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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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aus Sprenkelstein. Die Seitenwände sind über 16 Meter tief fundirt, der Boden
18 Meter. Auf Grund dieser Abmessungen beläuft sich das Tragvermögen des
Docks auf 73.000 Tonnen bei einem Fassungsraume von 63.6 Millionen Liter
Wasser. Zwei Pumpen noch Gwynne's Type "Invincible" können das Dock in
1 1/2 bis 2 Stunden entleeren, da jeder Pumpe eine Leistungsfähigkeit von 254.000 Liter
in der Minute zukommt. Die Füllung erfordert gleichfalls ungefähr 1 1/2 Stunden.
Das Füllen und Entleeren wird durch hydraulische Kraftanlagen, Hilfsmaschinen
und Accumulatoren unterstützt. ... Vier Kessel von je 9.15 Meter Länge und
2.2 Meter Durchmesser liefern den erforderlichen Dampf. Die Erdaushebungen für
die Fundamente der Kesselanlage im Ausmaße von 8.5 Meter im Quadrate und
17.7 Meter Tiefe stellen an und für sich ein großes Werk dar. Zum Abschlusse des
Dockraumes vom Hafenwasser dient ein schmiedeeisener Caisson von Rennie & Co.
(Greenwich), der 283 Meter lang und 12.8 Meter breit ist. Der Caisson dient
außerdem als Schiffbrücke für Eisenbahnzüge.

Neben diesem Dock sind die von derselben Bahnunternehmung längs den
Ufern der Flüßchen Itchen und Test ausgeführten Quais in einer Gesammt-
erstreckung von 7200 Meter in technischer Beziehung bemerkenswerth. Die Pläne
aller dieser Anlagen rühren von der Ingenieurfirma Galbraith & Curch (West-
minster, London) her; die Bauausführung erfolgte durch Lucas & Aird. ... Die
Abbildung Fig. 376 veranschaulicht die Gesammtanordnung des Prince of Wales-Dock;
man erblickt links den fahrbaren Riesenkahn, rechts im Hintergrunde das Pumpen-
haus. Es mag erwähnt sein, daß dieses Dock das einzige unter allen bestehenden
ist, welches das Riesenschiff "Great Eastern" hätte aufnehmen können.

Die anderen Docks von Southampton treten natürlich gegen das vorbesprochene
zurück, doch sind auch sie bemerkenswerth: Das Dock A mit 1030 Meter Quailänge,
17 Meter Thorweite und 8.5 Meter Tiefe; das Schwimmdock B mit 1100 Meter
Quailänge, 45.7 Meter Einfahrtsweite. Die übrigen Docks sind mit Ziffern be-
zeichnet; Nr. I ist 120 Meter lang, 20.1 Meter breit; Nr. II ist 76.2 Meter lang,
18.3 breit, wogegen Nr. III die bedeutende Länge von 152.5 Meter
aufweist.

Zu den größten Dockanlagen zählt zur Zeit das Dock Nr. 3 im Brooklyner
Hafen
(New-York); es hat eine Länge von 191 Meter und eine Wassertiefe von
9.2 Meter. Nur um Weniges kleiner ist das Trockendock zu Port Archard im
Pugetsund. Das Brooklyner Dock Nr.2 ist 150 Meter lang. Beim Dock Nr. 3
wurde eine von der üblichen Bauart abweichende Methode eingehalten, indem an
Stelle der abgestuften Seitenmauern eine Holzconstruction platzgriff. Es hat sich
letztere als billiger und mit Rücksicht auf die rasche Herstellung als praktischer
erwiesen, ganz abgesehen davon, daß an dem Holzwerke des derart hergestellten
Docks sich Arbeiterbühnen leichter herstellen lassen als an Steinwänden.

