fest, rückt dann die tangirenden Circularscheeren heran und setzt diese Scheibe mit dem Blech in Umdrehung, so erhält man kreisrunde Platten.
Das Schleifen ist nur theoretisch genommen eine Trennungsoperation, da es eigentlich vorzugsweise dem Zwecke genauester Formgebung dient. Alle Schleifen wirken mit einem rotirenden Schleifwerkzeuge -- bestehen der Hauptsache nach aus einem Lagergestelle für die Schleifradspindel und aus einer Auflage für das Werk- stück. Je nach den Arbeitserfordernissen wird diese Auflage zu einem mehr oder weniger vollkommenen Tischwerke ausgebildet, wobei neben den feinsten Einstell-
[Abbildung]
Fig. 150.
Stoßmaschine.
bewegungen der Tischtheile noch selbstthätige Schlittenbewegungen vorkommen. Schleifmaschinen werden gebaut für allgemeinen Schleifbetrieb, zum Flach- und Rundschleifen, Specialmaschinen zum Schleifen von Walzen, Riemenscheiben, Zahn- radlücken und zum Schärfen der Schneidewerkzeuge.
Wegen der bei den Schleifmaschinen auftretenden bedeutenden centrifugalen Wirkung müssen die einzelnen Theile sehr kräftig construirt sein. Dies ist auch dann nothwendig, wenn beim Schleifen ein starker Druck in der Achsenrichtung ausgeübt wird. Das eigentliche Werkzeug -- der Schleifstein -- ist entweder ein natürlich oder künstlich hergestelltes Schmirgelrad, das sich nach langwierigen Experimenten endlich dauernd eingebürgert hat. Je nach dem Zwecke, welchem Schmirgelscheiben dienen sollen, werden dieselben in verschiedener Beschaffenheit angefertigt. Das Roh-
Zweiter Abſchnitt.
feſt, rückt dann die tangirenden Circularſcheeren heran und ſetzt dieſe Scheibe mit dem Blech in Umdrehung, ſo erhält man kreisrunde Platten.
Das Schleifen iſt nur theoretiſch genommen eine Trennungsoperation, da es eigentlich vorzugsweiſe dem Zwecke genaueſter Formgebung dient. Alle Schleifen wirken mit einem rotirenden Schleifwerkzeuge — beſtehen der Hauptſache nach aus einem Lagergeſtelle für die Schleifradſpindel und aus einer Auflage für das Werk- ſtück. Je nach den Arbeitserforderniſſen wird dieſe Auflage zu einem mehr oder weniger vollkommenen Tiſchwerke ausgebildet, wobei neben den feinſten Einſtell-
[Abbildung]
Fig. 150.
Stoßmaſchine.
bewegungen der Tiſchtheile noch ſelbſtthätige Schlittenbewegungen vorkommen. Schleifmaſchinen werden gebaut für allgemeinen Schleifbetrieb, zum Flach- und Rundſchleifen, Specialmaſchinen zum Schleifen von Walzen, Riemenſcheiben, Zahn- radlücken und zum Schärfen der Schneidewerkzeuge.
