Torpedoboote 81, hievon 8 im Bau. Außerdem noch 9 alte, im Ernstfalle unbrauchbare Torpedoboote.
Anfang März 1858 erhielt die Marine-Werft zu Toulon den Befehl, ein Panzerschiff nach Dupuy de Lome's Plänen auf Stapel zu legen. Mit diesem Tage verfielen die ungepanzerten Holzschiffe dem Lose der Verbannung aus den Reihen der Schlachtflotte, um jenen neuen Classen von Seeschiffen zu weichen, von welchen man, bei gleicher Geschwindigkeit und mindestens gleichen nautischen Eigen- schaften, Schutz gegen feindliche Geschosse erwartete. Frankreich hatte sich die Ehre erworben, allein die mühevollen Studien und die ebenso kostspieligen als schwierigen
[Abbildung]
Fig. 441.
Fixer Thurm des Casemattenschiffes "Ocean". A Oberdeck. B Thurm: aa Auflanger aus Holz, bb innere Reifen, d Panzer, C Schlittenpivot, gleichzeitig zum Munitionstransporte dienend. D Beweglicher Ring, um das Centralpivot drehend. EE Rollen des Schlittens, auf dem Reife F laufend. GG Rapert sammt Schlitten. I Plattform zur Bedienung des Geschützes; f Ringe hierzu. K Getriebe-Sector mit inneren Zähnen, welche in L eingreifen. M Achse, welche das Getriebe L mit der konischen Uebersetzung N und der Kurbel O verbindet und zur Drehung des Geschützes dient.
Versuche zum Abschlusse gebracht zu haben, welche die Construction des ersten Panzerschiffes erforderte. Zwei Jahre, bevor die übrigen Seemächte ähnliche See- schiffe aufweisen konnten, erhob sich schon die "Gloire" auf ihrer Helling. Am 24. November 1859 lief die "Gloire" als erstes Panzerschiff vom Stapel. Ihre Kosten betrugen 4,690.000 Francs.
Sobald die Erbauung der "Gloire" beschlossen war, wurde auf den Werften von Toulon in Cherbourg zu zwei anderen ganz gleichen Panzerschiffen -- "In- vincible" und "Normandie" -- der Kiel gelegt; diese drei Schiffe, in Verbindung mit "Magenta" und "Solferino", deren Bau später begonnen wurde, und der "Couronne", bilden die erste Gruppe der französischen Panzerschiffe ersten Ranges. Der Panzer von 12 Centimeter Dicke war darauf berechnet, den gezogenen 16 Centi-
Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 37
Die Entwickelung der Kriegsmarinen.
Torpedo-Diviſionsboote 10.
Torpedoboote 81, hievon 8 im Bau. Außerdem noch 9 alte, im Ernſtfalle unbrauchbare Torpedoboote.
Anfang März 1858 erhielt die Marine-Werft zu Toulon den Befehl, ein Panzerſchiff nach Dupuy de Lôme's Plänen auf Stapel zu legen. Mit dieſem Tage verfielen die ungepanzerten Holzſchiffe dem Loſe der Verbannung aus den Reihen der Schlachtflotte, um jenen neuen Claſſen von Seeſchiffen zu weichen, von welchen man, bei gleicher Geſchwindigkeit und mindeſtens gleichen nautiſchen Eigen- ſchaften, Schutz gegen feindliche Geſchoſſe erwartete. Frankreich hatte ſich die Ehre erworben, allein die mühevollen Studien und die ebenſo koſtſpieligen als ſchwierigen
[Abbildung]
Fig. 441.
Fixer Thurm des Caſemattenſchiffes »Océan«. A Oberdeck. B Thurm: aa Auflanger aus Holz, bb innere Reifen, d Panzer, C Schlittenpivot, gleichzeitig zum Munitionstransporte dienend. D Beweglicher Ring, um das Centralpivot drehend. EE Rollen des Schlittens, auf dem Reife F laufend. GG Rapert ſammt Schlitten. I Plattform zur Bedienung des Geſchützes; f Ringe hierzu. K Getriebe-Sector mit inneren Zähnen, welche in L eingreifen. M Achſe, welche das Getriebe L mit der koniſchen Ueberſetzung N und der Kurbel O verbindet und zur Drehung des Geſchützes dient.
