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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Erster Abschnitt.
dem benachbarten Greerock regelmäßige Dampfbootfahrten auf der Clyde eröffnet
seien, gewaltiges Aufsehen erregte. Der Unternehmer versprach, die Fahrten "mit
der Kraft des Windes, der Luft und des Dampfes" zurückzulegen, und setzte
hinzu, daß "Eleganz, Comfort, Sicherheit und Schnelligkeit des Fahrzeuges" das
Publicum zufriedenstellen würden.

Bell's erstes Dampfboot ist in Fig. 294 abgebildet. Der Erfinder sah sich
in seinen Erwartungen anfänglich getäuscht, denn er fand nur geringe Theilnahme.
Die in den Ueberlieferungen der guten alten Zeit aufgewachsenen Glasgower ergriff
ein förmliches Entsetzen bei dem Gedanken, daß Jemand es gewagt habe, ein so
gefährliches Ding, wie die Dampfmaschine an sich ist, den Constructionstheilen
eines Schiffes einzuverleiben, und damit Leib und Gut der Mitmenschen aufs Spiel

[Abbildung] Fig. 292.

Fulton's erstes Dampfschiff (1803).

zu setzen. Erst nach Ablauf einiger Zeit erhielt das neue Transportmittel die
Geltung, welche es verdiente. Drei Jahre später (1815) erbaute Bell noch mehrere
Dampfboote und seine nun unbestrittenen Erfolge bildeten den glücklichen Anfang
zur Einführung der Dampfschiffahrt in England. In Frankreich datirt die Dampf-
schiffahrt von 1816, auf dem Bodensee von 1822, auf dem Rhein von 1825.

Unterdessen hatte bereits 1813 der erste englische Seedampfer das Meer
zwischen Glasgow und Dublin gekreuzt. Fast zur selben Zeit hatte jenseits des
Atlantischen Oceans der "Phönix" seine erste Seefahrt zwischen New-York und
Philadelphia unternommen. Bald hierauf befuhr die "Savannah" zum ersten Male
den Ocean, indem sie den Seeweg von London nach New-York in 26 Tagen
zurücklegte. Auch Bell, der Begründer der nachmals zu hoher Blüthe gelangten
Schiffbau-Industrie an der Clyde, arbeitete rüstig weiter. Schon 1825 unternahm
der Dampfer "Falcon" eine Reise nach Calcutta, und kurz nachher nahm die

Erſter Abſchnitt.
dem benachbarten Greerock regelmäßige Dampfbootfahrten auf der Clyde eröffnet
ſeien, gewaltiges Aufſehen erregte. Der Unternehmer verſprach, die Fahrten »mit
der Kraft des Windes, der Luft und des Dampfes« zurückzulegen, und ſetzte
hinzu, daß »Eleganz, Comfort, Sicherheit und Schnelligkeit des Fahrzeuges« das
Publicum zufriedenſtellen würden.

Bell's erſtes Dampfboot iſt in Fig. 294 abgebildet. Der Erfinder ſah ſich
in ſeinen Erwartungen anfänglich getäuſcht, denn er fand nur geringe Theilnahme.
Die in den Ueberlieferungen der guten alten Zeit aufgewachſenen Glasgower ergriff
ein förmliches Entſetzen bei dem Gedanken, daß Jemand es gewagt habe, ein ſo
gefährliches Ding, wie die Dampfmaſchine an ſich iſt, den Conſtructionstheilen
eines Schiffes einzuverleiben, und damit Leib und Gut der Mitmenſchen aufs Spiel

[Abbildung] Fig. 292.

Fulton's erſtes Dampfſchiff (1803).

zu ſetzen. Erſt nach Ablauf einiger Zeit erhielt das neue Transportmittel die
Geltung, welche es verdiente. Drei Jahre ſpäter (1815) erbaute Bell noch mehrere
Dampfboote und ſeine nun unbeſtrittenen Erfolge bildeten den glücklichen Anfang
zur Einführung der Dampfſchiffahrt in England. In Frankreich datirt die Dampf-
ſchiffahrt von 1816, auf dem Bodenſee von 1822, auf dem Rhein von 1825.

Unterdeſſen hatte bereits 1813 der erſte engliſche Seedampfer das Meer
zwiſchen Glasgow und Dublin gekreuzt. Faſt zur ſelben Zeit hatte jenſeits des
Atlantiſchen Oceans der »Phönix« ſeine erſte Seefahrt zwiſchen New-York und
Philadelphia unternommen. Bald hierauf befuhr die »Savannah« zum erſten Male
den Ocean, indem ſie den Seeweg von London nach New-York in 26 Tagen
zurücklegte. Auch Bell, der Begründer der nachmals zu hoher Blüthe gelangten
Schiffbau-Induſtrie an der Clyde, arbeitete rüſtig weiter. Schon 1825 unternahm
der Dampfer »Falcon« eine Reiſe nach Calcutta, und kurz nachher nahm die

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[362/0404] Erſter Abſchnitt. dem benachbarten Greerock regelmäßige Dampfbootfahrten auf der Clyde eröffnet ſeien, gewaltiges Aufſehen erregte. Der Unternehmer verſprach, die Fahrten »mit der Kraft des Windes, der Luft und des Dampfes« zurückzulegen, und ſetzte hinzu, daß »Eleganz, Comfort, Sicherheit und Schnelligkeit des Fahrzeuges« das Publicum zufriedenſtellen würden. Bell's erſtes Dampfboot iſt in Fig. 294 abgebildet. Der Erfinder ſah ſich in ſeinen Erwartungen anfänglich getäuſcht, denn er fand nur geringe Theilnahme. Die in den Ueberlieferungen der guten alten Zeit aufgewachſenen Glasgower ergriff ein förmliches Entſetzen bei dem Gedanken, daß Jemand es gewagt habe, ein ſo gefährliches Ding, wie die Dampfmaſchine an ſich iſt, den Conſtructionstheilen eines Schiffes einzuverleiben, und damit Leib und Gut der Mitmenſchen aufs Spiel [Abbildung Fig. 292. Fulton's erſtes Dampfſchiff (1803).] zu ſetzen. Erſt nach Ablauf einiger Zeit erhielt das neue Transportmittel die Geltung, welche es verdiente. Drei Jahre ſpäter (1815) erbaute Bell noch mehrere Dampfboote und ſeine nun unbeſtrittenen Erfolge bildeten den glücklichen Anfang zur Einführung der Dampfſchiffahrt in England. In Frankreich datirt die Dampf- ſchiffahrt von 1816, auf dem Bodenſee von 1822, auf dem Rhein von 1825. Unterdeſſen hatte bereits 1813 der erſte engliſche Seedampfer das Meer zwiſchen Glasgow und Dublin gekreuzt. Faſt zur ſelben Zeit hatte jenſeits des Atlantiſchen Oceans der »Phönix« ſeine erſte Seefahrt zwiſchen New-York und Philadelphia unternommen. Bald hierauf befuhr die »Savannah« zum erſten Male den Ocean, indem ſie den Seeweg von London nach New-York in 26 Tagen zurücklegte. Auch Bell, der Begründer der nachmals zu hoher Blüthe gelangten Schiffbau-Induſtrie an der Clyde, arbeitete rüſtig weiter. Schon 1825 unternahm der Dampfer »Falcon« eine Reiſe nach Calcutta, und kurz nachher nahm die

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/404>, abgerufen am 22.11.2024.