Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.ment des Leibs und Bluts des HErrn versehen hat; Bald ment des Leibs und Bluts des HErrn verſehen hat; Bald <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0229"/> ment des Leibs und Bluts des HErrn verſehen hat; Bald<lb/> nach her hat ſich je mehr und mehr ereuget/ was bey ihr ver-<lb/> handen were/ maſſen der Satan ſich von Tag zu Tag ſchreck-<lb/> licher zu erzeigen angefangen/ und ſich mit hoͤniſchen gotts-<lb/> laͤſterlichen Reden hoͤren laſſen: Man hat ihm aber auß Got-<lb/> tes heiligen Wort freudig widerſprochen/ und ihm mit dem<lb/> allgemeinen Gebet ſich widerſaͤtzet: Alß ſie auch zum andern<lb/> mahl das Hochwuͤrdige Abendmahl begehret/ und ſich gar<lb/> Chriſtlich dazu bereitet/ man ihr auch ſolches in Beyſeyn<lb/> des Herrn <hi rendition="#aq">Superintendenten</hi> und gantzẽ <hi rendition="#aq">Miniſterii</hi> reichen<lb/> wollen/ hat ſich zwar Satan greulich dawider geſperret und<lb/> das Chriſtliche Werck hindern wollen/ doch hat er nichts ver-<lb/> mocht/ ſondern hat es muͤſſen geſchehen laſſen/ darauff bald<lb/> Gott ihr die Gnade erwieſen/ daß/ da ſie zuvor ſtets hat muͤſ-<lb/> ſen faſt ein halb Jahr zu bette liegen/ ſie den nehſten Sonntag<lb/> (eben zu der Zeit/ alß das gemeine Gebet in der Kirchen fuͤr<lb/> ſie geſchehen) ſie ſolche Kraͤffte bekommen/ daß ſie auffgeſtan-<lb/> den/ und ihren Vater und Mutter/ als ſie auß der Kirchen<lb/> kommen/ froͤlich empfangen/ ſich mit ihnen zu Tiſch geſaͤtzet/ ge-<lb/> geſſen und getruncken. Hiernehſt hat ſie die Predigten fleiſſigſt<lb/> beſuchet/ doch hat der Satan nicht nachgelaſſen ſie oͤffters greu-<lb/> lich zu plagen/ dem man aber oͤffentlich mit beten/ und ſingen wi-<lb/> derſtanden. Wobey denn merckwuͤrdig iſt/ daß der Author ſich<lb/> dieſer Worte gebraucht: Wenn ich mit der gantzen Gemeine<lb/> GOtt im Him̃el angeruffen — gebiete ich darauf dem Teu-<lb/> fel/ in Krafft meines/ von GOtt mir befohlenen Ambts/ daher<lb/> ich auch dem Teufel zu gebieten habe/ daß er dis mein Pfarrkind/<lb/> das mir mein HErr Chriſtus — befohlen — ſolle unge-<lb/> plagt laſſen/ und folgends unter denen gebeten/ welche man bey<lb/> der Beſeſſenen gebrauchet/ und von Herr <hi rendition="#aq">D. Joachimo Mörli-<lb/> no,</hi> und <hi rendition="#aq">D. Martino Chemnitio,</hi> alß 2. beſeſſene Maͤgde in der<lb/> Bꝛaunsweigiſchẽ gemein geweßt/ geſtellet woꝛdẽ/ auch dieſe ſetzet.</p> </div> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0229]
ment des Leibs und Bluts des HErrn verſehen hat; Bald
nach her hat ſich je mehr und mehr ereuget/ was bey ihr ver-
handen were/ maſſen der Satan ſich von Tag zu Tag ſchreck-
licher zu erzeigen angefangen/ und ſich mit hoͤniſchen gotts-
laͤſterlichen Reden hoͤren laſſen: Man hat ihm aber auß Got-
tes heiligen Wort freudig widerſprochen/ und ihm mit dem
allgemeinen Gebet ſich widerſaͤtzet: Alß ſie auch zum andern
mahl das Hochwuͤrdige Abendmahl begehret/ und ſich gar
Chriſtlich dazu bereitet/ man ihr auch ſolches in Beyſeyn
des Herrn Superintendenten und gantzẽ Miniſterii reichen
wollen/ hat ſich zwar Satan greulich dawider geſperret und
das Chriſtliche Werck hindern wollen/ doch hat er nichts ver-
mocht/ ſondern hat es muͤſſen geſchehen laſſen/ darauff bald
Gott ihr die Gnade erwieſen/ daß/ da ſie zuvor ſtets hat muͤſ-
ſen faſt ein halb Jahr zu bette liegen/ ſie den nehſten Sonntag
(eben zu der Zeit/ alß das gemeine Gebet in der Kirchen fuͤr
ſie geſchehen) ſie ſolche Kraͤffte bekommen/ daß ſie auffgeſtan-
den/ und ihren Vater und Mutter/ als ſie auß der Kirchen
kommen/ froͤlich empfangen/ ſich mit ihnen zu Tiſch geſaͤtzet/ ge-
geſſen und getruncken. Hiernehſt hat ſie die Predigten fleiſſigſt
beſuchet/ doch hat der Satan nicht nachgelaſſen ſie oͤffters greu-
lich zu plagen/ dem man aber oͤffentlich mit beten/ und ſingen wi-
derſtanden. Wobey denn merckwuͤrdig iſt/ daß der Author ſich
dieſer Worte gebraucht: Wenn ich mit der gantzen Gemeine
GOtt im Him̃el angeruffen — gebiete ich darauf dem Teu-
fel/ in Krafft meines/ von GOtt mir befohlenen Ambts/ daher
ich auch dem Teufel zu gebieten habe/ daß er dis mein Pfarrkind/
das mir mein HErr Chriſtus — befohlen — ſolle unge-
plagt laſſen/ und folgends unter denen gebeten/ welche man bey
der Beſeſſenen gebrauchet/ und von Herr D. Joachimo Mörli-
no, und D. Martino Chemnitio, alß 2. beſeſſene Maͤgde in der
Bꝛaunsweigiſchẽ gemein geweßt/ geſtellet woꝛdẽ/ auch dieſe ſetzet.
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