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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900.

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Mechanische Einrichtungen in Eisenhütten und Werkstätten.
Richtung, drehend, im Kreise oder in der Ellipse, oder in beliebigen Curvenlinien
bewegen. Das Werkzeug und seine Schneide stehen mehr oder weniger geneigt oder
senkrecht zur bearbeiteten Oberfläche; es kann sich ebenso geradlinig oder krumm-
linig, senkrecht auf die erstere Richtung, drehend u. s. w. bewegen.

Das Drehen charakterisirt sich dadurch, daß, während das Werkstück sich
dreht, das Werkzeug in senkrechter Stellung zur Drehachse steht und die Schalt-
bewegung seitwärts und auf die Drehachse zu empfängt. Zur Erklärung des Wortes
"Schaltbewegung" diene Folgendes: Werkstück oder Werkzeug werden, nachdem der
erste Schnitt vollendet, die Bahn durchlaufen ist, in einer auf die Bewegungslinie
meist senkrechten Richtung verschoben, um neue Theile in Angriff zu nehmen. Dies
bezeichnet man im Allgemeinen mit Schaltung.

[Abbildung] Fig. 138.

Support-Drehbank.

Die Vorrichtungen, welche der drehenden Operation dienen, sind die Dreh-
bänke
. So verschieden dieselben auch bezüglich ihrer Details und weiteren Anfor-
derungen gestaltet sind, besitzen sie doch gemeinsame Vorrichtungen, durch welche der
zu bearbeitende Gegenstand in Rotation um eine feste Achse versetzt wird, um ihn
dabei mit einem festeingespannten "Messer" abzudrehen. Die Vorrichtung, um das
letztere einzuspannen, heißt "Support". Je nachdem man dem Meißel bei der
Rotation des Arbeitsstückes eine langsame Fortrückung in einer zur Drehachse
parallelen oder dagegen geneigten Geraden ertheilt, wird an dem Arbeitsstücke eine
cylindrische oder kegelförmige Fläche erzeugt. Diese Anordnung ergiebt die Support-
drehbänke
zum Abdrehen oder "Egalisiren". Die genannte Kegelfläche geht hierbei
in eine Ebene über, sobald die Fortbewegung senkrecht zur Umdrehungsachse des
Werkstückes steht. Diese Anordnung ergiebt die Platendrehbänke.

Bezüglich des Arbeitsvorganges beim Drehen kann man hauptsächlich zwei
Arten hervorheben: Das Drehen zwischen Spitzen und das Freidrehen. Beim
"Drehen zwischen Spitzen", welches bei Gegenständen von größerer Länge erfolgt,

Mechaniſche Einrichtungen in Eiſenhütten und Werkſtätten.
Richtung, drehend, im Kreiſe oder in der Ellipſe, oder in beliebigen Curvenlinien
bewegen. Das Werkzeug und ſeine Schneide ſtehen mehr oder weniger geneigt oder
ſenkrecht zur bearbeiteten Oberfläche; es kann ſich ebenſo geradlinig oder krumm-
linig, ſenkrecht auf die erſtere Richtung, drehend u. ſ. w. bewegen.

Das Drehen charakteriſirt ſich dadurch, daß, während das Werkſtück ſich
dreht, das Werkzeug in ſenkrechter Stellung zur Drehachſe ſteht und die Schalt-
bewegung ſeitwärts und auf die Drehachſe zu empfängt. Zur Erklärung des Wortes
»Schaltbewegung« diene Folgendes: Werkſtück oder Werkzeug werden, nachdem der
erſte Schnitt vollendet, die Bahn durchlaufen iſt, in einer auf die Bewegungslinie
meiſt ſenkrechten Richtung verſchoben, um neue Theile in Angriff zu nehmen. Dies
bezeichnet man im Allgemeinen mit Schaltung.

[Abbildung] Fig. 138.

Support-Drehbank.