Das Dock wurde von der Bauunternehmung F. & A. Walsch in New-York
gebaut und der Dockcanal nach der vorerwähnten Methode hergestellt. Die Aus-

Zweiter Abſchnitt.
aus Sprenkelſtein. Die Seitenwände ſind über 16 Meter tief fundirt, der Boden
18 Meter. Auf Grund dieſer Abmeſſungen beläuft ſich das Tragvermögen des
Docks auf 73.000 Tonnen bei einem Faſſungsraume von 63‧6 Millionen Liter
Waſſer. Zwei Pumpen noch Gwynne's Type »Invincible« können das Dock in
1 ½ bis 2 Stunden entleeren, da jeder Pumpe eine Leiſtungsfähigkeit von 254.000 Liter
in der Minute zukommt. Die Füllung erfordert gleichfalls ungefähr 1 ½ Stunden.
Das Füllen und Entleeren wird durch hydrauliſche Kraftanlagen, Hilfsmaſchinen
und Accumulatoren unterſtützt. ... Vier Keſſel von je 9‧15 Meter Länge und
2‧2 Meter Durchmeſſer liefern den erforderlichen Dampf. Die Erdaushebungen für
die Fundamente der Keſſelanlage im Ausmaße von 8‧5 Meter im Quadrate und
17‧7 Meter Tiefe ſtellen an und für ſich ein großes Werk dar. Zum Abſchluſſe des
Dockraumes vom Hafenwaſſer dient ein ſchmiedeeiſener Caiſſon von Rennie & Co.
(Greenwich), der 283 Meter lang und 12‧8 Meter breit iſt. Der Caiſſon dient
außerdem als Schiffbrücke für Eiſenbahnzüge.

Neben dieſem Dock ſind die von derſelben Bahnunternehmung längs den
Ufern der Flüßchen Itchen und Teſt ausgeführten Quais in einer Geſammt-
erſtreckung von 7200 Meter in techniſcher Beziehung bemerkenswerth. Die Pläne
aller dieſer Anlagen rühren von der Ingenieurfirma Galbraith & Curch (Weſt-
minſter, London) her; die Bauausführung erfolgte durch Lucas & Aird. ... Die
Abbildung Fig. 376 veranſchaulicht die Geſammtanordnung des Prince of Wales-Dock;
man erblickt links den fahrbaren Rieſenkahn, rechts im Hintergrunde das Pumpen-
haus. Es mag erwähnt ſein, daß dieſes Dock das einzige unter allen beſtehenden
iſt, welches das Rieſenſchiff »Great Eaſtern« hätte aufnehmen können.

Die anderen Docks von Southampton treten natürlich gegen das vorbeſprochene
zurück, doch ſind auch ſie bemerkenswerth: Das Dock A mit 1030 Meter Quailänge,
17 Meter Thorweite und 8‧5 Meter Tiefe; das Schwimmdock B mit 1100 Meter
Quailänge, 45‧7 Meter Einfahrtsweite. Die übrigen Docks ſind mit Ziffern be-
zeichnet; Nr. I iſt 120 Meter lang, 20‧1 Meter breit; Nr. II iſt 76‧2 Meter lang,
18‧3 breit, wogegen Nr. III die bedeutende Länge von 152‧5 Meter
aufweiſt.

Zu den größten Dockanlagen zählt zur Zeit das Dock Nr. 3 im Brooklyner
Hafen
(New-York); es hat eine Länge von 191 Meter und eine Waſſertiefe von
9‧2 Meter. Nur um Weniges kleiner iſt das Trockendock zu Port Archard im
Pugetſund. Das Brooklyner Dock Nr.2 iſt 150 Meter lang. Beim Dock Nr. 3
wurde eine von der üblichen Bauart abweichende Methode eingehalten, indem an
Stelle der abgeſtuften Seitenmauern eine Holzconſtruction platzgriff. Es hat ſich
letztere als billiger und mit Rückſicht auf die raſche Herſtellung als praktiſcher
erwieſen, ganz abgeſehen davon, daß an dem Holzwerke des derart hergeſtellten
Docks ſich Arbeiterbühnen leichter herſtellen laſſen als an Steinwänden.

