Greben bis nahe bei Svinicza, auf eine Länge von 2.6 Kilometer, findet sich überall eine sehr geringe Wassertiefe, so daß sie bei Niederwasser eine Durchschnitts- tiefe von kaum 0.7 Meter erreicht. In diesem Abschnitte also, welcher 7 Kilometer lang ist, hängt eine Reihe von Schiffahrtshindernissen miteinander zusammen, woraus sich ergiebt, daß sie gemeinsam als solche betrachtet werden müssen, weil die Regulirung eines Theiles auf den anderen einwirkt.
Nicht ganz 7.9 Kilometer unterhalb Svinicza befindet sich der letzte der Katarakte oberhalb des eigentlichen "Eisernen Thores", die Dioritfelsenbank "Jucz". In der Strecke dieses Kataraktes ist der Fall 1.768 Meter auf eine Länge von 740 Meter, daher das relative Durchschnittsgefälle 0.00231 Meter, also sehr be- trächtlich, und nachdem in der erwähnten Entfernung das Gefälle nicht gleichmäßig vertheilt ist, so giebt es Abschnitte, wo das Gefälle noch stärker ist, und zwar im Maximum auf eine Länge von 110 Meter 0.767, woraus sich ein relatives Gefälle von 0.00697 ergiebt. Ein solches Gefälle würde für die Schiffahrt ein fast un- überwindliches Hinderniß bilden, wenn es die Gesammtheit des Stromes beträfe. Allein es besteht in Wirklichkeit nur nahe den Ufern und nicht in der Mitte des Stromes. Sowohl vom rechten wie vom linken Ufer springt die Sohle gegen den unteren Theil des Kataraktes vor und bewirkt dadurch oberhalb desselben eine Stauung, die in der Mitte des Stromes nicht verspürt wird, welche jedoch das Gefälle längs der Ufer unterhalb der Stauung verstärkt. Wenn der Wasserstand steigt, und im Verhältniß, in welchem er sich seinem höchsten Punkte nähert, entsteht in Folge der starken Verengung des Stromes in dem unterhalb folgenden Kessel ("Kazan") eine Schwellung, welche mehr unterhalb als oberhalb dieses Kataraktes in die Erscheinung tritt und welche das zur Zeit des tiefsten Wasserstandes be- stehende Gefälle zu paralysiren geeignet ist. Die Schiffahrt wird daher leichter bei Hoch- als bei Niederwasser, so daß alle Projecte dahin giengen, eine Vermehrung des Gefälles zu bewirken, was durch Vertiefung des Fahrwassers zu erreichen war
Der nun folgende "Kazan" bildet zwar ein Schiffahrtshinderniß, doch beeinflußt er die eigenartige Gestaltung dieses großartigen Strompasses und seine Lage zwischen der beschriebenen Kataraktenstrecke und den Hindernissen am "Eisernen Thor" im hohen Maße die hydrologischen Verhältnisse der Gesammtstrecke. In der Höhe des am linken Ufer gelegenen Dorfes Plavischevitza ist das Strombett kessel- förmig ausgeweitet und hat eine Breite von 567 Meter. In geringer Entfernung erhebt sich eine 240 Meter hohe Felswand aus dem Strome und schiebt ihre Vor- sprünge vom linken Ufer derart ins Strombett vor, daß dieses plötzlich, ohne allen Uebergang, von 567 Meter auf 151.4 Meter eingeengt wird. Der Stromstrich biegt, von der scharfen Ecke der linksuferigen Felswand abgelenkt, nach rechts gegen die etwa 321 Meter senkrecht über dem rechten Ufer aufragenden Schrofen des Mirocs Planina und des Veliki Strbatz. Diese Stelle bildet den Eingang in den Kazan. Fast mitten vor diesem Wasserthore ragt eine an der Oberfläche abgeplattete Fels- pyramide ("Kaliniki") hervor.
Dritter Abſchnitt.
