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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Einleitung.
Eisenindustrie und allem, [Abbildung] Fig. 2

Schußbahn der Krupp'schen 24 Centimeter-Küstenkanone.


was damit zusammenhängt,
verdankt man keineswegs der
Empirie, sondern größten-
theils dem ernsten Studium,
der wissenschaftlichen For-
schung. Chemie und Mole-
cularphysik spielen hierbei
eine hervorragende Rolle.
Nur auf Grund einer wissen-
schaftlichen Metallurgie

war es möglich, in der Be-
arbeitung des Roheisens zu
all den mannigfaltigen Sor-
ten bis zu den feinsten
Specialstahlen jene Erfolge
zu erzielen, welche zu den
jetzigen Ergebnissen geführt
haben. Die Kenntniß von der
Bedeutung der Zusammen-
setzung des Eisens, der Ein-
fluß des procentualen Ge-
haltes an fremden Stoffen
auf die Güte und Verwend-
barkeit des gewonnenen Ma-
terials -- kurz, die gesammte
Laboratoriumkunde, welche
in so eminenter Weise in alle
metallurgischen Processe hin-
einspielt: ihr vorzugsweise
verdankt man den hohen
Stand der modernen Eisen-
und Stahlindustrie. Einige
Zahlen werden dies er-
härten. Im Jahre 1895
wurden in der Krupp'schen
Gußstahlfabrik zu Essen im
Ganzen 15.489 chemische
Analysen gemacht und
106.000 Festigkeitsversuche
ausgeführt.

Einleitung.
Eiſeninduſtrie und allem, [Abbildung] Fig. 2

Schußbahn der Krupp'ſchen 24 Centimeter-Küſtenkanone.


was damit zuſammenhängt,
verdankt man keineswegs der
Empirie, ſondern größten-
theils dem ernſten Studium,
der wiſſenſchaftlichen For-
ſchung. Chemie und Mole-
cularphyſik ſpielen hierbei
eine hervorragende Rolle.
Nur auf Grund einer wiſſen-
ſchaftlichen Metallurgie

war es möglich, in der Be-
arbeitung des Roheiſens zu
all den mannigfaltigen Sor-
ten bis zu den feinſten
Specialſtahlen jene Erfolge
zu erzielen, welche zu den
jetzigen Ergebniſſen geführt
haben. Die Kenntniß von der
Bedeutung der Zuſammen-
ſetzung des Eiſens, der Ein-
fluß des procentualen Ge-
haltes an fremden Stoffen
auf die Güte und Verwend-
barkeit des gewonnenen Ma-
terials — kurz, die geſammte
Laboratoriumkunde, welche
in ſo eminenter Weiſe in alle
metallurgiſchen Proceſſe hin-
einſpielt: ihr vorzugsweiſe
verdankt man den hohen
Stand der modernen Eiſen-
und Stahlinduſtrie. Einige
Zahlen werden dies er-
härten. Im Jahre 1895
wurden in der Krupp'ſchen
Gußſtahlfabrik zu Eſſen im
Ganzen 15.489 chemiſche
Analyſen gemacht und
106.000 Feſtigkeitsverſuche
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[7/0023] Einleitung. Eiſeninduſtrie und allem, [Abbildung Fig. 2 Schußbahn der Krupp'ſchen 24 Centimeter-Küſtenkanone.] was damit zuſammenhängt, verdankt man keineswegs der Empirie, ſondern größten- theils dem ernſten Studium, der wiſſenſchaftlichen For- ſchung. Chemie und Mole- cularphyſik ſpielen hierbei eine hervorragende Rolle. Nur auf Grund einer wiſſen- ſchaftlichen Metallurgie war es möglich, in der Be- arbeitung des Roheiſens zu all den mannigfaltigen Sor- ten bis zu den feinſten Specialſtahlen jene Erfolge zu erzielen, welche zu den jetzigen Ergebniſſen geführt haben. Die Kenntniß von der Bedeutung der Zuſammen- ſetzung des Eiſens, der Ein- fluß des procentualen Ge- haltes an fremden Stoffen auf die Güte und Verwend- barkeit des gewonnenen Ma- terials — kurz, die geſammte Laboratoriumkunde, welche in ſo eminenter Weiſe in alle metallurgiſchen Proceſſe hin- einſpielt: ihr vorzugsweiſe verdankt man den hohen Stand der modernen Eiſen- und Stahlinduſtrie. Einige Zahlen werden dies er- härten. Im Jahre 1895 wurden in der Krupp'ſchen Gußſtahlfabrik zu Eſſen im Ganzen 15.489 chemiſche Analyſen gemacht und 106.000 Feſtigkeitsverſuche ausgeführt.

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/23>, abgerufen am 26.04.2024.