Das Dock wurde von der Bauunternehmung F. & A. Walſch in New-York
gebaut und der Dockcanal nach der vorerwähnten Methode hergeſtellt. Die Aus-

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[482/0538] Zweiter Abſchnitt. aus Sprenkelſtein. Die Seitenwände ſind über 16 Meter tief fundirt, der Boden 18 Meter. Auf Grund dieſer Abmeſſungen beläuft ſich das Tragvermögen des Docks auf 73.000 Tonnen bei einem Faſſungsraume von 63‧6 Millionen Liter Waſſer. Zwei Pumpen noch Gwynne's Type »Invincible« können das Dock in 1 ½ bis 2 Stunden entleeren, da jeder Pumpe eine Leiſtungsfähigkeit von 254.000 Liter in der Minute zukommt. Die Füllung erfordert gleichfalls ungefähr 1 ½ Stunden. Das Füllen und Entleeren wird durch hydrauliſche Kraftanlagen, Hilfsmaſchinen und Accumulatoren unterſtützt. ... Vier Keſſel von je 9‧15 Meter Länge und 2‧2 Meter Durchmeſſer liefern den erforderlichen Dampf. Die Erdaushebungen für die Fundamente der Keſſelanlage im Ausmaße von 8‧5 Meter im Quadrate und 17‧7 Meter Tiefe ſtellen an und für ſich ein großes Werk dar. Zum Abſchluſſe des Dockraumes vom Hafenwaſſer dient ein ſchmiedeeiſener Caiſſon von Rennie & Co. (Greenwich), der 283 Meter lang und 12‧8 Meter breit iſt. Der Caiſſon dient außerdem als Schiffbrücke für Eiſenbahnzüge. Neben dieſem Dock ſind die von derſelben Bahnunternehmung längs den Ufern der Flüßchen Itchen und Teſt ausgeführten Quais in einer Geſammt- erſtreckung von 7200 Meter in techniſcher Beziehung bemerkenswerth. Die Pläne aller dieſer Anlagen rühren von der Ingenieurfirma Galbraith & Curch (Weſt- minſter, London) her; die Bauausführung erfolgte durch Lucas & Aird. ... Die Abbildung Fig. 376 veranſchaulicht die Geſammtanordnung des Prince of Wales-Dock; man erblickt links den fahrbaren Rieſenkahn, rechts im Hintergrunde das Pumpen- haus. Es mag erwähnt ſein, daß dieſes Dock das einzige unter allen beſtehenden iſt, welches das Rieſenſchiff »Great Eaſtern« hätte aufnehmen können. Die anderen Docks von Southampton treten natürlich gegen das vorbeſprochene zurück, doch ſind auch ſie bemerkenswerth: Das Dock A mit 1030 Meter Quailänge, 17 Meter Thorweite und 8‧5 Meter Tiefe; das Schwimmdock B mit 1100 Meter Quailänge, 45‧7 Meter Einfahrtsweite. Die übrigen Docks ſind mit Ziffern be- zeichnet; Nr. I iſt 120 Meter lang, 20‧1 Meter breit; Nr. II iſt 76‧2 Meter lang, 18‧3 breit, wogegen Nr. III die bedeutende Länge von 152‧5 Meter aufweiſt. Zu den größten Dockanlagen zählt zur Zeit das Dock Nr. 3 im Brooklyner Hafen (New-York); es hat eine Länge von 191 Meter und eine Waſſertiefe von 9‧2 Meter. Nur um Weniges kleiner iſt das Trockendock zu Port Archard im Pugetſund. Das Brooklyner Dock Nr.2 iſt 150 Meter lang. Beim Dock Nr. 3 wurde eine von der üblichen Bauart abweichende Methode eingehalten, indem an Stelle der abgeſtuften Seitenmauern eine Holzconſtruction platzgriff. Es hat ſich letztere als billiger und mit Rückſicht auf die raſche Herſtellung als praktiſcher erwieſen, ganz abgeſehen davon, daß an dem Holzwerke des derart hergeſtellten Docks ſich Arbeiterbühnen leichter herſtellen laſſen als an Steinwänden. Das Dock wurde von der Bauunternehmung F. & A. Walſch in New-York gebaut und der Dockcanal nach der vorerwähnten Methode hergeſtellt. Die Aus-

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/538>, abgerufen am 22.11.2024.