Verſuche zum Abſchluſſe gebracht zu haben, welche die Conſtruction des erſten Panzerſchiffes erforderte. Zwei Jahre, bevor die übrigen Seemächte ähnliche See- ſchiffe aufweiſen konnten, erhob ſich ſchon die »Gloire« auf ihrer Helling. Am 24. November 1859 lief die »Gloire« als erſtes Panzerſchiff vom Stapel. Ihre Koſten betrugen 4,690.000 Francs.
Sobald die Erbauung der »Gloire« beſchloſſen war, wurde auf den Werften von Toulon in Cherbourg zu zwei anderen ganz gleichen Panzerſchiffen — »In- vincible« und »Normandie« — der Kiel gelegt; dieſe drei Schiffe, in Verbindung mit »Magenta« und »Solferino«, deren Bau ſpäter begonnen wurde, und der »Couronne«, bilden die erſte Gruppe der franzöſiſchen Panzerſchiffe erſten Ranges. Der Panzer von 12 Centimeter Dicke war darauf berechnet, den gezogenen 16 Centi-
Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 37
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Die Entwickelung der Kriegsmarinen.
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unbrauchbare Torpedoboote.
Anfang März 1858 erhielt die Marine-Werft zu Toulon den Befehl, ein
Panzerſchiff nach Dupuy de Lôme's Plänen auf Stapel zu legen. Mit dieſem
Tage verfielen die ungepanzerten Holzſchiffe dem Loſe der Verbannung aus den
Reihen der Schlachtflotte, um jenen neuen Claſſen von Seeſchiffen zu weichen, von
welchen man, bei gleicher Geſchwindigkeit und mindeſtens gleichen nautiſchen Eigen-
ſchaften, Schutz gegen feindliche Geſchoſſe erwartete. Frankreich hatte ſich die Ehre
erworben, allein die mühevollen Studien und die ebenſo koſtſpieligen als ſchwierigen
[Abbildung Fig. 441. Fixer Thurm des Caſemattenſchiffes »Océan«. A Oberdeck. B Thurm: aa Auflanger aus Holz, bb innere Reifen, d Panzer, C Schlittenpivot, gleichzeitig zum
Munitionstransporte dienend. D Beweglicher Ring, um das Centralpivot drehend. EE Rollen des Schlittens, auf
dem Reife F laufend. GG Rapert ſammt Schlitten. I Plattform zur Bedienung des Geſchützes; f Ringe hierzu.
K Getriebe-Sector mit inneren Zähnen, welche in L eingreifen. M Achſe, welche das Getriebe L mit der koniſchen
Ueberſetzung N und der Kurbel O verbindet und zur Drehung des Geſchützes dient.]
Verſuche zum Abſchluſſe gebracht zu haben, welche die Conſtruction des erſten
Panzerſchiffes erforderte. Zwei Jahre, bevor die übrigen Seemächte ähnliche See-
ſchiffe aufweiſen konnten, erhob ſich ſchon die »Gloire« auf ihrer Helling. Am
24. November 1859 lief die »Gloire« als erſtes Panzerſchiff vom Stapel. Ihre
Koſten betrugen 4,690.000 Francs.
Sobald die Erbauung der »Gloire« beſchloſſen war, wurde auf den Werften
von Toulon in Cherbourg zu zwei anderen ganz gleichen Panzerſchiffen — »In-
vincible« und »Normandie« — der Kiel gelegt; dieſe drei Schiffe, in Verbindung
mit »Magenta« und »Solferino«, deren Bau ſpäter begonnen wurde, und der
»Couronne«, bilden die erſte Gruppe der franzöſiſchen Panzerſchiffe erſten Ranges.
Der Panzer von 12 Centimeter Dicke war darauf berechnet, den gezogenen 16 Centi-
Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 37
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/639>, abgerufen am 22.11.2024.
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