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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Die Handfeuerwaffen.
Abhaltung seitlicher Einflüsse. Die zu messende Gewichtseinheit des zu erprobenden
Präparates wird in den beiderseits offenen Gewehrlauf I geladen und wird die
Ladung oberhalb (gegen den Receptor) durch ein genau calibrirtes Rundgeschoß,
nach unten durch einen genau passenden Meißel m, dessen Schneide auf der Zink-
platte druht, abgeschlossen. Wird nun das Präparat entzündet, so fliegt das
Rundgeschoß in den hohlen Receptor, wodurch dieser und der Hebel gehoben be-
ziehungsweiße gedreht wird. Die Größe der Drehung wird durch das Einschnappen
des Zeigers am Gradbogen markirt, wodurch die impulsive Wirkung gemessen
wird. Andererseits wird der Meißel gegen die Zinkplatte gedrückt, wodurch auf der-
selben eine Marke entsteht, welche das Maß für die brisante Wirkung des Prä-
parates abgibt.

[Abbildung] Fig. 676.

Geschwindigkeitsmesser.

Zum Messen der Gasspannungen benützt man mancherlei Meißel- oder
Stauchapparate. Der in Fig. 674 abgebildete Meißelapparat von Uchatius
wird vornehmlich zur Messung der Gasspannungen in Geschützen verwendet. Das
Rohr ist an der Stelle, wo der Gasdruck gemessen werden soll, radial angebohrt;
in der der Rohrseele zunächst liegenden cylindrischen Ausrohrung ist der genau
passende Stempel s eingelassen, der seinerseits am Kopftheil dem Meißel m trägt.
Die Schneide desselben ruht auf einer Zinkplatte p, die durch die Schrauben-
körper V und W fixirt wird. Wird das Geschütz abgefeuert, so treibt der an der
angebohrten Stelle auftretende Gasdruck den Stempel mit dem Meißel gegen die
Zinkplatte, auf welcher eine Kerbe entsteht. Da die Meißelschneide halbkreisförmig
ist, läßt sich schon nach der Länge der Kerbe ein Schluß auf die Gasspannung
ziehen und werden die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet.

Der Stauchapparat von Crusher (Fig. 675.) wird auf einem eigens zu diesem
Zwecke construirten Gasspannungsgewehr (mit verstärktem Boden) aufmontirt und

Die Handfeuerwaffen.
Abhaltung ſeitlicher Einflüſſe. Die zu meſſende Gewichtseinheit des zu erprobenden
Präparates wird in den beiderſeits offenen Gewehrlauf I geladen und wird die
Ladung oberhalb (gegen den Receptor) durch ein genau calibrirtes Rundgeſchoß,
nach unten durch einen genau paſſenden Meißel m, deſſen Schneide auf der Zink-
platte druht, abgeſchloſſen. Wird nun das Präparat entzündet, ſo fliegt das
Rundgeſchoß in den hohlen Receptor, wodurch dieſer und der Hebel gehoben be-
ziehungsweiße gedreht wird. Die Größe der Drehung wird durch das Einſchnappen
des Zeigers am Gradbogen markirt, wodurch die impulſive Wirkung gemeſſen
wird. Andererſeits wird der Meißel gegen die Zinkplatte gedrückt, wodurch auf der-
ſelben eine Marke entſteht, welche das Maß für die briſante Wirkung des Prä-
parates abgibt.

[Abbildung] Fig. 676.

Geſchwindigkeitsmeſſer.

Zum Meſſen der Gasſpannungen benützt man mancherlei Meißel- oder
Stauchapparate. Der in Fig. 674 abgebildete Meißelapparat von Uchatius
wird vornehmlich zur Meſſung der Gasſpannungen in Geſchützen verwendet. Das
Rohr iſt an der Stelle, wo der Gasdruck gemeſſen werden ſoll, radial angebohrt;
in der der Rohrſeele zunächſt liegenden cylindriſchen Ausrohrung iſt der genau
paſſende Stempel s eingelaſſen, der ſeinerſeits am Kopftheil dem Meißel m trägt.
Die Schneide desſelben ruht auf einer Zinkplatte p, die durch die Schrauben-
körper V und W fixirt wird. Wird das Geſchütz abgefeuert, ſo treibt der an der
angebohrten Stelle auftretende Gasdruck den Stempel mit dem Meißel gegen die
Zinkplatte, auf welcher eine Kerbe entſteht. Da die Meißelſchneide halbkreisförmig
iſt, läßt ſich ſchon nach der Länge der Kerbe ein Schluß auf die Gasſpannung
ziehen und werden die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet.

Der Stauchapparat von Cruſher (Fig. 675.) wird auf einem eigens zu dieſem
Zwecke conſtruirten Gasſpannungsgewehr (mit verſtärktem Boden) aufmontirt und

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[813/0895] Die Handfeuerwaffen. Abhaltung ſeitlicher Einflüſſe. Die zu meſſende Gewichtseinheit des zu erprobenden Präparates wird in den beiderſeits offenen Gewehrlauf I geladen und wird die Ladung oberhalb (gegen den Receptor) durch ein genau calibrirtes Rundgeſchoß, nach unten durch einen genau paſſenden Meißel m, deſſen Schneide auf der Zink- platte druht, abgeſchloſſen. Wird nun das Präparat entzündet, ſo fliegt das Rundgeſchoß in den hohlen Receptor, wodurch dieſer und der Hebel gehoben be- ziehungsweiße gedreht wird. Die Größe der Drehung wird durch das Einſchnappen des Zeigers am Gradbogen markirt, wodurch die impulſive Wirkung gemeſſen wird. Andererſeits wird der Meißel gegen die Zinkplatte gedrückt, wodurch auf der- ſelben eine Marke entſteht, welche das Maß für die briſante Wirkung des Prä- parates abgibt. [Abbildung Fig. 676. Geſchwindigkeitsmeſſer.] Zum Meſſen der Gasſpannungen benützt man mancherlei Meißel- oder Stauchapparate. Der in Fig. 674 abgebildete Meißelapparat von Uchatius wird vornehmlich zur Meſſung der Gasſpannungen in Geſchützen verwendet. Das Rohr iſt an der Stelle, wo der Gasdruck gemeſſen werden ſoll, radial angebohrt; in der der Rohrſeele zunächſt liegenden cylindriſchen Ausrohrung iſt der genau paſſende Stempel s eingelaſſen, der ſeinerſeits am Kopftheil dem Meißel m trägt. Die Schneide desſelben ruht auf einer Zinkplatte p, die durch die Schrauben- körper V und W fixirt wird. Wird das Geſchütz abgefeuert, ſo treibt der an der angebohrten Stelle auftretende Gasdruck den Stempel mit dem Meißel gegen die Zinkplatte, auf welcher eine Kerbe entſteht. Da die Meißelſchneide halbkreisförmig iſt, läßt ſich ſchon nach der Länge der Kerbe ein Schluß auf die Gasſpannung ziehen und werden die betreffenden Größen in Tabellen verzeichnet. Der Stauchapparat von Cruſher (Fig. 675.) wird auf einem eigens zu dieſem Zwecke conſtruirten Gasſpannungsgewehr (mit verſtärktem Boden) aufmontirt und

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/895>, abgerufen am 23.11.2024.