Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789."Gott stärke mich durch deine Kraft, leit mich durch deine Gnade, daß ich vor dir gewissenhaft geh auf dem Tugend-Pfade. Wank ich; so nimm dich meiner an; dein Geist führ mich auf rechter Bahn zu deines Himmels Freuden." VII. Bereitwilligkeit bey dem Abendmahl ein öf- fentliches Bekenntniß Jesu abzulegen. Wer mich bekennet vor den Menschen, Das ist deine Forderung, mein göttlicher Erlö- mir
”Gott ſtärke mich durch deine Kraft, leit mich durch deine Gnade, daß ich vor dir gewiſſenhaft geh auf dem Tugend-Pfade. Wank ich; ſo nimm dich meiner an; dein Geiſt führ mich auf rechter Bahn zu deines Himmels Freuden.” VII. Bereitwilligkeit bey dem Abendmahl ein öf- fentliches Bekenntniß Jeſu abzulegen. Wer mich bekennet vor den Menſchen, Das iſt deine Forderung, mein göttlicher Erlö- mir
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”Gott ſtärke mich durch deine Kraft, leit mich durch
deine Gnade, daß ich vor dir gewiſſenhaft geh
auf dem Tugend-Pfade. Wank ich; ſo nimm
dich meiner an; dein Geiſt führ mich auf rechter
Bahn zu deines Himmels Freuden.”
VII. Bereitwilligkeit bey dem Abendmahl ein öf-
fentliches Bekenntniß Jeſu abzulegen.
Wer mich bekennet vor den Menſchen,
den will ich auch wieder bekennen vor
meinem himmliſchen Vater!
Das iſt deine Forderung, mein göttlicher Erlö-
ſer, an alle die, welche durch dich ihre Seligkeit hof-
fen. Mit Freuden will ich es vor allen Mitgliedern
unſerer chriſtlichen Gemeinde, ja wenn es möglich
wäre, vor allen Menſchen bekennen, daß ich dein Nach-
folger, dein Verehrer (deine Nachfolgerin, deine
Verehrerin) ſey und immerhin bleiben wolle. Du
haſt dich aus Liebe zu mir ſo tief herabgelaſſen; haſt
dich um die Strafen meiner Sünden wegzunehmen, frey-
willig erniedrigt bis zum Tode am Kreuz. Wie ſollt
ich nicht mit dankbarem Herzen für deine Liebe dich
ehren? Mit gerührter Seele will ich es recht oft ver-
kündigen, was du groſſes in deinem Leben und Tode
für mich gethan und gelitten haſt. Du biſt mein wei-
ſeſter Lehrer und ich halte es für Ehre, dein Schü-
ler zu ſeyn; du biſt das erhabenſte Beyſpiel der voll-
kommenſten Tugend und ich will es bekennen, daß
es mein Ruhm ſey, dir nachzufolgen; du biſt der
Erretter meines unſterblichen Geiſtes, du biſt es, der
mir
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