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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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gelobe ich heute mit aufrichtigem Herzen unverbrüch-
liche Treue, und will diesen guten Entschluß morgen
durch die Betrachtung deines heilsamen Wortes in
mir zu bevestigen suchen. Schaffe du in mir selbst,
o Gott! immerhin gute Gesinnungen, gieb mir einen
dir ganz gefälligen Sinn; erhalte mich in deiner Liebe
und vermehre in mir den Trieb und Eifer zur Ausübung
aller Tugenden, damit ich nicht erschrecken dürfe, wenn
mein Ende kommt; damit ich, im Glauben an Jesum
deiner Gnade gewiß, und stets bereit sey, vor deinem
Gericht zu erscheinen. Ach, wie will ich mich freuen
aus dem Munde meines Erlösers die holdseligen
Worte zu vernehmen: Komm du getreuer Knecht,
(du getreue Magd) du bist mir über wenig getreu ge-
wesen, ich will dich über viel setzen, gehe ein zu
deines Herrn Freude. Amen!

Gedenkspruch: Mensch, bedenke das En-
de; so wirst du nimmer mehr Uebels thun.

Sir. 7, 40

Es ist dem Menschen gesetzt einmal
zu sterben, hernach das Gericht.
Ebr. 9. 27
Gott! lehre uns bedenken, daß wir ster-
ben müssen, auf daß wir klug werden.

Ps. 90, 12.


I. Anhang
zu den Morgen- und Abendgebeten, für die, wel-
che sich auf Reisen befinden.

Reisende können zwar die meisten der vorste-
henden Morgen- und Abendgebete lesen und auf sich
anwenden. Aber, weil sie doch in besondern Umstän-

den

gelobe ich heute mit aufrichtigem Herzen unverbrüch-
liche Treue, und will dieſen guten Entſchluß morgen
durch die Betrachtung deines heilſamen Wortes in
mir zu beveſtigen ſuchen. Schaffe du in mir ſelbſt,
o Gott! immerhin gute Geſinnungen, gieb mir einen
dir ganz gefälligen Sinn; erhalte mich in deiner Liebe
und vermehre in mir den Trieb und Eifer zur Ausübung
aller Tugenden, damit ich nicht erſchrecken dürfe, wenn
mein Ende kommt; damit ich, im Glauben an Jeſum
deiner Gnade gewiß, und ſtets bereit ſey, vor deinem
Gericht zu erſcheinen. Ach, wie will ich mich freuen
aus dem Munde meines Erlöſers die holdſeligen
Worte zu vernehmen: Komm du getreuer Knecht,
(du getreue Magd) du biſt mir über wenig getreu ge-
weſen, ich will dich über viel ſetzen, gehe ein zu
deines Herrn Freude. Amen!

Gedenkſpruch: Menſch, bedenke das En-
de; ſo wirſt du nimmer mehr Uebels thun.

Sir. 7, 40

Es iſt dem Menſchen geſetzt einmal
zu ſterben, hernach das Gericht.
Ebr. 9. 27
Gott! lehre uns bedenken, daß wir ſter-
ben müſſen, auf daß wir klug werden.

Pſ. 90, 12.


I. Anhang
zu den Morgen- und Abendgebeten, für die, wel-
che ſich auf Reiſen befinden.

Reiſende können zwar die meiſten der vorſte-
henden Morgen- und Abendgebete leſen und auf ſich
anwenden. Aber, weil ſie doch in beſondern Umſtän-

den
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[100/0104] gelobe ich heute mit aufrichtigem Herzen unverbrüch- liche Treue, und will dieſen guten Entſchluß morgen durch die Betrachtung deines heilſamen Wortes in mir zu beveſtigen ſuchen. Schaffe du in mir ſelbſt, o Gott! immerhin gute Geſinnungen, gieb mir einen dir ganz gefälligen Sinn; erhalte mich in deiner Liebe und vermehre in mir den Trieb und Eifer zur Ausübung aller Tugenden, damit ich nicht erſchrecken dürfe, wenn mein Ende kommt; damit ich, im Glauben an Jeſum deiner Gnade gewiß, und ſtets bereit ſey, vor deinem Gericht zu erſcheinen. Ach, wie will ich mich freuen aus dem Munde meines Erlöſers die holdſeligen Worte zu vernehmen: Komm du getreuer Knecht, (du getreue Magd) du biſt mir über wenig getreu ge- weſen, ich will dich über viel ſetzen, gehe ein zu deines Herrn Freude. Amen! Gedenkſpruch: Menſch, bedenke das En- de; ſo wirſt du nimmer mehr Uebels thun. Sir. 7, 40 Es iſt dem Menſchen geſetzt einmal zu ſterben, hernach das Gericht. Ebr. 9. 27 Gott! lehre uns bedenken, daß wir ſter- ben müſſen, auf daß wir klug werden. Pſ. 90, 12. I. Anhang zu den Morgen- und Abendgebeten, für die, wel- che ſich auf Reiſen befinden. Reiſende können zwar die meiſten der vorſte- henden Morgen- und Abendgebete leſen und auf ſich anwenden. Aber, weil ſie doch in beſondern Umſtän- den

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/104>, abgerufen am 27.11.2024.