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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Schiffahrtseinrichtungen in den Häfen.

Den stetig wachsenden Bedürfnissen der immer größere Dimensionen an-
nehmenden Dampfer Rechnung tragend, schritt die genannte Eisenbahn-Gesellschaft
sofort nach dem Ankaufe der Docks an die Reconstruction der alten Anlagen und
an den Bau eines neuen Docks für die allergrößten Dampfer. Es ist dies das
Dock "Prince of Wales", das am 3. August 1895 der Benützung übergeben
wurde. Es ist, wie bereits erwähnt, das größte Trockendock der Welt; seine Länge
beträgt 228 Meter. Hierbei muß hervorgehoben werden, daß bei der Anlage dieses

[Abbildung] Fig. 376.

Fahrbarer Krahn am "Prince of Wales" Dock.

Dockes auf die zu erwartende Entwickelung des Schiffsbaues Bedacht genommen
und ein Raum von 70 Meter Länge reservirt blieb, um das Dock, diesem Aus-
maße entsprechend, nothwendigen Falles verlängern zu können. Die Breite des
Dockes beträgt am Boden 26.5 Meter, an den oberen Kanten 34 Meter; das
Einlaßthor ist 27 Meter breit. Bei gewöhnlicher Fluthhöhe ist der Stand des
Wassers im Docke 9.2 Meter, bei außergewöhnlicher Fluth um 0.5 Meter
mehr. Die Tiefe des Dockes von den oberen Kanten bis zum Boden beträgt
12.8 Meter.

Die ganze Anlage ist, in Berücksichtigung der Kolosse, in deren Dienst es
gestellt ist, ungemein solid ausgeführt. Die Schleusenlager und Caissonstützen sind
aus cornwallisischem Granit, alles andere aus gewöhnlichem Granit, der Boden

Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 31
Schiffahrtseinrichtungen in den Häfen.

Den ſtetig wachſenden Bedürfniſſen der immer größere Dimenſionen an-
nehmenden Dampfer Rechnung tragend, ſchritt die genannte Eiſenbahn-Geſellſchaft
ſofort nach dem Ankaufe der Docks an die Reconſtruction der alten Anlagen und
an den Bau eines neuen Docks für die allergrößten Dampfer. Es iſt dies das
Dock »Prince of Wales«, das am 3. Auguſt 1895 der Benützung übergeben
wurde. Es iſt, wie bereits erwähnt, das größte Trockendock der Welt; ſeine Länge
beträgt 228 Meter. Hierbei muß hervorgehoben werden, daß bei der Anlage dieſes

[Abbildung] Fig. 376.

Fahrbarer Krahn am »Prince of Wales« Dock.

Dockes auf die zu erwartende Entwickelung des Schiffsbaues Bedacht genommen
und ein Raum von 70 Meter Länge reſervirt blieb, um das Dock, dieſem Aus-
maße entſprechend, nothwendigen Falles verlängern zu können. Die Breite des
Dockes beträgt am Boden 26‧5 Meter, an den oberen Kanten 34 Meter; das
Einlaßthor iſt 27 Meter breit. Bei gewöhnlicher Fluthhöhe iſt der Stand des
Waſſers im Docke 9‧2 Meter, bei außergewöhnlicher Fluth um 0‧5 Meter
mehr. Die Tiefe des Dockes von den oberen Kanten bis zum Boden beträgt
12‧8 Meter.

Die ganze Anlage iſt, in Berückſichtigung der Koloſſe, in deren Dienſt es
geſtellt iſt, ungemein ſolid ausgeführt. Die Schleuſenlager und Caiſſonſtützen ſind
aus cornwalliſiſchem Granit, alles andere aus gewöhnlichem Granit, der Boden

Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 31
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[481/0537] Schiffahrtseinrichtungen in den Häfen. Den ſtetig wachſenden Bedürfniſſen der immer größere Dimenſionen an- nehmenden Dampfer Rechnung tragend, ſchritt die genannte Eiſenbahn-Geſellſchaft ſofort nach dem Ankaufe der Docks an die Reconſtruction der alten Anlagen und an den Bau eines neuen Docks für die allergrößten Dampfer. Es iſt dies das Dock »Prince of Wales«, das am 3. Auguſt 1895 der Benützung übergeben wurde. Es iſt, wie bereits erwähnt, das größte Trockendock der Welt; ſeine Länge beträgt 228 Meter. Hierbei muß hervorgehoben werden, daß bei der Anlage dieſes [Abbildung Fig. 376. Fahrbarer Krahn am »Prince of Wales« Dock.] Dockes auf die zu erwartende Entwickelung des Schiffsbaues Bedacht genommen und ein Raum von 70 Meter Länge reſervirt blieb, um das Dock, dieſem Aus- maße entſprechend, nothwendigen Falles verlängern zu können. Die Breite des Dockes beträgt am Boden 26‧5 Meter, an den oberen Kanten 34 Meter; das Einlaßthor iſt 27 Meter breit. Bei gewöhnlicher Fluthhöhe iſt der Stand des Waſſers im Docke 9‧2 Meter, bei außergewöhnlicher Fluth um 0‧5 Meter mehr. Die Tiefe des Dockes von den oberen Kanten bis zum Boden beträgt 12‧8 Meter. Die ganze Anlage iſt, in Berückſichtigung der Koloſſe, in deren Dienſt es geſtellt iſt, ungemein ſolid ausgeführt. Die Schleuſenlager und Caiſſonſtützen ſind aus cornwalliſiſchem Granit, alles andere aus gewöhnlichem Granit, der Boden Schweiger-Lerchenfeld. Im Reiche der Cyklopen. 31

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/537>, abgerufen am 22.11.2024.