Die Vorrichtungen, welche der drehenden Operation dienen, ſind die Dreh-
bänke
. So verſchieden dieſelben auch bezüglich ihrer Details und weiteren Anfor-
derungen geſtaltet ſind, beſitzen ſie doch gemeinſame Vorrichtungen, durch welche der
zu bearbeitende Gegenſtand in Rotation um eine feſte Achſe verſetzt wird, um ihn
dabei mit einem feſteingeſpannten »Meſſer« abzudrehen. Die Vorrichtung, um das
letztere einzuſpannen, heißt »Support«. Je nachdem man dem Meißel bei der
Rotation des Arbeitsſtückes eine langſame Fortrückung in einer zur Drehachſe
parallelen oder dagegen geneigten Geraden ertheilt, wird an dem Arbeitsſtücke eine
cylindriſche oder kegelförmige Fläche erzeugt. Dieſe Anordnung ergiebt die Support-
drehbänke
zum Abdrehen oder »Egaliſiren«. Die genannte Kegelfläche geht hierbei
in eine Ebene über, ſobald die Fortbewegung ſenkrecht zur Umdrehungsachſe des
Werkſtückes ſteht. Dieſe Anordnung ergiebt die Platendrehbänke.

Bezüglich des Arbeitsvorganges beim Drehen kann man hauptſächlich zwei
Arten hervorheben: Das Drehen zwiſchen Spitzen und das Freidrehen. Beim
»Drehen zwiſchen Spitzen«, welches bei Gegenſtänden von größerer Länge erfolgt,

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[185/0217] Mechaniſche Einrichtungen in Eiſenhütten und Werkſtätten. Richtung, drehend, im Kreiſe oder in der Ellipſe, oder in beliebigen Curvenlinien bewegen. Das Werkzeug und ſeine Schneide ſtehen mehr oder weniger geneigt oder ſenkrecht zur bearbeiteten Oberfläche; es kann ſich ebenſo geradlinig oder krumm- linig, ſenkrecht auf die erſtere Richtung, drehend u. ſ. w. bewegen. Das Drehen charakteriſirt ſich dadurch, daß, während das Werkſtück ſich dreht, das Werkzeug in ſenkrechter Stellung zur Drehachſe ſteht und die Schalt- bewegung ſeitwärts und auf die Drehachſe zu empfängt. Zur Erklärung des Wortes »Schaltbewegung« diene Folgendes: Werkſtück oder Werkzeug werden, nachdem der erſte Schnitt vollendet, die Bahn durchlaufen iſt, in einer auf die Bewegungslinie meiſt ſenkrechten Richtung verſchoben, um neue Theile in Angriff zu nehmen. Dies bezeichnet man im Allgemeinen mit Schaltung. [Abbildung Fig. 138. Support-Drehbank.] Die Vorrichtungen, welche der drehenden Operation dienen, ſind die Dreh- bänke. So verſchieden dieſelben auch bezüglich ihrer Details und weiteren Anfor- derungen geſtaltet ſind, beſitzen ſie doch gemeinſame Vorrichtungen, durch welche der zu bearbeitende Gegenſtand in Rotation um eine feſte Achſe verſetzt wird, um ihn dabei mit einem feſteingeſpannten »Meſſer« abzudrehen. Die Vorrichtung, um das letztere einzuſpannen, heißt »Support«. Je nachdem man dem Meißel bei der Rotation des Arbeitsſtückes eine langſame Fortrückung in einer zur Drehachſe parallelen oder dagegen geneigten Geraden ertheilt, wird an dem Arbeitsſtücke eine cylindriſche oder kegelförmige Fläche erzeugt. Dieſe Anordnung ergiebt die Support- drehbänke zum Abdrehen oder »Egaliſiren«. Die genannte Kegelfläche geht hierbei in eine Ebene über, ſobald die Fortbewegung ſenkrecht zur Umdrehungsachſe des Werkſtückes ſteht. Dieſe Anordnung ergiebt die Platendrehbänke. Bezüglich des Arbeitsvorganges beim Drehen kann man hauptſächlich zwei Arten hervorheben: Das Drehen zwiſchen Spitzen und das Freidrehen. Beim »Drehen zwiſchen Spitzen«, welches bei Gegenſtänden von größerer Länge erfolgt,

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Zitationshilfe: Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/217>, abgerufen am 26.11.2024.