Wegen der bei den Schleifmaſchinen auftretenden bedeutenden centrifugalen Wirkung müſſen die einzelnen Theile ſehr kräftig conſtruirt ſein. Dies iſt auch dann nothwendig, wenn beim Schleifen ein ſtarker Druck in der Achſenrichtung ausgeübt wird. Das eigentliche Werkzeug — der Schleifſtein — iſt entweder ein natürlich oder künſtlich hergeſtelltes Schmirgelrad, das ſich nach langwierigen Experimenten endlich dauernd eingebürgert hat. Je nach dem Zwecke, welchem Schmirgelſcheiben dienen ſollen, werden dieſelben in verſchiedener Beſchaffenheit angefertigt. Das Roh-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0228"n="196"/><fwplace="top"type="header">Zweiter Abſchnitt.</fw><lb/>
feſt, rückt dann die tangirenden Circularſcheeren heran und ſetzt dieſe Scheibe mit<lb/>
dem Blech in Umdrehung, ſo erhält man kreisrunde Platten.</p><lb/><p>Das <hirendition="#g">Schleifen</hi> iſt nur theoretiſch genommen eine Trennungsoperation, da es<lb/>
eigentlich vorzugsweiſe dem Zwecke genaueſter Formgebung dient. Alle Schleifen<lb/>
wirken mit einem rotirenden Schleifwerkzeuge — beſtehen der Hauptſache nach aus<lb/>
einem Lagergeſtelle für die Schleifradſpindel und aus einer Auflage für das Werk-<lb/>ſtück. Je nach den Arbeitserforderniſſen wird dieſe Auflage zu einem mehr oder<lb/>
weniger vollkommenen Tiſchwerke ausgebildet, wobei neben den feinſten Einſtell-<lb/><figure><head>Fig. 150.</head><p> Stoßmaſchine.</p></figure><lb/>
bewegungen der Tiſchtheile noch ſelbſtthätige Schlittenbewegungen vorkommen.<lb/>
Schleifmaſchinen werden gebaut für allgemeinen Schleifbetrieb, zum Flach- und<lb/>
Rundſchleifen, Specialmaſchinen zum Schleifen von Walzen, Riemenſcheiben, Zahn-<lb/>
radlücken und zum Schärfen der Schneidewerkzeuge.</p><lb/><p>Wegen der bei den Schleifmaſchinen auftretenden bedeutenden centrifugalen<lb/>
Wirkung müſſen die einzelnen Theile ſehr kräftig conſtruirt ſein. Dies iſt auch dann<lb/>
nothwendig, wenn beim Schleifen ein ſtarker Druck in der Achſenrichtung ausgeübt<lb/>
wird. Das eigentliche Werkzeug — der Schleifſtein — iſt entweder ein natürlich<lb/>
oder künſtlich hergeſtelltes Schmirgelrad, das ſich nach langwierigen Experimenten<lb/>
endlich dauernd eingebürgert hat. Je nach dem Zwecke, welchem Schmirgelſcheiben<lb/>
dienen ſollen, werden dieſelben in verſchiedener Beſchaffenheit angefertigt. Das Roh-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[196/0228]
Zweiter Abſchnitt.
feſt, rückt dann die tangirenden Circularſcheeren heran und ſetzt dieſe Scheibe mit
dem Blech in Umdrehung, ſo erhält man kreisrunde Platten.
Das Schleifen iſt nur theoretiſch genommen eine Trennungsoperation, da es
eigentlich vorzugsweiſe dem Zwecke genaueſter Formgebung dient. Alle Schleifen
wirken mit einem rotirenden Schleifwerkzeuge — beſtehen der Hauptſache nach aus
einem Lagergeſtelle für die Schleifradſpindel und aus einer Auflage für das Werk-
ſtück. Je nach den Arbeitserforderniſſen wird dieſe Auflage zu einem mehr oder
weniger vollkommenen Tiſchwerke ausgebildet, wobei neben den feinſten Einſtell-
[Abbildung Fig. 150. Stoßmaſchine.]
bewegungen der Tiſchtheile noch ſelbſtthätige Schlittenbewegungen vorkommen.
Schleifmaſchinen werden gebaut für allgemeinen Schleifbetrieb, zum Flach- und
Rundſchleifen, Specialmaſchinen zum Schleifen von Walzen, Riemenſcheiben, Zahn-
radlücken und zum Schärfen der Schneidewerkzeuge.
Wegen der bei den Schleifmaſchinen auftretenden bedeutenden centrifugalen
Wirkung müſſen die einzelnen Theile ſehr kräftig conſtruirt ſein. Dies iſt auch dann
nothwendig, wenn beim Schleifen ein ſtarker Druck in der Achſenrichtung ausgeübt
wird. Das eigentliche Werkzeug — der Schleifſtein — iſt entweder ein natürlich
oder künſtlich hergeſtelltes Schmirgelrad, das ſich nach langwierigen Experimenten
endlich dauernd eingebürgert hat. Je nach dem Zwecke, welchem Schmirgelſcheiben
dienen ſollen, werden dieſelben in verſchiedener Beſchaffenheit angefertigt. Das Roh-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/228>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.