pse_XI.001 anders. Ich habe andere Bemühungen dankbar benutzt, besonders pse_XI.002 die angloamerikanischen, die mir an meiner gegenwärtigen Wirkungsstätte pse_XI.003 gut zugänglich waren. Ich habe von ihnen gelernt, pse_XI.004 durch andere Blickeinstellungen der Gefahr vorgefaßter, einseitiger pse_XI.005 und dann oft verkrampfter Stellungnahmen auszuweichen.
pse_XI.006 Dem Buch fehlen Anmerkungen und wissenschaftliche Nachweise. pse_XI.007 Die Belege aus Dichtungen sind so gegeben, daß sie in jeder pse_XI.008 Ausgabe gefunden werden können, aber sie beruhen natürlich auf pse_XI.009 einwandfreien Texten. Der Fachmann wird bald erkennen, daß ich pse_XI.010 nicht frischfröhlich ein System auf eigene Faust errichtete, sondern pse_XI.011 auf den wissenschaftlichen Anschauungen unserer Zeit aufbaue. pse_XI.012 Wie wir heute -- und aus der Haut unseres Jahrhunderts kann auch pse_XI.013 der Forscher nicht heraus -- Dichtung sehen und werten, darum ging pse_XI.014 es mir. Ohne die vielen Arbeiten zur Poetik wäre diese Überschau pse_XI.015 unmöglich gewesen. Ich habe dankbar benutzt, was mir erreichbar pse_XI.016 war, auch solche Arbeiten, denen ich auf dem hier gewählten pse_XI.017 Standpunkt nicht voll zustimmen konnte, denn auch innerhalb pse_XI.018 einer Sprachgemeinschaft gibt es verschiedene Sichten. Aber mit pse_XI.019 Kenntnis wissenschaftlicher Arbeiten allein ist es in unserem Bereich pse_XI.020 nicht getan: der Erforscher der Dichtung muß sich von ihr ergreifen pse_XI.021 lassen, wenn er Brauchbares über sie sagen will. Das Schriftenverzeichnis pse_XI.022 versucht im möglichen Rahmen Entscheidendes zu geben, pse_XI.023 also nicht bloß Bücher, sondern auch Aufsätze. Der letzte Teil pse_XI.024 über die geschichtliche Wirklichkeit der Dichtung ist zwar sehr pse_XI.025 wichtig, aber zunächst mehr Versuch und Andeutung als Ausführung. pse_XI.026 Denn da fehlen Vorarbeiten noch weithin.
pse_XI.027 Am Schluß muß ich dem Verlag meinen besonderen Dank aussprechen: pse_XI.028 Für die Hilfe bei der Bereitstellung der Unterlagen, denn pse_XI.029 ohne sie wäre hier eine solche Arbeit kaum möglich gewesen; weiter pse_XI.030 für das Mitlesen der Korrekturen und die endgültige Ausarbeitung pse_XI.031 des Registers, beides wieder geographisch bedingt; endlich für pse_XI.032 alle Förderung, die nicht in bestimmten Angaben ausdrückbar ist.
pse_XI.033
Johannesburg in Südafrika, Oktober 1959
pse_XI.034
Herbert Seidler
pse_XI.001 anders. Ich habe andere Bemühungen dankbar benutzt, besonders pse_XI.002 die angloamerikanischen, die mir an meiner gegenwärtigen Wirkungsstätte pse_XI.003 gut zugänglich waren. Ich habe von ihnen gelernt, pse_XI.004 durch andere Blickeinstellungen der Gefahr vorgefaßter, einseitiger pse_XI.005 und dann oft verkrampfter Stellungnahmen auszuweichen.
pse_XI.006 Dem Buch fehlen Anmerkungen und wissenschaftliche Nachweise. pse_XI.007 Die Belege aus Dichtungen sind so gegeben, daß sie in jeder pse_XI.008 Ausgabe gefunden werden können, aber sie beruhen natürlich auf pse_XI.009 einwandfreien Texten. Der Fachmann wird bald erkennen, daß ich pse_XI.010 nicht frischfröhlich ein System auf eigene Faust errichtete, sondern pse_XI.011 auf den wissenschaftlichen Anschauungen unserer Zeit aufbaue. pse_XI.012 Wie wir heute — und aus der Haut unseres Jahrhunderts kann auch pse_XI.013 der Forscher nicht heraus — Dichtung sehen und werten, darum ging pse_XI.014 es mir. Ohne die vielen Arbeiten zur Poetik wäre diese Überschau pse_XI.015 unmöglich gewesen. Ich habe dankbar benutzt, was mir erreichbar pse_XI.016 war, auch solche Arbeiten, denen ich auf dem hier gewählten pse_XI.017 Standpunkt nicht voll zustimmen konnte, denn auch innerhalb pse_XI.018 einer Sprachgemeinschaft gibt es verschiedene Sichten. Aber mit pse_XI.019 Kenntnis wissenschaftlicher Arbeiten allein ist es in unserem Bereich pse_XI.020 nicht getan: der Erforscher der Dichtung muß sich von ihr ergreifen pse_XI.021 lassen, wenn er Brauchbares über sie sagen will. Das Schriftenverzeichnis pse_XI.022 versucht im möglichen Rahmen Entscheidendes zu geben, pse_XI.023 also nicht bloß Bücher, sondern auch Aufsätze. Der letzte Teil pse_XI.024 über die geschichtliche Wirklichkeit der Dichtung ist zwar sehr pse_XI.025 wichtig, aber zunächst mehr Versuch und Andeutung als Ausführung. pse_XI.026 Denn da fehlen Vorarbeiten noch weithin.
