Wie
war die Gnade des Herrn so groß; wie waren die
Beweiße seiner Vaterliebe so viel. Aus Gnaden hast
du mir das Leben geschenkt; nach deiner väterlichen
Liebe hast du mir Gesundheit und Kräfte bisher er-
halten. Jede Speise, die ich in meinem Leben ge-
noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge-
schenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden
hast du mich schon durchleben lassen, gütigster Va-
ter! Wie manche Uebel und Krankheiten hast du von
mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine
Tröstungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen
durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei-
ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte
ich doch jeden Tag meines Lebens so angewendet, wie
es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir schuldig bin;
hätte ich doch diesen meinen Leib, den du gebildet,

den

Lehrer, Herr Jeſu Chriſte! deine Gebote halten, dei-
ne Erlößten lieben und dich vor allen Menſchen zu
verherrlichen ſuchen. Deiner Leitung will ich folgen
o du Geiſt des Vaters und Sohnes; dir mit böſen
Lüſten nie mehr wiederſtreben, die, von dir, mir ver-
liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau-
chen und in deiner Gemeinſchaft bis an mein Ende
verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, dieſes
theure Gelübde zu halten. Amen!



XL. Am Geburtstage.

Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh-
lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit
an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget haſt. Wie
war die Gnade des Herrn ſo groß; wie waren die
Beweiße ſeiner Vaterliebe ſo viel. Aus Gnaden haſt
du mir das Leben geſchenkt; nach deiner väterlichen
Liebe haſt du mir Geſundheit und Kräfte bisher er-
halten. Jede Speiſe, die ich in meinem Leben ge-
noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge-
ſchenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden
haſt du mich ſchon durchleben laſſen, gütigſter Va-
ter! Wie manche Uebel und Krankheiten haſt du von
mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine
Tröſtungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen
durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei-
ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte
ich doch jeden Tag meines Lebens ſo angewendet, wie
es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir ſchuldig bin;
hätte ich doch dieſen meinen Leib, den du gebildet,

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0084" n="80"/>
Lehrer, Herr Je&#x017F;u Chri&#x017F;te! deine Gebote halten, dei-<lb/>
ne Erlößten lieben und dich vor allen Men&#x017F;chen zu<lb/>
verherrlichen &#x017F;uchen. Deiner Leitung will ich folgen<lb/>
o du Gei&#x017F;t des Vaters und Sohnes; dir mit bö&#x017F;en<lb/>&#x017F;ten nie mehr wieder&#x017F;treben, die, von dir, mir ver-<lb/>
liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau-<lb/>
chen und in deiner Gemein&#x017F;chaft bis an mein Ende<lb/>
verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, die&#x017F;es<lb/>
theure Gelübde zu halten. Amen!</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XL.</hi> <hi rendition="#g">Am Geburtstage.</hi> </head><lb/>
            <p>Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh-<lb/>
lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit<lb/>
an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget ha&#x017F;t. Wie<lb/>
war die Gnade des Herrn &#x017F;o groß; wie waren die<lb/>
Beweiße &#x017F;einer Vaterliebe &#x017F;o viel. Aus Gnaden ha&#x017F;t<lb/>
du mir das Leben ge&#x017F;chenkt; nach deiner väterlichen<lb/>
Liebe ha&#x017F;t du mir Ge&#x017F;undheit und Kräfte bisher er-<lb/>
halten. Jede Spei&#x017F;e, die ich in meinem Leben ge-<lb/>
noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge-<lb/>
&#x017F;chenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden<lb/>
ha&#x017F;t du mich &#x017F;chon durchleben la&#x017F;&#x017F;en, gütig&#x017F;ter Va-<lb/>
ter! Wie manche Uebel und Krankheiten ha&#x017F;t du von<lb/>
mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine<lb/>
Trö&#x017F;tungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen<lb/>
durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei-<lb/>
ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte<lb/>
ich doch jeden Tag meines Lebens &#x017F;o angewendet, wie<lb/>
es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir &#x017F;chuldig bin;<lb/>
hätte ich doch die&#x017F;en meinen Leib, den du gebildet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0084] Lehrer, Herr Jeſu Chriſte! deine Gebote halten, dei- ne Erlößten lieben und dich vor allen Menſchen zu verherrlichen ſuchen. Deiner Leitung will ich folgen o du Geiſt des Vaters und Sohnes; dir mit böſen Lüſten nie mehr wiederſtreben, die, von dir, mir ver- liehenen Kräfte zum Eifer in allem Guten gebrau- chen und in deiner Gemeinſchaft bis an mein Ende verharren. Amen! Stehe mir bey, o Gott, dieſes theure Gelübde zu halten. Amen! XL. Am Geburtstage. Ich danke dir, Gott! und verkündige mit fröh- lichem Herzen deine große Güte, die du von Kindheit an bis auf den heutigen Tag mir erzeiget haſt. Wie war die Gnade des Herrn ſo groß; wie waren die Beweiße ſeiner Vaterliebe ſo viel. Aus Gnaden haſt du mir das Leben geſchenkt; nach deiner väterlichen Liebe haſt du mir Geſundheit und Kräfte bisher er- halten. Jede Speiſe, die ich in meinem Leben ge- noß, jeder Trank, der mich erquickte, war ein Ge- ſchenk deiner Hand. Wie viele fröhliche Stunden haſt du mich ſchon durchleben laſſen, gütigſter Va- ter! Wie manche Uebel und Krankheiten haſt du von mir abgewendet; in wie vielen Leiden durch deine Tröſtungen mich beruhiget und in wie manchen Sorgen durch deine Hülfe mich erfreut. Alle Tage war dei- ne Güte neu und deine Treue gegen mich groß. O hätte ich doch jeden Tag meines Lebens ſo angewendet, wie es die Dankbarkeit erforderte, die ich dir ſchuldig bin; hätte ich doch dieſen meinen Leib, den du gebildet, den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/84
Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/84>, abgerufen am 23.07.2024.