Greben bis nahe bei Svinicza, auf eine Länge von 2‧6 Kilometer, findet ſich überall eine ſehr geringe Waſſertiefe, ſo daß ſie bei Niederwaſſer eine Durchſchnitts- tiefe von kaum 0‧7 Meter erreicht. In dieſem Abſchnitte alſo, welcher 7 Kilometer lang iſt, hängt eine Reihe von Schiffahrtshinderniſſen miteinander zuſammen, woraus ſich ergiebt, daß ſie gemeinſam als ſolche betrachtet werden müſſen, weil die Regulirung eines Theiles auf den anderen einwirkt.
Nicht ganz 7‧9 Kilometer unterhalb Svinicza befindet ſich der letzte der Katarakte oberhalb des eigentlichen »Eiſernen Thores«, die Dioritfelſenbank »Jucz«. In der Strecke dieſes Kataraktes iſt der Fall 1‧768 Meter auf eine Länge von 740 Meter, daher das relative Durchſchnittsgefälle 0‧00231 Meter, alſo ſehr be- trächtlich, und nachdem in der erwähnten Entfernung das Gefälle nicht gleichmäßig vertheilt iſt, ſo giebt es Abſchnitte, wo das Gefälle noch ſtärker iſt, und zwar im Maximum auf eine Länge von 110 Meter 0‧767, woraus ſich ein relatives Gefälle von 0‧00697 ergiebt. Ein ſolches Gefälle würde für die Schiffahrt ein faſt un- überwindliches Hinderniß bilden, wenn es die Geſammtheit des Stromes beträfe. Allein es beſteht in Wirklichkeit nur nahe den Ufern und nicht in der Mitte des Stromes. Sowohl vom rechten wie vom linken Ufer ſpringt die Sohle gegen den unteren Theil des Kataraktes vor und bewirkt dadurch oberhalb desſelben eine Stauung, die in der Mitte des Stromes nicht verſpürt wird, welche jedoch das Gefälle längs der Ufer unterhalb der Stauung verſtärkt. Wenn der Waſſerſtand ſteigt, und im Verhältniß, in welchem er ſich ſeinem höchſten Punkte nähert, entſteht in Folge der ſtarken Verengung des Stromes in dem unterhalb folgenden Keſſel (»Kazan«) eine Schwellung, welche mehr unterhalb als oberhalb dieſes Kataraktes in die Erſcheinung tritt und welche das zur Zeit des tiefſten Waſſerſtandes be- ſtehende Gefälle zu paralyſiren geeignet iſt. Die Schiffahrt wird daher leichter bei Hoch- als bei Niederwaſſer, ſo daß alle Projecte dahin giengen, eine Vermehrung des Gefälles zu bewirken, was durch Vertiefung des Fahrwaſſers zu erreichen war
Der nun folgende »Kazan« bildet zwar ein Schiffahrtshinderniß, doch beeinflußt er die eigenartige Geſtaltung dieſes großartigen Strompaſſes und ſeine Lage zwiſchen der beſchriebenen Kataraktenſtrecke und den Hinderniſſen am »Eiſernen Thor« im hohen Maße die hydrologiſchen Verhältniſſe der Geſammtſtrecke. In der Höhe des am linken Ufer gelegenen Dorfes Plaviſchevitza iſt das Strombett keſſel- förmig ausgeweitet und hat eine Breite von 567 Meter. In geringer Entfernung erhebt ſich eine 240 Meter hohe Felswand aus dem Strome und ſchiebt ihre Vor- ſprünge vom linken Ufer derart ins Strombett vor, daß dieſes plötzlich, ohne allen Uebergang, von 567 Meter auf 151‧4 Meter eingeengt wird. Der Stromſtrich biegt, von der ſcharfen Ecke der linksuferigen Felswand abgelenkt, nach rechts gegen die etwa 321 Meter ſenkrecht über dem rechten Ufer aufragenden Schrofen des Mirocs Planina und des Veliki Strbatz. Dieſe Stelle bildet den Eingang in den Kazan. Faſt mitten vor dieſem Waſſerthore ragt eine an der Oberfläche abgeplattete Fels- pyramide (»Kaliniki«) hervor.
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Dritter Abſchnitt.