pse_XI.027 Am Schluß muß ich dem Verlag meinen besonderen Dank aussprechen: pse_XI.028 Für die Hilfe bei der Bereitstellung der Unterlagen, denn pse_XI.029 ohne sie wäre hier eine solche Arbeit kaum möglich gewesen; weiter pse_XI.030 für das Mitlesen der Korrekturen und die endgültige Ausarbeitung pse_XI.031 des Registers, beides wieder geographisch bedingt; endlich für pse_XI.032 alle Förderung, die nicht in bestimmten Angaben ausdrückbar ist.
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Johannesburg in Südafrika, Oktober 1959
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anders. Ich habe andere Bemühungen dankbar benutzt, besonders pse_XI.002
die angloamerikanischen, die mir an meiner gegenwärtigen Wirkungsstätte pse_XI.003
gut zugänglich waren. Ich habe von ihnen gelernt, pse_XI.004
durch andere Blickeinstellungen der Gefahr vorgefaßter, einseitiger pse_XI.005
und dann oft verkrampfter Stellungnahmen auszuweichen.
pse_XI.006
Dem Buch fehlen Anmerkungen und wissenschaftliche Nachweise. pse_XI.007
Die Belege aus Dichtungen sind so gegeben, daß sie in jeder pse_XI.008
Ausgabe gefunden werden können, aber sie beruhen natürlich auf pse_XI.009
einwandfreien Texten. Der Fachmann wird bald erkennen, daß ich pse_XI.010
nicht frischfröhlich ein System auf eigene Faust errichtete, sondern pse_XI.011
auf den wissenschaftlichen Anschauungen unserer Zeit aufbaue. pse_XI.012
Wie wir heute — und aus der Haut unseres Jahrhunderts kann auch pse_XI.013
der Forscher nicht heraus — Dichtung sehen und werten, darum ging pse_XI.014
es mir. Ohne die vielen Arbeiten zur Poetik wäre diese Überschau pse_XI.015
unmöglich gewesen. Ich habe dankbar benutzt, was mir erreichbar pse_XI.016
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Standpunkt nicht voll zustimmen konnte, denn auch innerhalb pse_XI.018
einer Sprachgemeinschaft gibt es verschiedene Sichten. Aber mit pse_XI.019
Kenntnis wissenschaftlicher Arbeiten allein ist es in unserem Bereich pse_XI.020
nicht getan: der Erforscher der Dichtung muß sich von ihr ergreifen pse_XI.021
lassen, wenn er Brauchbares über sie sagen will. Das Schriftenverzeichnis pse_XI.022
versucht im möglichen Rahmen Entscheidendes zu geben, pse_XI.023
also nicht bloß Bücher, sondern auch Aufsätze. Der letzte Teil pse_XI.024
über die geschichtliche Wirklichkeit der Dichtung ist zwar sehr pse_XI.025
wichtig, aber zunächst mehr Versuch und Andeutung als Ausführung. pse_XI.026
Denn da fehlen Vorarbeiten noch weithin.
pse_XI.027
Am Schluß muß ich dem Verlag meinen besonderen Dank aussprechen: pse_XI.028
Für die Hilfe bei der Bereitstellung der Unterlagen, denn pse_XI.029
ohne sie wäre hier eine solche Arbeit kaum möglich gewesen; weiter pse_XI.030
für das Mitlesen der Korrekturen und die endgültige Ausarbeitung pse_XI.031
des Registers, beides wieder geographisch bedingt; endlich für pse_XI.032
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Johannesburg in Südafrika, Oktober 1959
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Herbert Seidler
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Seidler, Herbert: Die Dichtung: Wesen, Form, Dasein. Stuttgart, 1959, S. RXI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seidler_poetik_1959/15>, abgerufen am 27.11.2024.
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