Greben bis nahe bei Svinicza, auf eine Länge von 2‧6 Kilometer, findet ſich
überall eine ſehr geringe Waſſertiefe, ſo daß ſie bei Niederwaſſer eine Durchſchnitts-
tiefe von kaum 0‧7 Meter erreicht. In dieſem Abſchnitte alſo, welcher 7 Kilometer
lang iſt, hängt eine Reihe von Schiffahrtshinderniſſen miteinander zuſammen,
woraus ſich ergiebt, daß ſie gemeinſam als ſolche betrachtet werden müſſen, weil
die Regulirung eines Theiles auf den anderen einwirkt.
Nicht ganz 7‧9 Kilometer unterhalb Svinicza befindet ſich der letzte der
Katarakte oberhalb des eigentlichen »Eiſernen Thores«, die Dioritfelſenbank »Jucz«.
In der Strecke dieſes Kataraktes iſt der Fall 1‧768 Meter auf eine Länge von
740 Meter, daher das relative Durchſchnittsgefälle 0‧00231 Meter, alſo ſehr be-
trächtlich, und nachdem in der erwähnten Entfernung das Gefälle nicht gleichmäßig
vertheilt iſt, ſo giebt es Abſchnitte, wo das Gefälle noch ſtärker iſt, und zwar im
Maximum auf eine Länge von 110 Meter 0‧767, woraus ſich ein relatives Gefälle
von 0‧00697 ergiebt. Ein ſolches Gefälle würde für die Schiffahrt ein faſt un-
überwindliches Hinderniß bilden, wenn es die Geſammtheit des Stromes beträfe.
Allein es beſteht in Wirklichkeit nur nahe den Ufern und nicht in der Mitte des
Stromes. Sowohl vom rechten wie vom linken Ufer ſpringt die Sohle gegen den
unteren Theil des Kataraktes vor und bewirkt dadurch oberhalb desſelben eine
Stauung, die in der Mitte des Stromes nicht verſpürt wird, welche jedoch das
Gefälle längs der Ufer unterhalb der Stauung verſtärkt. Wenn der Waſſerſtand
ſteigt, und im Verhältniß, in welchem er ſich ſeinem höchſten Punkte nähert, entſteht
in Folge der ſtarken Verengung des Stromes in dem unterhalb folgenden Keſſel
(»Kazan«) eine Schwellung, welche mehr unterhalb als oberhalb dieſes Kataraktes
in die Erſcheinung tritt und welche das zur Zeit des tiefſten Waſſerſtandes be-
ſtehende Gefälle zu paralyſiren geeignet iſt. Die Schiffahrt wird daher leichter bei
Hoch- als bei Niederwaſſer, ſo daß alle Projecte dahin giengen, eine Vermehrung
des Gefälles zu bewirken, was durch Vertiefung des Fahrwaſſers zu erreichen war
Der nun folgende »Kazan« bildet zwar ein Schiffahrtshinderniß, doch
beeinflußt er die eigenartige Geſtaltung dieſes großartigen Strompaſſes und ſeine
Lage zwiſchen der beſchriebenen Kataraktenſtrecke und den Hinderniſſen am »Eiſernen
Thor« im hohen Maße die hydrologiſchen Verhältniſſe der Geſammtſtrecke. In der
Höhe des am linken Ufer gelegenen Dorfes Plaviſchevitza iſt das Strombett keſſel-
förmig ausgeweitet und hat eine Breite von 567 Meter. In geringer Entfernung
erhebt ſich eine 240 Meter hohe Felswand aus dem Strome und ſchiebt ihre Vor-
ſprünge vom linken Ufer derart ins Strombett vor, daß dieſes plötzlich, ohne allen
Uebergang, von 567 Meter auf 151‧4 Meter eingeengt wird. Der Stromſtrich biegt,
von der ſcharfen Ecke der linksuferigen Felswand abgelenkt, nach rechts gegen die
etwa 321 Meter ſenkrecht über dem rechten Ufer aufragenden Schrofen des Mirocs
Planina und des Veliki Strbatz. Dieſe Stelle bildet den Eingang in den Kazan.
Faſt mitten vor dieſem Waſſerthore ragt eine an der Oberfläche abgeplattete Fels-
pyramide (»Kaliniki«) hervor.
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/566>, abgerufen am 24.11.2024.
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